Tanulmányok Budapest Múltjából 22. (1988)

VÁROSTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK– STADTGESCHICHTLICHE STUDIEN - Marosi Ernő: A Parlerek és a "szép stílus", 1350-1400, európai művészet a Luxemburgok idején : késői megjegyzések a kölni Schnütgen-Museum 1978-79-es kiállításához = Die Parler und der "schöne Stil", 1350-1400, Europäische Kunst unter den Luxemburgern : verspätete Bemerkungen zur Ausstellung von 1978/79 des Schnütgen-Museums/Köln 319-336

ERNŐ MAROSI DIE PARLER UND DER SCHONE STIL 1350-1400 EUROPÄISCHE KUNST UNTER DEN LUXEMBURGERN - VERSPÄTETE BEMERKUNGEN ZUR AUSSTELLUNG VON 1978/79 DES SCHNÜTGEN-MUSEUMS/KÖLN Die Besprechung ist einer Übersicht der Zielsetzungen und der Beiträge zu unseren kunst­historischen Kenntnissen der Veranstaltungen des „Perlerjahres" 1978 gewidmet, wobei besonders die Ausstellung des Schnütgen-Museums in der Kölner Kunsthalle in Betracht genommen und eine Auswahl aus der, kritischen Literatur (s. Anmerkungen) herangezo­gen wurde. Der Rezensent weist auf zeitgeschichtlich bedingte Leitgedanken der Kölner Ausstel­lung hin, die zur Betonung des Wunschbildes europäischer Einheit im 14—15. Jh. geführt haben. Sonst schienen die durch Namen (Parier bzw. Luxemburger), Zeitangabe (1350— 1400) und Stilbezeichnung ("Parierzeit" bzw. "schöner Stil") verschiedentlich und z.T. einander widersprechend angegebenen Auffassungen nur ungefähr einen Rahmen für die Auswahl angedeutet zu haben. Die beiden Termini des Haupttitels "Parier" und "schöner Stil" mögen allerdings als Hauptanliegen der Veranstalter die Überprüfung der Rolle des Prager Zweigs der Pariersippe und der "Junker von Prag" bezeichnen. In der Tat spielten durch Zuschreibungen an Peter Parier ausgedrückte Vermutungen über seinen persön­lichen Anteil in der Entfaltung des schönen Stils, sowie Erwägungen über Heinrich Parier — wohl im Anschluß an G. Schmidt — eine große Rolle. Fragwürdiger erschien die Ziel­setzung der Veranschaulichung einer "europäischen Kunstszene" des 14. Jh., die selbst durch die ziemlich anachronistische Europa-Vorstellung (etwa im Sinne einer Parallele zu Goethes Begriff der "Weltliteratur") bedingt, durch die Unvollständigkeit der (nicht zuletzt durch ihren aktuell-politischen Pragmatismus) historisch wenig gerechtfertigten geographischen Begriffe beeinträchtigt wurde; und schließlich am Wegbleiben einer Anzahl der vorgesehenen Exponate scheiterte. Trotz dieser bereits von früheren Besprechungen hervorgehobenen Mängel muß zugegeben werden, daß die Ausstellung die Autopsie und den Vergleich einer wohl unübertreffbaren Anzahl hervorragender Werke gestattete, die Gelegenheit für möglichst viele Schichten des Publikums genützt wurde und das umfangreiche Handbuch weiterhin ein wichtiges Nachschlagewerk für die Forschung darstellen wird. Der Rezensent stellt als Beispiele der im Zusammenhang mit der Kölner Ausstellung er­zielten Resultate die - wohl endgültige — neue Wertung der Budapester Schönen Madonna, sowie den Fall der Inschrift an der Rückseite der Sternberger Schönen Madonna vor. Es wird die neue, von G. Schmidt vorgeschlagene ikonographische Deutung und Datierung des Kaiser-und-Kurfürsten-Blattes im Wappenbuch des Herolds Gelre verzeichnet, wäh­rend hinsichtlich des in Köln ziemlich unvollständig gebliebenen Gesamtbildes französischer Kunst auf das 1981 in Paris Gebotene hingewiesen wird. In diesem Zusam­menhang werden die verschiedenen kunsthistorischen methodologischen und Schultra­335

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