Dobrovits Aladár szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 1. (Budapest, 1954)

Idegennyelvű kivonatok

Dei zweite kleine Schrein (s. Abbild. 2—3.) ist ebenfalls aus Nussholz verfer­tigt, mit Ahorn eingelegt und mit eingebrannten Verzierungen versehen.- Auf der inneren Fläche der Vorderseite finden sich in einer Perlenschnur — Umrahmung von Kriegsinsignien und Rüstungsgeräten — so Schweter, krumme, wie gerade Hellebarden, Rundschilde, Konenröhre, Trompeten, Panzer usw. Auf der Stirn­seite der Schubläden sind jenen der zeurst genannten Lade ähnliche Intarsien sicht­bar, ebenfalls Abbildungen einzelner Städte. Der dritte Schrein (s. Abbild. 4.) ist aus denselben Holzarten verfertigt, wie die vcrhin erwähnten. Sowohl die Vorderfläche, als auch die beiden Seitenflächen sind mit eingelegten Ansichten perspektivischer Ruinen verziert. Die Innenfläche der Vorderseite, sowie die Deckenfläche des Schreines weist Abbildungen von Musik­instrumenten auf. Die Stirnseite der kleinen inneren Schubfächer ist auch hier mit Städteansichten geschmückt. Die gemeinsame Form und Struktur, die hohe Ähnlichkeit in Darstellung und Arbeitstechnik an den drei Schreinen deutet "auf dieselbe Künstlergruppe, etwa auch auf dieselbe Werkstatt hin. Eine solche könnte mit Wahrscheinlichkeit ange­nommen werden. Unseres Erachtens wurden die Schreine anfangs des XVII. Jahr­hunderts in Oberungarn verfertigt. Zur Begründung dieser Behauptung wird zunächts die Entwicklung der Intarsien und ihre Verbreitung in Mitteleuropa, sowie in der Richtung nach Ungarn zu beleuchtet. Die Blütezeit der Intarsia fällt in die Zeit der italienischen Renaissance. Verf. gibt einen Überblick über Entwicklung und Verbreitung der Holzeinlegearbeiten innerhalb Italiens, mit besonderer Berücksichtigung der Darstellungen von Städte­ansichten. Während im XV. Jahrhundert das führende Zentrum der Intarsiaarbeiten Firenze war, verbreiten sich diese am Ende des Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts immer mehr dem Norden zu. Ihr Einfluss wirkt sich in der II. Hälfte des XVI. Jahrhunderts f in der Schweiz und in Süddeutschland aus, dann, Ende des XVI., anfangs des XVII. Jahrhunderts auch in Oberungarn. Ein anderer Weg der Verbreitung der Intarsia führt unmittelbar in den Hof des Königs Matthias. Die diesem zugehörenden italienischen Meister wandten zum ersten Male diese Art von Holzverzierung in den örtlichen Werkstätten an und von diesen aus wurde die Intarsientechnik etwas in dem zweiten und dritten Jahrzehnt des XVI. Jahrhunderts auch in Oberungarn bekannt. In Italien wurden eingelegte Holzarbeiten vorwiegend für die. Dekoration kirch­licher Geräte^ Chorstühle und dgl.\ angewandt — in der Schweiz und in SüHdeuts^h­land dagegen in zunehmendem Maase für weltliche Einrichtungsgegenstände, Zim­mertäfelungen, Tischplatten, Schreine auch hier, wie in Italien, oft neben geschnitzten Verzierungen. Auf einer weiteren Stufe der Entwicklung wird die gesamte Fläche der einzelnen Stücke mit Intarsien dekoriert — so vor allem an kleinen Truhen, Laden, Schreinen. Auf dieser Stufe werden die eingelegten Arbeiten nicht mehr von den nam­haften Künstlern selbst verfertigt, wie es in Italien der Fall war — sie entstehen nun­mehr auf Grund vorliegender Zeichnungen oder Stiche. In dieser Zeit tauchen per­spektivische Ansichten, musikinstrumentalgeschichtliche Darstellungen als gebräuch­liche Themen der Intarsien auf. Zur Erhärtung voriger Ergebnisse werden je ein Beispiel aus der Schweiz und aus Süddeutschland angeführt und diese auch mit den zuerst besprochenen drei ober­ungarischen Schreinen verglichen. Auf Grund der vorangehenden Ausführungen kann mit Recht behauptet werden, dass die erwähnten Schreine nach schweizerischen, bzw. süddeutschen Mustern entstanden sind. Neben vielfacher Ähnlichkeit in Form und Motiven finden sich doch auch solche den drei Stücken gemeinsame Kennzeichen, die sie von den fremden Mustern gevissermassen trennen und die oberungarischen Intarsien mit Städte­darstellungen dem Anfang des XVI. Jahrhunderts nahebringen. Als beweis können oberungarische Bildtafeln und Darstellungen von Städteansichten in dem Hinter­grund an Altaren angebrachter Srhnitzwerke herbeigezogen werden, die mit den Abbildungen der Schreine grosse Ähnlichkeit aufweisen. Die bisheriegen Forschungen ergaben als Zentrum der Intarsiatoren in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts in Oberungarn die Stadt Késmárk. Infolge Mangels der Denkmäler kann die weitere Entwicklung der Holzintarsia mit Dar­stellung von Städteansichten in Késmárk nicht verfolgt werden. Dennoch muss

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