Molnár Pál szerk.: Az Országos Hadtörténeti Múzeum Értesítője 1. (Budapest, 1971)
HALÁPI LÁSZLÓ: Rendjelek és kitüntetések az Országos Hadtörténeti Múzeum éremtárában. I. rész
Rákóczi II, anfertigen lassen, ihre Verleihung bedeutete auch zugleich eine militärische Auszeichnung. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden von Maria Theresia im HabsburgerReich zwei Ritterorden gegründet, die in ungarischer Hinsicht von grosser Bedeutung waren : der Maria Theresien-Orden 1757 und der St.-Stephans-Orden 1764. Beide Orden, wie die später gegründeten Verdienstmedaillen und Auszeichnungen, konnten im Habsburger-Reich, bzw. in der Österrei eh-Ungarischen Monarchie prinzipiell an einen jeden Staatsbürger verliehen werden, der den Grundsätzen der Orden und den verschiedenen vorgeschriebenen Bedingungen entsprach. Die Geschichte der neuzeitigen Orden und Ordenszeichen widerspiegelt auch jene Veränderungen, die im gesellschaftlichen und staatlichen Leben eintraten. Die Aufnahme in einen neuen weltlichen Orden musste durch eine bedeutende Tat erworben werden, obzwar die Abstammungsbedingungen noch immer ein Hemmnis für die niedrigen gesellschaftlichen Klassen bedeuteten. Die gesteigerten Ansprüche der Auszeichnung staatsbürgerlicher und militärischer Verdienste — abgesehen von der Abstammung und Rangstellung — wurden aber mit dem gesellschaftlichen Portschritt immer stärker. In den Grundsätzen der im 18. Jahrhundert gegründeten Verdienstorden und Auszeichnungen sind schon die Ideen der Aufklärung zu finden. Im 19. Jh. wurde die Reihe der auszeichnungswürdigen Taten besonders erweitert. Eine gewisse Klassengebundenheit charakterisierte aber stets das Österreich-ungarische Auszeichnungssystem, weil die einfachen Auszeichnungen an diejenigen verliehen wurden, die in der gesellschaftlichen Pyramide unten standen, die Mitglieder der herrschenden Klassen bekamen aber die verzierten Verdienstorden. Die ungarische Regierung gründete im Frühjahr 1848 jene Auzeichnungen und Verdienstorden, mit denen die Soldaten des bewaffneten Freiheitskampfes ausgezeichnet werden sollten. Die Revolution vom 2. März 1849 gab bekannt, dass ein provisorisches Ehrenzeichen in drei Klassen gegründet wurde. Von den Verdienstmedaillen I. Klasse sind 3 Exemplare verliehen worden, die II. und III. Klasse haben mehrere Honvedgeneräle, Offiziere und Soldaten erhalten. Zu der Anfertigung der endgültigen Form der 1848—49-er Verdienstmedaillen und anderer ziviler Auszeichnungen gab es nach dem Sturz des Freiheitskampfes keine Möglichkeit mehr. Lajos Kossuth liess zur Zeit seiner Emigration Auszeichnungen und Gedenk medaillen anfertigen, mit denen die Teilnehmer des Freiheitskampfes von 1848—49 und die ungarischen Soldaten der Ungarischen Legion in Italien beschenkt werden sollten. Zwischen 1849 und 1918 sind zahlreiche österreichische Auszeichnungen und Gedenkmedaillen gestiftet worden. Für uns bedeuten jene bescheidener ausgestatteten aber ungarischen Charakter tragenden Gedenkmedaillen einen grösseren Wert, die die Idee der Unabhängigkeit und des nationalen Widerstandes verkörpern. Zur Zeit des ersten Weltkrieges sind von den Regierungen der ÖsterreichUngarischen Monarchie — nach offiziellen Angaben — beinahe 1 Million ungarische Soldaten ausgezeichnet worden. Diese verliehenen Verdienstmedaillen konnten aber die Monarchie