Tanulmányok Budapest Múltjából 14. (1961)

Fügedi Erik: Középkori magyar városprivilégiumok = Ungarische Stadtprivilegen im Mittelalter 17-107

rege in Buda." Nem világos ebből a szövegből, hogy nevezett a tanúkihallgatás idején volt-e királyi bíró (tehát 1276-ban, és akkor rector, amit a miles is meg­erősít) vagy pedig még Margit életében. Utóbbi esetben az északi telep bírája lehetett. 355 Pauler i. m. II. köt. 200. 356 ÁUO III. 38, Szp. 1375. E. Fügedi UNGARISCHE STADTPRIVILEGIEN IM MITTELALTER Als vor fünfundzwanzig Jahren A. Pleidell sich mit dem »ersten Ab­schnitt« der mittelalterlichen ungarischen Stadtgeschichte befaßte, versuchte ér die Kontinuität des römischen Städtewesens zu beweisen. In der allgemeinen europäischen und ungarischen Geschichtswissenschaft wurden seitdem neue Ergebnisse erzielt, die uns nicht nur eine klare Trennung, sondern auch eine ein­gehende Darstellung des »ersten Abschnittes« ermöglichen. So wissen wir heute, daß das Ungarntum im 10. und 11. Jh. in jenem Wirtschaftskreis verblieb, dem es vor der Landnahme angehörte. In den Residenzstädten der heidnischen Fürsten, zwischen den Trümmern der Römerstädte Pannoniens und in den Zufluchts­burgen der Slawen bildeten sich neue Siedlungen, die eine zentrale Stellung im Wirtschaftsleben des Landes einnahmen. Mit der Organisation der christlichen Kirche in Ungarn verwandelten sich diese wirtschaftlichen Zentren zu Residenz­städten der neuen Bistümer und Stifte, und zugleich Mittelpunkte und Zufluchts­burgen der neuen politischen Einheiten, der Komitate und zogen gewissermaßen die Agrarbevölkerung an. In diesen Siedlungen befaßte sich ein Teil der Bevöl­kerung schon zu dieser Zeit mit Handel und Handwerk. Reger Handel wurde mit Konstantinopel und Kiew betrieben, die Kaufleute waren meistens Mohamme­daner, Juden und Donaubulgaren, die Waren Importartikel aus dem Osten, einheimische Agrarprodukte und Salz, zur Kriegszeit auch Sklawen. Die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung läßt sich auch ziemlich klar darstellen. Die Gefolgschaft des Königs oder des kirchlichen Würdenträgers, mohammeda­nische und jüdische Kaufleute, Handwerker, Kleriker und Bauern lebten in buntem Durcheinander. Die Siedlungen waren klein, doch meistens mit Mauer und Wall umgeben, der Marktplatz lag außerhalb der Mauern, innerhalb der­selben nahmen die unverhältnismäßig großen Kathedralen einen hervorragenden Platz ein. All dies geht teilweise aus den lückenhaften ungarischen Quellen, teilweise aus mohammedanischen Reisebeschreibungen hervor. Letztere sprechen von »Städten«, die ungarischen Quellen nannten sie civitas, castrum und urbs, doch berichtet Otto von Freisingen — der das Land mit den Kreuzfahrern überquerte — daß hier keine Städte zu finden seien. Der Gegensatz ist unserer Meinung nach selbstverständlich und kann nur durch jene Tatsache vollkommen erklärt werden, daß diese Siedlungen zum asiatischen, nicht aber zum westeuropäischen Typ der Städte gehörten. Im 12. Jh. hat sich die Wirtschaft Ungarns von Grund aus verändert. Die Verstärkung des schon bestehenden Städtenetzes, der Abbruch der östlichen und byzantinischen Handelsverbindungen, die Genehmigung neuer Märkte und das Erwecken der westlichen Interessen für die Bergschätze (Gold und Silber) des Landes sind die charakteristischen Merkmale der Umwandlung. Das Erscheinen fremder Einwanderer (hospites) und die Immunität waren die wichtigsten sozialen und verfassungsrechtlichen Veränderungen, die der wirtschaftlichen Umwandlung folgten. Die ersten Einwanderer waren mit Ausnahme der latini genannten Fran­zosen oder Flamanden, die schon in ihrer Heimat Stadtbewohner gewesen sein dürften, meistens Bauern. Diesen latini verdanken wir die ersten ungarischen städtischen Freiheiten, jene von Stuhlweißenburg, die wahrscheinlich in der ersten 104

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