Tanulmányok Budapest Múltjából 18. (1971)

Vörös Károly: Budapest legnagyobb adófizetői 1873-ban : adalékok Budapest társadalomtörténetéhez a dualizmus korában 2. = Die Höchstbesteuerten von Budapest im Jahre 1873 249-308

KAROLY VÖRÖS DIE HÖCHSTBESTEUERTEN VON BUDAPEST IM JAHRE 1873 In einer seiner früheren Abhandlungen (Studien aus der Vergangeheit von Budapest, Band XVII. Seiten 145—196) versuchte der Verfasser die Höchstbes­teuerten (die sogenannten Virilisten) von Budapest in den Jahren 1903—1917 nach der Basis und Entstehung ihres Vermögens zu analysieren. In dieser Ab­handlung untersucht er mit Hilfe der dort angewendeten Methode die Höchstbes­teuerten von Budapest im Jahre 1873. Die über die Höchstbesteuerten der in 1873 unter dem Namen Budapest vereinigten drei Städte (Pest, Buda, Óbuda) damals noch in jeder Stadt abgesondert verfertigten Steuerausweise analysierend stellt er fest, dass der überwiegende Teil der Höchstbesteuerten sich in Pest konzen­triert, —weiters dass sich ihre Steuer in erster Linie praktisch teils aus der Haus­zinssteuer, teils (aber in viel kleinerem Masse) aus der Einkommensteuer zusam­mensetzt — die Rolle der übrigen Steuergattungen ist völlig unbedeutend. Deshalb untersucht die Abhandlung im weiteren nur auf Grund dieser beiden Steuergattungen und nur die Höchstbesteuerten von Pest. Aus den nach den feststellbaren Beschäftigungen resp. nach der Basis des Vermögens der Höchstbesteuerten von Pest zusammengestellten Haupt­gruppen hebt die Abhandlung folgende Gruppen hervor: die ausschliesslichen Hausbesitzer, die Baumaterialien-Fabrikanten und -Händler, weiters die Archi­tekten, die Produktenhändler und schliesslich die Eisenhändler, da ihre Ver­mögensbasis und der Weg des Entstehens ihres Vermögens besonders charak­teristisch sind, und da sie Paktore der Stadtentwicklung gut veranschaulichen. Im Falle der Hausbesitzer beweist er, dass die 471 nur Hausbesitze habenden Virilisten und jene Virilisten deren Vermögensbasis nicht ausschliesslich oder nicht vor allem der Hausbesitz ist, 25% des Hausbesitzbestandes von Pest und cca 40% des gesamten Hauszinseinkommens besitzen. Dann schildert der Ver­fasser die 9 grössten Hausbesitzer der Stadt (die besitzen insgesamt 36 Häuser mit einem Hauszinseinkommen von cca 600 000 Gulden) und drei charakteris­tische Gruppen der übrigen grossen Hausbesitzer: die Aristokraten (in erster Linie hat jener Teil der ungarischen Aristokratie in Pest Häuser, für denen in der Nähe von Pest liegenden Gutsbesitze die Stadt Pest schon seit dem Anfang des XIX. Jahrhunderts den grossen Aufnahmemarkt bedeutet); die noch aus dem XVIII. Jahrhundert stammenden und vom Balkan langsam heraufgezogenen Kaufleute; und schliesslich einige Gruppen des früheren, deutschen Bürgertums. Er betont, dass der Hausbesitz als Anlage des akkumulierten Handelskapitals in diesen Jahren noch wesentlich sicherer und beliebter war, als die Industrie­unternehmungen. Anschliessend weist er auf den sich seit den sechziger Jahren aufschwingende Stadtbau hin, und damit in Zusammenhang, wie einerseits die Herstellung und der Handel von Baumaterialien: von Ziegeln und gesägeltem Holz, andereseits die Bauarbeiten ausserordentlich charakteristisch waren. Es ist auch charakteristisch, dass in erster Linie jene Architekten ein grosses Ein­kommen erreichen, die in der Form der historisierende Stile anwendenden Eklek­tik zu bauen fähig sind und dadurch die Modernisierung des früher klassizi­stischen Stadtbildes eröffnen. Bei der Bildung der Gruppe der Höchstbesteuerten hebt die Abhandlung besonders die ausserordentliche Bedeutung des Produkten- (und Tier-) Handels 20­307

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