Patay Pál: Harangöntés Magyarországon (Öntödei múzeumi füzetek 15., 2005)
I m Jahre 2003 bot ein Münchener Auktionshaus einen Mörser, der als „Norddeutsch um 1480" beschrieben wurde an. Von der Form her zeigte er jedoch eher süddeutsche Züge und auch die tatzenartigen Füfie verwiesen ihn in diese Region, weiters eine Inschrift in Unzialen: CASPAR BALTASAR MELCHIOR. Und dann waren da noch Glocken als Trennzeichen! Diese Inschriftgestaltung ist vor allém bei Nürnberger Gieísern, wie HERMANN KESSLER II. und seine Nachfolger charakteristisch. Der verwendete Buchstabentyp wird bereits für den Vater, HERMÁN KESSLER I. auf mehreren Glocken und Mörsern nachgewiesen. Nicht nur die Glöckchen verwiesen auf diese Werkstatt, sondern auch die Gestaltung des Mörserbodens. Die norddeutschen Mörser weisen eine Bodenplatte auf, was auf diesem Exemplar nicht feststellbar ist. Für die süddeutschen Werke sind die PratzenfüKe charakteristisch. Damit mufí die im Aukrr u tionskatalog angegebene C f,\4»/ Datierung um rund ein l J lv ICD Jahrundert korrigiert werden und es ist somit der alDOPO) teste deutsche Bronzemörr?íf»C Cl ser ' ^ er emem Meister zugeschrieben werden kann Unciális HERMANN KESSLER II e u ,pus und war Enkel des GrünUnzial ders der Nürnbereger GiesBuch- serdynastie Sifridus und stabentyp Sohn yon HERMANN KESSLER I. Berühmt sind seine Glocken aus 1358-1389 in Augsburg, Dinkelsbühl und Amberg. Er starb ohne Nachwuchs und es ist bis heute nicht eindeutig geklart, ob Johannes oder Bemhard Glok-kenberger den Betrieb erstenden hat. Gleich, wer der Nachfolger war, die Glocken wurden auch weiterhin im Kessler Styl gegossen. (Glöckchen als Trennzeichen) Auch spatere Nürnberger Meister nützten Glocken als Trennzeichen, aber mit gotischen Minuskeln beschriftet. Auf den Mörsern aus dem XV. Jahrhundert finden wir ahnliche Verzierungselemente. Ein süddeutscher Mörser des 14. Jahrhunderts Ein Werk von Hermann Kessler II aus Nürnberg