Molnár Pál szerk.: Az Országos Hadtörténeti Múzeum Értesítője 1. (Budapest, 1971)
KEREKES ZOLTÁN: Az Országos Hadtörténeti Múzeum zászlógyűjteménye
Damaststandarte des 5. Husarenregiments M 1781 ist entweder im Gründungsjahr des Regiments 1798 oder später entstanden. Der Gesetzartikel 8 v. J. 1715 verordnete die Aufstellung des ständigen ungarischen Heeres, Hess aber auch die veraltete Insurrektion in Kraft, die sehr geringe Kampfkraft besass. In den Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts wurden die Insurgenten-Einheiten oft einberufen, viel weniger aber im Kampf verwendet. Die aus ihnen zusammengestellten Banderien und die „Portal-Formationen" der gestellten Leibeigenen besassen auch Fahnen, die mehr ungarischen Charakter aufweisen, da statt des Doppeladlers das ungarische Landes wappen, Komitats-, Stadtaber auch Familienwappen auf ihnen vorkommen. Ihre Farben waren verschieden, am häufigsten aber grün, trugen nicht selten das Muttergottesbild. Aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts, bzw. aus d.J. 1740 stammen die Insurgentenfahnen der Komitate Zala, Heves, Sopron und der Stadt Veszprem. Von den Standarten der 1797 einberufenen Insurgenten-Kavallerie des Komitats Pest besitzt das Museum 8 Exemplare. Ein wertvolles Stück bildet die — wahrscheinlich am Ende des 18. Jahrhunderts angefertigte weisse Standarte mit rotweiss-grün geflammten Dreiecken, welche zugleich als die älteste, Nationalfarben tragende ungarische Heeresfahne zu betrachten ist. Die aus dem 19. Jh. stammende Sammlung mit ihren 174 vollständigen Fahnen und 126 Fahnenbändern übertrifft zahlenmässig die bisher besprochenen Bestände. Sie ist in folgende Gruppen zu teilen: 1. Regimentsfahnen der kaiserlichköniglichen, ab 1889 kaiserlichen und königlichen, ab 1867 der sog. gemeinsamen Regimenter; 2. Kriegsfahnen der 1848—49-er Revolution und des Freiheitskampfes: 3. Kriegsfahnen des nach dem Ausgleich von 1867 aufgestellten ungarischen königlichen Honvedheeres. Die Fahnen der ungarischen Regimenter im Habsburgerheer des 19. Jahrhunderts zeigen — besonders was die Wappen betrifft — eine ausserordentlich grosse Vielfalt, welche auch die Veränderungen im Habsburgerreich widerspiegeln. Als Franz II. 1804 neben dem schon illusorischen Titel des deutsch-römischen Kaisers auch den Titel Kaiser von Österreich annahm, stellte er ein neues Gross-, Mittel- und Kleinwappen zusammen, das diese beiden Würden zum Ausdruck brachte. Die wichtigste Neuerung, die zugleich für Ungarn das grösste Unrecht bedeutete, war, dass das ungarische Wappen an den Schwingen des Doppeladlers, neben den anderen Landes- und Provinzwappen des Habsburgerreiches plaziert wurde. Diese Eingliederung zeigt, dass Ungarn nur als eines unter den Erbländern betrachtet wurde. Der Protest der ungarischen Kanzlei auf Grund des Gesetzartikels 98 vom Jahre 1723, laut welchem sich das ungarische Wappen in der Mitte des römisch-kaiserlichen Adlers befinden soll, blieb erfolglos. Auf dem Wappen M 1806 sind da Franz II. die Würde des deutschrömischeti Kaisers ablegte die Symbole des deutsch-römischen Kaisertums Bestandteile des österreichischen kaiserlichen Wappens geworden. Auf der Brust des kaiserlich-österreichischen Doppeladlers — im rechten Fang ein Schwert und Zepter, im lin-