Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 8. (Budapest, 1965)
IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Koós, Judith: Parallelerscheinungen in der Tätigkeit der Wiener Werkstätte und der Budapester Werkstatt (Budapesti Műhely)
BUDAPESTI MŰHELY, Szabadság tér 15., Vécsey utcza 1. Zwischen den Zeilen Ornamentalverzierungen. Auf der Rückseite des Einbands erscheint das Signet in Form eines in quadratischen Rahmen gefaßten Interieurdetails (Abb. 2.). Miklós Vitéz, Verfasser des Katalogtextes 29 bemerkt in der Einleitung: ,,Mit lakonischen Klügeleien sucht man zu erklären und zu beweisen, wie es kam, daß die Wohnungseinrichtung des Gegenwartsmenschen so trostlos öde wurde, wie sie heute ist, und weshalb sich die Menschen sei es durch alte, beim Antiquar aufgestöberte Möbel, sei es mit Hilfe neuer Stilmöbel die vier Wände wohnlicher und wärmer zu gestalten wünschen." Den Ursprung des Übels erblickt Vitéz darin, daß nach dem Verfall des Zunftwesens, wo Entwurf und handwerkliche Ausführung noch in einer Hand lagen, die auf Profit eingestellte Geschäftsgebarung der Möbelfabriken zufolge der kapitalistischen Produktionsmethoden darin gipfelte, Erzeugnisse auf den Markt zu bringen, die möglichst hohen Gewinn abwarfen und nebenbei schlecht und recht ihrem Verwendungszweck entsprachen. Daß sich dadurch die Wohnung genannten Zimmer der Menschen mit geradezu erschreckend phantasielosen, kahlen und plumpen Massenartikeln füllten, war nebensächlich. Das gilt für die Möbel der unteren und der kleinbürgerlichen Mittelklassen, doch noch 29 Vitéz, M.: a. W. (unnumerierte Seiten) Abb. 3. Niedriger zweitüriger Schrank. Budapester Werkstatt, 1913. 5* 67