Tanulmányok Budapest Múltjából 22. (1988)
VÁROSTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK– STADTGESCHICHTLICHE STUDIEN - Marosi Ernő: A Parlerek és a "szép stílus", 1350-1400, európai művészet a Luxemburgok idején : késői megjegyzések a kölni Schnütgen-Museum 1978-79-es kiállításához = Die Parler und der "schöne Stil", 1350-1400, Europäische Kunst unter den Luxemburgern : verspätete Bemerkungen zur Ausstellung von 1978/79 des Schnütgen-Museums/Köln 319-336
ditionen erwähnt, die sich in Ausstellung und Handbuch ständig offenbarten, deren nationale Färbung jedoch allein am wissenschaftlichen Kolloquium, in der Diskussion zwischen den Historikern Seibt und Spèvacek, ihren Ausdruck fand. Infolge des Fehiens einer folgerichtigen historisch-geographischen Übersicht (die wohl allein im Falle des heutigen Belgiums durchgeführt wurde) konnte das anachronistische nationale Prinzip dem regionalen keineswegs weichen (von Ungarn aus gesehen fiel z.B. das Fehlen jeden Hinweises auf die Anjous von Neapel auf). Andererseits scheint die traditionelle normative Betonung von „Hauptrichtungen" der Entwicklung und die eher abschätzige Behandlung der regionalen Prozesse als „Randerscheinungen" wenig Verständnis für letztere zu versprechen. Parallelentwicklungen bzw. Stillagen, die über gewöhnliche Zuschreibungs- und Datierungsfragen einer einspurigen Entwicklungsvorstellung hinwegführten, kamen nur überaus vereinzelt zur Sprache. Diese Probleme werden vom Rezensent am Beispiel der wenig befriedigenden Forschungslage der Prager Georgs statue aufgezeigt, wobei die formalen Beweise von J. Homolka für eine Züschreibung der Reiterstatue an Peter Parier von der Hand gewiesen werden. Zuletzt wird die eher bescheidene Vertretung des mittelalterlichen Ungarns vom Rezensenten kritisiert. Er stellt fest, daß das 14Jh. kaum vorgestellt wurde und das Gewicht auf späten Werken lag, die eher Einflüsse des schönen Stils im frühen 15. Jh., doch durch zweitrangige Werke, vertraten. Er bringt einige Ergänzungen zu den Ungarn betreffenden Katalogtexten und verzeichnet Beobachtungen und Berichtigungen, die frühere Besprechungen für einzelne Exponate geboten haben. Letzten Endes stellt Rezensent ein schmerzhaftes Wegbleiben Ungarns vom europäischen Gesamtbilde der Kölner Ausstellung von 1978 fest und weist darauf hin, daß 1987, das nächste Jubiläumsjahr des Ungarnkönigs und Luxsemburgerkaisers Sigismund, eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Behebung dieses Mangels böte. 336