Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)
TANULMÁNYOK – STUDIEN - Székely György: Magyarország és Buda városa Velence és Genova között a 14-15. század fordulóján = Ungarn und die Stadt Buda zwischen Venedig und Genua um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert 9-19
einigen Straßennahmen (Venetia, Padua) in Großwardein (Nagyvárad) blieben in Ungarn nur wenige venezianische und genuesische Namen erhalten. Zwischen 1390 und 1409 werden Bürger von Padua, Mailand, Como und Genua erwähnt. Die Studie untersucht dann die Außenbeziehungen zwischen Ungarn und Italien. Die Anjous verwickelten sich in adriatische und mediterranische Spannungen. Die Gegensätze zwischen dem ungarischen König Ludwig von Anjou und Venedig blieben bald verborgen, bald flammten sie auf. So wurde die Genuesische Republik zum natürlichen Verbündeten der ungarischen Außenpolitik im östlichen Becken des Mittelmeeres. Obwohl die Könige Karl Robert und Ludwig eine ungarisch-dalmatinische Flotte aufzubauen trachteten, wurde diese von Venedig zerstört. Im Krieg zwischen Venedig und Padua im Jahr 1373 entsandte Ungarn große Kavallerieeinheiten zur Unterstützung des Stadtherrn Francesco Carrara, und der ungarische König gab gegen venezianischen Schiffen das Piratenrecht. 1378 wurde König Ludwig zum Verbündeten von Genua, obwohl die entfernten Auseinandersetzungen der beiden Republiken ihn wenig berührt hatten. Der venezianisch-ungarische Friedensvertrag von 1381 sicherte den dalmatinischen Bürgern Ludwigs einen günstigen Warenexport nach Venedig. Inzwischen gewann jedoch Venedig auf dem Kontinent die Oberhand über das Verona der della Scalas, über das Padua der Carraras und über den Staat des Patriarchen von Aquileja, die alle Verbündete König Ludwigs waren. Sigismund schaltete sich da ein: das Haus Carrara betrachtete er als Reichsvikariat und die Hinrichtung Francesco Carraras hetzte ihn gegen Venedig auf. Der seines Landes verlustig gegangene Brunoro della Scala flüchtete zu Sigismund. Venedig breitete sich weiter aus, all dies mündete in einen Krieg zwischen der Republik und Sigismund, der von 1411 bis 1421 dauerte. Trotzdem aber dehnte sich Venedig in den zwanziger Jahren weiter aus und kontrollierte selbst die wichtigsten Alpenstraßen. Die wirtschaftlichen und politischen Interessen Venedigs und Ungarns stießen auch in Dalmatien aufeinander. Dalmatien stellte sich unter den Schutz Ungarns, da dieses als Agrarland die dalmatischen Wirtschaftsinteressen weniger bedrohte als Venedig. Auch Ragusa trennte sich nicht vom ungarischen Königreich. Der Sigismund gegenüberstehende Gegenkönig Ladislaus von Neapel stützte sich auf das dalmatische Spalato und das bosnische Hinterland. Später überließ Ladislaus seine dalmatischen Besitzungen und Ansprüche Venedig. Die dalmatischen Bürger und Ritter unterstützen demgegenüber Sigismund, die Familie De Nassis aus Zara bot den Patriziern von Buda Hilfe. Obwohl die osmanische Flut den Zusammenschluß von Venedig bzw. Genua mit Ungarn erfordert hätte, verhinderte das Mißtrauen eine Linderung der bestehenden Spannungen. Die Studie überblickt das venezianisch-ungarische Kriegsereignisse in den Jahren 1411-1413 und 1418-1420, die zu einem Bündnis zwischen Sigismund und Genua führten. Trau und andere dalmatische Städte wurden von der genuesischen Flotte verteidigt. Zwischen 1412 und 1433 wurde über Venedig eine Handelssperre verhängt, die deutschen Bürger konnten mit Venedig keinen Handelsverkehr unterhalten. Weitere Mißerfolge an der Küste bewegten Sigismund dazu, als Verbündeter Mailands eine Isolierung Venedigs zu versuchen. Der Verfasser prüft im Rahmen des bewaffneten und Handelskrieges das hinsichtlich der Richtung und der Warengruppen des Außenhandels wichtige Ofner Stadtrecht, dieses Machwerk aus der Zeit Sigismunds. Dieses 18