Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 12. (Budapest, 1970)
IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM — MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Katona Imre: Hüttner József keramikus munkái az Iparművészeti Múzeumban
WERKE DES KERAMIKERS JOSEF HUTTNER IM MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE Die Fabrikation des Porzellans in Ungarn nahm ihren Anfang bloss in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Obzwar in Holitsch schon während der napoleonischen Kriege Porzellan erzeugt wurde, doch war dies ein isoliertes Phänomen, da erst vom Anfang der 1830-er Jahre man Porzellanware in Ungarn verfertigte. Heimische und ausländische Wandermeister nahmen das Geheimnis des Porzellans mit sich von einem Ort zum anderen; z. B. nach Miskolc — laut unseren Fachleuten - brachte es von Telkibánya ein Keramiker, namens Josef Hüttner. Dieser mit seiner Mutter zusammen wurden — nach dem Tode Josefs Vater, Matthias Hüttner — vom Jahre 1837 als Direktor der Fabrik von Telkibánya erwähnt. Doch Josef Hüttner floh von hier im Jahre 1838 nach Miskolc, wo seit 1832 eine Steingutfabrik in Betrieb war. Da in Miskolc seit dem Jahre 1838 Porzellan verfertigt wird, vermutet man, dass das Geheimnis des Porzellans durch Hüttner nach Miskolc mitgenommen wurde. Diese Vermutung unterstützt anscheinend eine Angabe des Bretzenheim'schen Archiv, wonach Hüttner ,,das Geheimnis der Fabrik" Fremden verriet. Unsere Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Hüttner tatsächlich das Geheimnis des Porzellans verriet, oder bloss die in Telkibánya gebrauchten und aus Mähren stammenden Keramikformen nach Miskolc mit sich nahm. Neulich kaufte unser Museum eine Steingutschüssel auf deren Kehrseite ausser der Schrift MISKOLCZ 838 ein eingedrücktes H zu sehen ist. Die Oberfläche der Schüssel ist mit plastischen Rosetten verziert. Solche Schüssel finden wir unter den Erzeugnissen von Telkibánya. Da diese Schüsselart schon seit 1837 in Telkibánya zu finden ist, dagegen in Miskolc kommt sie erst im Jahre 1838 vor, es ist also offenbar, dass sie nicht von Miskolc nach Telkibánya, sondern von Telkibánya nach Miskolc kam. Darüber wissen wir nichts, ob ausser Hüttner und seine Mitarbeiter auch andere nach Miskolc übergegangen wären. Das sichtbare H auf der erwähnten Schüssel ist ein zweifelloser Beweis dafür, dass das Muster von Hüttner vervielfacht wurde. Im Jahre 1840 ging die Miskolcer Steingutfabrik zugrunde, die Arbeiter gehen in die zu dieser Zeit gegründete Bélapátfalvaer Manufaktur hinüber. Diese Werkstatt gehörte dem Priesterseminar von Eger (Erlau) ; laut der Angaben des Seminararchivs arbeitete Hüttner bis zu seinem Tode (1852) als Pächter, Direktor oder Werkleiter. Unter den Mustern von Bélapátfalva findet man auch solche, die mit den frühesten Daten in Telkibánya, später in Miskolc auftauchen. Laut dieser Angaben ist es fast wahrscheinlich, dass aufgrund der Daten des Bretzenheim-Archivs Hüttner nicht das Geheimnis des Porzellans, sondern einige in Gebrauch stehende Muster von Telkibánya nach Miskolc und weiter nach Bélapátfalva mit sich nahm. Auf dieser Weise gelang es uns also einige Muster dem gleichen Meister zu attribuieren.