Tanulmányok Budapest Múltjából 15. (1963)
Turányi Kornél: A Józsefváros kialakulása = Die Entwicklung des Vorstadtbezirkes Josefstadt 329-362
71 Főv. lt.—Pesti lt. Intimata a. m. 3034 és józsefvárosi házassági anyakönyv 1781. febr. 26. A korabeli alsó fokú közoktatásra jellemző a pesti tanítóknak 1789ben írt panaszos beadványa (Főv. lt.-Pesti lt. Intimata a. m. 3547). Főbben elmondják, hogy a pesti iskolák annyira zsúfoltak, és felszerelésük annyira hiányos, hogy a tanulók részben a padlón ülni, részben a falhoz támaszkodni kénytelenek. 72 Kotlán S., A magyar állatorvosképzés története. 1787—1937. Bp. 1941. K. TURÁNYI DIE ENTWICKLUNG DES VORSTADTBEZIRKES JOSEFSTADT Die Stadt Pest hatte bis Anfang des 18. Jahrhunderts keine Vorstädte. Die Stadt — heute als Innenstadt bekannt — war von Gärten, Ackerfeldern und Meierhöfen umgeben. Der Grüngürtel begann unmittelbar bei den Stadtmauern und erstreckte sich bis zur Linie der heutigen großen Ringstraße. Jenseits dieser Linie folgte die Zone der Ackerfelder; zwischen und nach den Äckern entstanden die einzelnen Meierhöfe. Das erste Grundbuch über Gärten, Äcker und Meierhöfe außerhalb der Stadt wurde im Jahre 1718 schriftlich niedergelegt: es wurden außer zahlreichen Gärten 30 Ackerfelder und 12 Meierhöfe im Gebiet der späteren Josef Stadt registriert. Die ersten Wohnhäuser entstanden im Jahre 1732, als der Acker eines reichen Bürgers, Josef Kastbergers, parzelliert wurde. Zwei Jahre später konnten hier 89 Häuser registriert werden; von diesen befanden sich 11 bei den Stadtmauern, 78 aber weit von der Altstadt, zwischen den Ackerfeldern. Jenseits der Gärten entstand eine geographisch isolierte, selbständige Gemeinde, die den Einwohnern Pests als Lerchenfeld bekannt wurde. Woher diese Benennung stammte, ist eine Frage, die sich bis heute nicht eindeutig beantworten läßt; eine nähere Untersuchung der Tatsache, daß in den Vorstädten Wiens im 18. Jahrhundert die gleichen Benennungen (Lerchenfeld, Frühlingsfeld, Prater usw.) vorhanden waren wie außerhalb der Mauern der Pester Altstadt, könnte uns der Lösung des Problems näher bringen. In den Jahren nach 1740 entwickelte sich nördlich von Lerchenfeld eine andere Siedlung, die Theresienvorstadt. Man nannte diese Obere Vorstadt, während das Lerchenfeld auch als Untere Vorstadt bekannt wurde. Bis zum Jahre 1740 wurden in der Josefstadt insgesamt 158 Häuser erbaut; in den Jahren zwischen 1730 und 1740 entstanden also jährlich 16 Häuser. Im nächsten Jahrzehnt ließ aber die Entwicklung nach. Im Lerchenfeld siedelten sich fast ausschließlich Kleinhäusler an. Das Bürgertum, vor allem der aus Patriziern bestehende Stadtrat, war besorgt um seine Gärten und Meierhöfe, die von den besitzlosen Kleinhäuslern beneidet und angeblich auch beschädigt wurden. In den Jahren nach 1741 erhielten nur Einwohner mit Bürgerrecht Erlaubnis zum Hausbau; demzufolge konnten im Durchschnitt nur 6 Häuser jährlich fertiggestellt werden. Nach 1750 milderte sich die Unbiegsamkeit des Stadtrates, und es wurden auch Kleinhäusler als Neusiedler geduldet, da sie als billige Arbeitskräfte von den Patriziern immer schwerer entbehrt wurden. Im 18. Jahrhundert baute man hier die Häuser, die ohne Ausnahme ebenerdig waren, aus Lehm. Den Namen Josefstadt erhielt die Siedlung Lerchenfeld am 7. November 1777. Bis zu diesem Jahre wurden auch die Gärten, welche die Stadtmauern umgaben, mit Neusiedlern bevölkert, und aus der isolierten Gemeinde Lerchenfeld entstand die Josefvorstadt von Pest, ein bereits eng mit der Altstadt verknüpfter Stadtbezirk. Was die Zahl der Bevölkerung anbelangt, sind wir größtenteils auf Schätzungen angewiesen. In den Meierhöfen lebten Viehhirte und Schäfer, deren Zahl im Jahre 1718 — als man die Meierhöfe das erste Mal registrierte — 100—120 sein mochte. Wir sind im Besitze einer Konskription aus dem Jahre 1736, welche die erwerbstätigen Einwohner außerhalb der Altstadt — zahlenmäßig 236 — anführt. Wenn wir auch den versorgten Teil der Bevölkerung dazurechnen, so können wir die 361