Tanulmányok Budapest Múltjából 21. (1979)

Bácskai Vera: Pest társadalomtörténetének vizsgálata a házasságkötések alapján, 1735-1830 = Untersuchung des Gesellschaftsgeschichte von Pest aufgrund der Eheschliessungen, 1735-1830 49-104

auf 37 %. Es scheint also, dass die Söhne der in der Stadt ansässigen Familien im heiratsfähigen Alter die Stadt verliessen. Diese Abwande­rung ist in erster Linie für die Burschen kennzeichnend, was die Tat­sache bestätigt, dass der Anteil der aus Pest stammenden Braute um vieles höher war (33-63 %). Unter den Bräutigamen, die nicht aus Pest stammten, überwogen bis in die 1810er Jahre die Ausländer: Der Anteil der nach Ungarn Eingewanderten stieg bis Anfang des 19. Jahr­hunderts langsam, dann rasch an, und zur gleichen Zeit nahm auch der vom Lande Zugewanderten zu Lasten der aus anderen Städten hierher Übersiedelten zu. Da in den Heiratsregistern der Beruf der Braut (oder deren Eltern) nur selten und fragmentarisch eingetragen wurde, kann der bes­timmende gesellschaftliche Faktor der Heiratswahl nich geklärt werden. Nur hinsichtlich der Jahre von 1788-1790-er steht eine Datenmenge zur Verfügung, die als repräsentatives Muster betrachtet werden kann (aus dieser Zeit kennen wir den Beruf beider Partner von einem Fünf­tel der Ehepaare). Von diesen Ehen wurden 61 % zwischen Partnern des gleishen Berufs bzw. des gleichen gesellschaftlichen Standes ge­schlossen. Bei einem Viertel dieser Gruppe bedeutete die Ehe einen gesellschaftlichen Aufstieg der Braut, bei 4 % kann eine nach unten gerichtete Mobilität festgestellt werden. Eheschliessungen mit Frauen aus niedrigerem Berufs- und gesellschaftlichen Status können in über­wiegender Mehzahl bei eingewanderten Bräutigamen beobachtet werden. Wenn wir auch die aus sonstigen Zeitabschnitten stammenden sporadischen Daten berücksichtigen, kann man feststellen, dass noch im 18. Jahrhundert die Heirat im allgemeinen zwischen Partnern der gleichen Berufe erfolgte, zu Beginn des 19. Jahrhunderts aber die Eheschliessung zwischen Partnern unterschiedlicher Berufe, aber von gleichen wirtschaftlich-gesellschaftlichem Rang um vieles häufiger ist; eine Lockerung der früheren Geschlossenheit zeigt auch die allmälich zunehmende Zahl der Mischehen an. Die aus Pest stammenden Bräutigame heirateten zu 71-86 % Pester Mädchen, was auf eine ziemlich hochgradige Geschlossenheit der städtischen Familien hinweist. Dieser Brauch der Heirats wähl war besonders für die Kaufleute, in geringerem Mass für die Gewerbetrei­benden kennzeichnend. Von den Frauen Pester Herkunft schlössen dje Witwen in einem grösseren Verhältnis exogene Ehen als die Jungfrauen. Die Eingewanderten hatten demnach durch ihre Ehe Schliessung mit Witwen günstigere Chancen in Pester Familien einzuheiraten. Bezüglich der Altersverteilung der Brautleute verfügen wir erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts über - sich keineswegs auf sämtliche Brautleute erstreckende - Angaben. Bei der ersten Eheschliessung lag das Durchschnittsalter der Männer in den Jahren 1788-1790 und 1808-1810 bei 27,9 Jahren, dieses erhöhte sich in den Jahren 1828-1830 auf 29,2 Jahre. Bei den Frauen betrug das Durch­schnittsalter 23,1 bzw, 24,3 Jahre. Diese Zunahme des Durchschnitts­103

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