Póczy Klára: Forschungen in Aquincum 1969- 2002 (Aquincum Nostrum 2. Budapest, 2003)

5. Die neuen Ergebnisse der topographischen Forschungen - 5.3. Militärstadt - 5.3.1. Die Canabae legionis (Orsolya Madarassy)

0 10 m Abb. 2. Lageplan zur Struktur der südöstli­chen Region der Militärstadt, Ausgrabung der Ladenreihe (2.-3. Jahrhundert) östlich des Militäramphitheaters, Ausgrabung im 1989—90 Wohngebäude Das Legionslager trennte ein etwa 40 m brei­ter, unbebauter Streifen vom bebauten Gebiet (PÓCZY 1983/1). 22 Im Falle der Wohnviertel 22 Unpublizierte Ausgrabung von M. Németh 1973, Plan 2, Nr. 14. lassen sich nur die Haupttendenzen beobachten, um das Insula-System konkretisieren zu können, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Für die wohlhabenderen Familien höheren Standes gab es separate, zu den Hauptstraßen geöffnete, größere und anspruchsvollere Wohnhäuser mit annähernd quadratischem Grundriss, während die Angehö­rigen der Mannschaften je ein Quartier in den längs der Nebenstraßen erbauten, aus zwei Reihen von Räumen bestehenden, langen Mietskasernen mit Porticus bewohnten (MADARASSY 1999/2). Auch die Wohnhäuser waren verschieden. An den Hauptstraßen standen prachtvollere Häuser mit größerer Grundfläche (PÓCZY 1955, PARRAGI 1971/2, FACSÁDY 1995, MADARASSY 1998/3 FACSÁDY 1999/3) als am westlichen Stadtrand (MADARASSY 1999/3). 23 Die Proportionen der Grundflächen decken sich mit den Proportionen der Mannschaftsquartiere bzw. Offizier swohnun­gen im Legionslager. Es ist also wahrscheinlich, daß die Ansiedlung der Veteranen innerhalb der Canabae ihren Diensträngen gemäß erfolgt sein dürfte (MADARASSY 1999/1). Die Häuser hatten Steinfundamente, als Bin­dungsmaterial diente mit Kalk und Steinen vermischter weißer, massiver Mörtel. Die aufge­henden Mauern bestanden aus Lehmziegeln, bei den tragenden Mauern kamen Steinverstrebungen hinzu. Die Mauern waren innen und außen ver­putzt und mit Wandmalereien geschmückt bzw. die einfacheren Räume nur getüncht. Die Bauten der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts Das nach den Markomannenkriegen ausbre­chende Wiederaufbaufieber änderte nichts an den grundlegenden Prinzipien der Stadtgestaltung. Die Straßen, deren Niveau man anhob, wurden mit einem Mörtel-Kies-Gemisch gepflastert. Den Anfang des 2. Jahrhunderts errichteten Gebäuden 23 Unpublizierte Ausgrabungen von: M. Németh 1973, Plan 2, Nr. 14; Gy. Parragi 1970, Plan 1, Nr. 25; K. Kérdő 1984, Plan 6, Nr. 27; A. Facsády 1974, Plan 3, Nr. 6; M. Németh 1974, Plan 3, Nr. 7; K. Póczy 1976, Plan 4. Nr. 9; O. Madarassy 1991, Plan 7, Nr. 31.

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