Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.2. Militäranlagen in Aquincum - 5.2.2. Militäranlagen am Limesabschnitt von Aquincum - 5.2.2.2. Wachttürme und Festungen am linken Donauufer (Margit Németh)

5.2.2.2. WACHTTÜRME UND FESTUNGEN AM LINKEN DONAUUFER Auf der Linie der die einzelnen Lager verbin­denden Limesstraße verlaufen zumeist auch heute noch Straßen, so dass sie für archäologische For­schungen kaum zugänglich ist. 1 Die Abzweigung in Aquincum der an der Donau entlang durch das Tal von Solymár führenden Heerstraße sicherte die Verbindung in Richtung Brigetio, in nördlicher Richtung führte sie parallel zur Donau aus dem Legionslager in die Zivilstadt und weiter nach Ulcisia Castra, und mit dem Gebiet am linken Donauufer war sie durch Fährübergänge bzw. beim Legionslager sogar durch eine Brücke verbunden. Was die Forschungen betrifft, wurden entlang der Limesstraße sowie der am linken Donauufer und auf den Inseln erbauten Wachttürme (Bei­lage J) keine wesentlichen neuen Ausgrabungser­gebnisse erzielt, 2 die jüngeren Zusammenfassungen (PÓCZY 1976/2, SOPRONI 1986, VISY 1988, VISY 2000) basieren auf den älteren Publikatio­nen. Wachttürme nördlich des Lagers von Aquincum innerhalb der Stadtgrenze von Budapest 1. Ulc. 4. 3 Csillaghegy, 4 in der Nähe der Biva­lyos-Tschar da, Kossuth Lajos üdülőpart 85 (L. NAGY 1937/1, 272; 5 SOPRONI 1976, 81; VISY 1 Vgl. Abschnitt „Die Geographie Aquincums" (3.). 2 In den letzten Jahrzehnten wurden bei Rettungsgrabungen oder Bauarbeiten an der Limesstraße, in erster Linie auf der Linie der heutigen Lajos utca und Fő utca, mehrfach Beobachtungen gemacht, die eventuell auf einen Wachtturm hindeuten könnten (z. B. HABLE 2003). Die Mehrzahl die­ser Beobachtungen kann man vorerst jedoch weder deuten noch unter die bisherigen Kenntnisse einordnen. 3 Die ununterbrochene Nummerierung der Wachttürme dient zur Orientierung in Beilage I. Daneben sind auch die Nummerierung von VISY 2000 aufgezeichnet. 4 Ulc. 4-5: richtig Csillaghegy, nicht Csillagtelep (VISY 2000). 2000, 54). Quadratischer Grundriss: 8,1x8,1 m. Zeit des Diocletianus oder Valentinianus. 2. Ulc. 5. Csillaghegy, Kossuth Lajos üdülőpart 59 (Bootshaus an der Donau) (L. NAGY 1939, 126; SOPRONI 1976, 81; VISY 2000, 54). Quadratischer Grundriss. Innenraum: 5,8x5,8 m, Mauerstärke 1,1 m. Zeit des Commodus. 3. Ulc. 6. Kossuth Lajos üdülőpart 21 (OKH Ferienheim) (T. NAGY 1973, Kartenbeilage; L. NAGY 1937/1, 272; L. NAGY 1942/1, 754; SOPRONI 1976, 81; VISY 2000, 54). Quad­ratischer Grundriss, Eingang auf der Südseite. Innenraum: 7x6,9 m, Mauerstärke 1,1 m, Fun­dament 1,4—1,5 m. Zeit des Valentinianus. 4. Ulc. 7. Aquincum, östlich der Zivilstadt, im Gebiet der Gaswerke (L. NAGY 1942/1, 754; PÓCZY 1976/2, 81; VISY 2000, 55). Quadrati­scher Grundriss: 7x7 m, 14x14 m Umfriedungs­mauer. Zeit des Valentinianus. 5. Berendgasse, im nordwestlichen Teil der MÜi­tärstadt, nahe der Nordwest-Südost-Straße. Laut Wellners Beobachtungen (I. Wellener in: BudRég 21 (1964) 329) ein 2,9x2,9 m messender Bau mit 1,1 m starken Fundamenten, auf Pfählen fun­diert. Fraglich ist, ob es sich tatsächlich um einen Wachtturm handelt. Alter unbekannt. Wachttürme am linken Donauufer 6. Ulc. 12. Újpest, neben der ehemaligen Sas (=Adler) Tscharda (L. NAGY 1942/1, 759; T. NAGY 1973, Kartenbeilage Nr. 7. Vermuteter Brückenkopf. 6 7. Ulc. 11. Káposztásmegyer, südlich der Mün­dung des Szilas (=Palota) Baches, gegenüber der 5 Bei Lajos Nagy am Treffpunkt der von der Bivalyos-Tscharda kommenden Straße und der die Donau begleitenden Straße.

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