Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 8. (Budapest, 1965)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Koós, Judith: Parallelerscheinungen in der Tätigkeit der Wiener Werkstätte und der Budapester Werkstatt (Budapesti Műhely)

Da es uns gelang, auch das ältere, im Katalog verzeichnete Stück aus­findig zu machen, wollen wir uns diesem zuwenden. Der mit einer Glastür versehene Schrank gliedert sich in einen auf vier quadratischen Prismenbei­nen ruhenden Unterbau und einen in acht Fächer unterteilten Schrankkörper 33 (Abb. 4.). Die plastische Schnitzerei der vier Vertikalfriese mit ihrer reichen Voluten-, Stäbchen-, Rhomben-, Blütenkelch-, Herzen-, Vogel- und Blumen­ornamentik betont die gerade Linienführung der seitlichen Ecken und wieder­holt sich in ähnlicher Weise zwischen den beiden Vorderbeinen des Schrankes unmittelbar unter dem Horizontalprofil. In der Mitte ist hier die Jahreszahl in die plastische Verzierung hineinkomponiert. Über die Rückwand der Vitrine ist ein dichtes Seidendamastgewebe gespannt. Dem gleichen Gewebemuster begegnen wir auf dem im Katalog veröffent­lichten Sofa 34 (Abb. 5.). Diese gleichfalls auf quadratischen Prismenbeinen ruhende gepolsterte Sitzbank beschwört mit der feinen Linienführung der sanft nach außen geschweiften Seitenlehnen den frühen Biedermeierstil. Im Gegensatz zu den vorgenannten Vitrinenfriesen ist die vordere Rahmenleiste des Sofas mit einem geschnitzten Reliefornament verziert (Abb. 6.), das mit dem Reliefschmuck auf der Schublade des zuvor genannten zweitürigen niedrigen Schrankes verwandt ist. Allerdings ist die Komposition hier zwar 33 Vitéz, M.: Budapesti Műhely (Katalog, unnumeriert) im Privatbesitz. 34 Vitéz, M.: Budapesti Műhely (Katalog, unnumeriert) Abb. 7. Lehnstuhl. Budapester Werkstatt, 1913.

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