Tanulmányok Budapest Múltjából 17. (1966)
Zur Geschichte der Bautätigkeit der Königin Elisabeth d. ä.
L. BERNÁT KUMOROVITZ ZUR GESCHICHTE DER BAUTÄTIGKEIT DER KÖNIGIN ELISABETH D. Ä. Nach dem Tode ihres Gemahls, König Karls I. (1308—1342) richtete Königin Elisabeth in der 1343 von ihrem Sohn als Schenkung erhaltenen Burg zu Altofen ihren Witwensitz ein. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Beginn der Besetzung durch die Türken ist diese Burg das Eigentum der jeweiligen Königin von Ungarn geblieben. Urkundliche Angaben und die bis heut durch Grabungen ans Licht gekommenen Baureste zeugen davon, dass die Burg, bezw. der Palast der Königin um die Mitte des XIV. Jahrhunderts herum umgebaut wurde. L. Gerevich stellte fest, dass zwei erhalten gebliebene Wandpfeiler ihre Analogien in Wroclaw hätten. Sie seien Schöpfungen des für die Mitte des XIV. Jahrhunderts charakteristischen Stils und verträten die Stilrichtung der von Königin Elisabeth ins Leben gerufenen Bauschule. Unserer Meinung nach erscheint die Annahme einer solchen Bauschule durchaus berechtigt ; abgesehen von der politischen Betätigung war das ganze Witwenleben der Königinmutter von lebhaftem Baueifer erfüllt. Der Hauptschauplatz dieser Bautätigkeit lag im Zentrum des Landes, in Ofen und Altofen ; daneben tritt die Königin auch an anderen Orten als Bauherr bezw. als Mäzen auf. Nach Aussage ihrer an die Päpste gesandten Supplikationen vollendete sie — nach dem bereits 1346 erbauten Klarissenkloster in Altofen — zwischen 1347 und 1349 den Bau von sechs Kirchen (Terebes, Altofen, Ofen, Hatvan, Lippa, Esztergom). Ihre lezte Bitte um eine Indulgenz geschah für die von Ludwig und seiner Gemahlin 1366 vollendete Kapelle der Burg zu Ofen. Leider versiegen die genannten Schriftquellen nach 1366 ; doch erfahren wir aus anderen manches über die Bautätigkeit der Königinmutter in den späteren Jahren. So wollte sie 1363 für die Prämonstratenser auf der Margareteninsel Bauten errichten, erbaute 1366 in Szászváros ein Kloster, 1367 in Altofen ein Badhaus, 1369 am selben Ort eine Markthalle, 1370 in Verőce und in Szatmár, 1372 in Kapronca je ein Kloster. Über dem regen Interesse an diesen Neubauten vergass sie dabei keineswegs die Förderung ihrer früheren Stiftungen. In ihrem Testament vom 6. April 1380 stiftet sie für die Bauten der Propstei in Altofen 300, für den Bau der Kirche in Beregszász 500 Gulden. Der Kirche in Lippa stieftet sie einen goldenen Kelch mit der Verfügung, dass für diesen Zweck 715 Mark Silberware flüssig zu machen wäre, falls ihre Hinterlassenschaft nicht genügend Bargeld aufweise. Bei dieser Gelegenheit erinnert sie sich auch einer sog. „Oberen" Kapelle (capella superior) ; aller Wahrscheinlichkeit nach kann man für eine ihrer letzten vollendeten Bauten die in ihrer Stiftung, dem Altofener Klarissenkloster, errichtete Corpus Christi-Kapelle halten, die sie als ihre eigne Grablege bestimmte. Zu den 1380 noch unvollendeten Bauten kann man den Klosterbau in Aracs zählen, für den sie, falls die Vollendung nicht zu ihren Lebzeiten gelingen sollte, testamentarisch 500 Gulden hinterliess. Neben all dieser vornehmlich kirchlichen Bautätigkeit blieb sie natürlich auch an Profanbauten weiterhin interessiert: Bau-, Umbau- und Instandhaltungsarbeiten in ihrer Kurie : Burg und Palast in Altofen, betreffend. Bei Betrachtung einer derartig ausgedehnten Bautätigkeit stellen sich folgenden Fragen ein: War die Königin in eigener Person Bauleiter ihrer Stiftungen? Wer waren ihre Baumeister und Fachmänner ? Wohl gewährt ihr Testament Einblick in die Personalien ihres Hofstaates, doch erwähnt es keine derartigen Fachleute. Heut wissen wir bereits, dass der eine Ofener Baumeister ihres Sohnes, König Ludwigs L, ein in den Urkunden als lapicida, murator u. s. w. erwähnter Meister Johannes war, der in der vierziger bis siebziger Jahren des XIV. Jahrhunderts tätig war. Interessant ist dabei, dass er nicht familiáris der königlichen Kurie, sondern ein angesehener Bürger der Stadt Ofen war. Diese Tatsache veranlasste uns, nach dem Baumeister der Königin Elisabeth unter den Bürgern von Altofen Umschau zu halten. Der Gedanke erwies sich als zweckmässig: es gelang, in dem Privilegium des Ofener Kapitels vom 12. Mai 1374 den einen Baumeister der Königin zu ermitteln. Diese Urkunde 25 •