Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)

Kubinyi András: Budafelhévíz topográfiája éa gazdasági fejlődése = Topographie und wirtschaftliche Entwicklung von Budafelhévíz 85-180

ANDRÁS KUBINYI TOPOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG VON BUDAFELHEVI'Z Nördlich der mittelalterlichen Hauptstadt Ungarns erstreckte sich im Mittelalter eine in grundherrlichem Eigentum stehende Siedlung, die Budafelhévíz oder lateinisch villa bzw. oppidum de superioribus calidis aquis Budensibus benannt war. Diese Siedlung, ein Teil des heutigen Budapest, entstand an der Kreuzung des sich an der rechten Seite der Donau entlangziehenden alten römischen, sodann mittelalterlichen Weges und der in OW-Richtung verlaufenden Handelsstrasse, die über die einstige Fähre von Jenő führte. Ihren Namen erhielt sie von den Thermalquellen, die am Nordteil der Siedlung hervor­sprudeln, wo sich der Tal zwischen den Bergen und der Donau ganz verengt und wo bereits im Mittelalter mehrere Bäder entstanden und heute das Lukács- und Császár-Bad, die be­deutsamen Heilbäder von Budapest in Betrieb sind. Ihre Geschichte wurde bislang noch von niemanden geschrieben, obwohl sie vom Gesichtspunkt der Geschichte der Hauptstadt eines der bedeutendsten Stadtviertel war. I. FELHÉVÍZ UND SEIN GEBIET BIS ZUR GRÜNDUNG VON BUDA Seit der ungarischen Landnahme (Ende des 9. Jahrhunderts) befanden sich im Bereiche des heutigen Budapest zwei bedeutendere Siedlungen: im Norden Buda, ein fürstlicher und später königlicher Besitz, wo im 11. Jahrhundert ein Kapitel gestiftet wurde und süd­licher davon, am anderen Ufer der Donau, Pest, der Komitatssitz des Komitates Pest. Das auf römischen Fundamenten, neben der Pester Fähre entstandene Pest war eine wich­tige Überfahrtsstelle. Bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts lebte hier eine bedeutende mohammedanische kaufmännische Schicht, das Gebiet der Stadt erstreckte sich auch auf die andere Seite der Donau. Das königliche Gut an der rechten Seite der Donau reichte weit bis nach Süden und bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden hier zahlreiche kleinere und grössere Kurien des Königs und der Königin erbaut. Am Ende der 1240er Jahre grün­dete König Béla IV. gegenüber dem am linken Ufer der Donau gelegenen Pest auf dem Berge, der sich über dem kleineren Pest am rechten Ufer der Donau erhebt, eine Stadt. Der mitt­lere Teil der Stadt wurde von deutschen Kaufleuten bevölkert aus Pest, die die Verwaltung der Stadt bis zum 15. Jahrhundert in der Hand halten. Im Südteil Hess König Béla IV. den königlichen Palast aufbauen und der Nordteil wurde von Ungaren besetzt. Die Stadt nahm den Namen des nördlichen Buda an, das von nun an Óbuda, Buda vetus genannt wurde, während die deutschen Ansiedler den deutschen Namen von Pest, den Namen Ofen auf die neue Stadt übertrugen. Unmittelbar nach der Begründung der Stadt finden wir am Ufer zwischen der am Burghügel (gleicherweise novus mons Budensis und novus mons Pestiensis genannt) erbauten Stadt und der Donau bereits auch die Vor­stadt, die über eine eigene Pfarre verfügte (die den Titel nach St. Peter führte) und eine vor­wiegend ungarische Bewohnerschaft hatte. Nördlich von der Vorstadt St. Peter erstreckte sich das erwähnte Felhévíz. Es war gänzlich mit der Vorstadt von Buda zusammengebaut, sein Strassennetz war die Fortset­zung dieser, so dass es der Grundzeichnung nach den Anschein hat, als wäre es nachträg­lich hinzugebaut worden. Dies entspricht jedoch nicht der Tatsache, denn Felhévíz wurde zumindest um 100 Jahre früher gegründet als Buda. Wie bereits erwähnt, entstand Felhé­víz an der Kreuzung wichtiger Strassen, an einer sehr wichtigen Überfahrtsstelle, und der 171

Next

/
Thumbnails
Contents