Tanulmányok Budapest Múltjából 17. (1966)

Zur Geschichte der Bautätigkeit der Königin Elisabeth d. ä.

bezeugt, dass des Bauaufsehers (Bauleiters) der Königinmutter, des Altofener Bürgers Cor­rardus Witwe nebst ihrem unmündigen Sohn Johannes Folgendes mitteilt (domina relicta condam magistri Corrardi procuratoris operum domine ... regine senioris, civis Veteris­budensis cum Johanne filio suo puero est confessa): nach Vermittlung friedenstiftender vornehmen Herren überläset sie dem Altofener Klarissenkloster und seinen Bewohnerinnen das dem Ordenshaus benachbarte Stück Land ihres Grundbesitzes (33 Klafter lang und 24 Klafter breit), das sich von der breiten Strasse neben dem Tor ihrer Kurie den Zaun entlang nach hinten zu der kleineren Gasse hinzieht. Auf diesem Stück Land stünden (auch noch) jetzt für die Arbeiter umzäunte Unterkünfte, ferner ein (Laub) Zelt (in facie cuius nunc stabulum et foliatum pro operariis cum sepibus haberentur). — Auf Grund eingehender Analisierung der Bedeutung des im zweiten Satz der Urkunde auftretenden „magistri ..., procuratoris operum" stellen wir fest, dass man in Meister Corrardus nicht, wie bisher ange­nommen wurde, den „Güteraufseher", bzw. „Inspektor" der Altofener Kurie zu sehen habe, sondern vielmehr den Bauaufseher, Baudirektor, Instandhalter, ja, den technischen Leiter der Bauunternehmungen der Königin. In entscheidender Weise wird diese Auslegung neben anderen durch die Erwähnung der auf des Meisters Corrardus Grunde stehenden „stabulum et foliatum pro operariis" bekräftigt. Dieser Besitz kann keinesfalls der Arbeitsgrund der Gutswirtschaft der Königin sein, da er ausserhalb ihrer Kurie, auf Privatboden, liegt und nach dem Hinscheiden des Besitzers ausser Betrieb gesetzt ersheint. Es kann aber sehr wohl die neben des Meisters Wohnhaus errichtete „Bauhütte" sein. Neben Titel und Charakte­risierung zeugen für Meister Corrardus höheren Rang und Ansehen auch die Namen der in der Urkunde als Friedenstifter aufgezählten Herren: es ist kaum vorstellbar, dass in Sachen der Witwe irgendeines einfachen Altofener Bürgers die Vermittlerrolle des Bischofs von Siebenbürgen, des Propstes des Altofener Kapitels und des Hofrichters und Kastellans der Königinmutter notwendig gewesen wäre. Über die persönlichen Lebensumstände des Meister Corrardus wissen wir leider nur wenig. Die Urkunde des Ofener Kapitels vom 25. Januar 1364 erwähnt einen gewissen „Korrardus Theutonicus" und seine Ehefrau Katharina, die in Altofen für hundert Gulden einen bebauten, dem ihrigen benachbarten, Grund kauften. Aus sonstigen Angaben der Urkunden von 1364 und von 1374 ergiebt sich einwandfrei die Identität des Corrardus mit dem Korrardus. Aus alledem können wir mit Recht folgern: Unser Meister deutscher Abk­kunft (Theutonicus) trat um die Mitte des XIV. Jahrhunderts in die Dienste der Königin Elisabeth ; er war nicht nur ein Zeitgenosse des Hof baumeisters Ludwigs L, des Iohannes „lapicida", sondern versah allem Anschein nach für die Königinmutter in ihrer Altofener Kurie dieselben oder ähnliche Dienste. 26

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