Jakabffy Imre szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 13. (Budapest, 1971)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Katona Imre: Korai meisseni márkautánzatok Magyarországon a XIX. század második felében

F KU HE MEISSNER MARKEN-NACHAHMUNGEN IN UNGARN IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES 19. JAHRHUNDERTS Die Erzeugnisse dor Meissner Manufaktur stehen so vor uns wie das hervor­ragendste und unerreichbare Schaffen der europäischen Porzellankunst. Die Meissner Fabrik verdiente ihren Ruhm — unserer Meinung nach — durch die ausgezeichnete Qualität ihrer Produkte. Bis heute dachten wir nicht daran — und ohne sichere Angaben durften wir es auch nicht tun —, d.ass die Meissner Fabrik in der zweiten I lallte des 19. Jahrhunderts sich zu bestimmten Methoden wendete, besonders in osteuropäischen Ländern, so auch in Ungarn, die die kapitalistische Entwicklung ihr eine weite Möglichkeit sicherte. Zu dieser Zeit war natürlich auch Ungarn ein wichtiger Marktplatz der europäischen Porzellanfabriken. gleichfalls für Meissen. Die Entwicklung der ungarländischen keramischen Industrie war wegen Mangel au Kaolin- und Feldspatl'undslellen in den (i()-er. 79-er Jahren des vorigen Jahr­hunderts ungleich. Während die Steingutfabriken mit einer Krise kämpften und einige darunter gerade in diesen Jahrzehnten ihre Tätigkeil einstellten (Batiz. Pápa. Miskolc usw.;. dagegen unsere einzige Porzellanfabrik, die Hörender, auf den verschiedenen ausländischen Ausstellungen grossen Erfolg erwarb. Dies wurde in erster Linie dadurch erreichbar, dass der Gründer der Hörender Porzellanfabrik, Moriz Fischer, nach Her­stellung anspruchsvoller Kunstwerken strebte, seine Werkstatt nicht in Dienst der kapitalistischen Serienproduktion stellte, sondern auch weiter diese als Manufaktur im Betrieb liess. So musste die auf den ungarischen Markt strebende Meissner Fabrik einen starken Gegner, die fabrik von Herend, bekämpfen. In unserer Keramik­geschichte ist es bis heute noch so bekannt, dass das westliche Ausschussporzellan di v Entwicklung der ungarischen keramischen Industrie im Wege stand. Dagegen beweisen wir es eingehend, dass im Bücksland der ungarischen Porzellanindustrie die besten Erstprodukte der Meissner Fabrik auch eine grosse Rolle spielten. Die nach Ungarn importierte Meissner Ware wurde von der Fabrik bei der Budapester Handels­und Gewerbekammer zu zwei Gelegenheiten registriert: zum ersten Alale im 1876, und zum zweiten Male im 1891. Wir kennen die registrierten Marken nicht nur durch Beschreibung, sondern auch nach Abzeichnungen und daraus können wir feststellen, dass Meissen ihre besten Produkte gegen die ungarische keramische Industrie, in erster Linie gegen Herend aufziehen liess. Unter den Marken treffen wir nicht nur die verschiedenen Typen der Schwerter kombiniert mit Punkten. Sternen und Nummern, sondern auch die sich auf die 1 720—30-er Jahre beziehende Monogramm­und Merkurstabmarken; diese besten Marken verwendete wiederholt die Meissner Fabrik auf ihren späteren Kunststücken. Wahrscheinlich brachte diese Handlung Herend dazu auf ihren „Meissner" Nachahmungen die Meissner Marken zu ver­wenden. Diese von Herend gebrauchte Markenimitation blieb nicht im Geheimen:

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