Zoltán Bencze - György Szekér: Das Paulinerkloster von Budaszentlőrinc (Monumenta Historica Budapestinensia 8. kötet Budapest, 1993)
Zusammenfassung
ZUSAMMENFASSUNG Das Paulinerkloster von Budaszentlőrinc Das Kloster wurde gegen 1300 gegründet. Gleich danach wurde eine einschiffige, poligonale gotische Kirche errichtet, nördlich davon ein Kreuzgang mit einem Refektorium und einem Kapitelsaal. Nachdem 1381 die sterbliche Überreste des Heiligen Paulus des Eremiten in das Kloster gelangt waren, wurde eine neue dreischiffige Kirche erbaut, die 1403 schon fertig war. Die frühere Kirche wurde einer Kapelle umgebaut, in der die Reliquien des Heiligen Paulus niedergelegt wurden. Im 15. Jh. wurde das Kloster erweitert. Südlich der grossen Kirche wurde im Jahre 1488 eine Kapelle erbaut, zur selben Zeit wurde auch die Kapelle des Heiligen Paulus umgebaut. Gegen 1488 Hess der Vicarius Generalis János Kamanczy die Zisterne des Klosters in Ordnung bringen. Da das Wasser nicht mehr in den Sammelbehälter abfliessen konnte, wurde unter den Mauern des Flurs und des Refektoriums ein grosser Kanal gegraben, eine neue Zisterne sowie ein Bad eingebaut. Gegen 1508 wurde der Chor der dreischiffigen Kirche erweitert. 1526 wurde das Paulinerkloster in Budaszentlőrinc von den Türken zerstört. Li der SW-Ecke des Klosterkomplexes treffen wir aus den sämtlichen bedeutenderen Bauperioden des Klosterbaues stammende Reste an. Auf einem kleinen Gelände sind Mauern aus dem Beginn und Ende des 14., sowie dem ausgehenden 15. und Beginn des 16. Jh. zu finden. Betreffs aus dem Beginn des 14. Jh. stammenden Funde können drei Bauperioden auseinandergehalten werden. 1. Eine O —W orientierte Mauer; 2. Eine Zisterne, zu deren südliche Mauer die vorher erwähnte Mauer benutzt wurde, sowie ein Kanal; 3. Die erste Umfriedungsmauer des Klosters, die mit einem Entlastungsbogen über die Zisterne geführt wurde. Am Ende des 14. Jh. wurde die dreischiffige Kirche und am Ende des 15. Jh. südlich der dreischiffigen Kirche eine Kapelle erbaut. An der Innenseite der westlichen Abschlussmauer der dreischiffigen Kirche, in der Höhe von 339,68 m, ist ein Fundamentsockel freigelegt worden, welcher das wahrscheinliche innere Niveau der Kirche merken lässt. An der Aussenseite des ersten Chores der Kirche, 339 m hoch, lief der äussere Laufhorizont: später, am Anfang des 16. Jahnhunderts, als der Chor vergrössert wurde, bildete dieser das innere Niveau. In der Höhe von 339,03 m, an der äusseren Seite der späteren südlichen Chormauer der dreischiffigen Kirche haben wir das Fundament des emportsteigenden Quadermauerwerks gefunden. Am westlichen Eingang der Kirche könnten 1-2 Treppen gewesen sein, da es kaum zumuten ist, dass das Chor niedriger als das Schiff läge. In den Jahren 1985-87 sind in der dreischiffigen Kirche 86 Gräber und ein neuzeitliches Ossarium freigelegt worden. Die Gräber lagen in Ost —West-Richtung. Ein Skelett in dem Grab 85/4 hat einen goldenen Ring am Finger gehabt, man konnte sogar auf Grund der gefundenen Stoffresten das Muster eines Kleiddetails der Begrabenen rekonstruieren. Hier sollte erwähnt werden, dass in dem 6. Grab der 1934-er Ausgrabungen eine Münze von Ladislaus IV. (r. 1272-1290) gefunden wurde. Nördlich von der dreischiffigen Kirche haben wir zwischen 1988-91 73 Gräber freigelegt, 72 davon haben Ost —West-Richtung gehabt. Aus den Gräber von 90/6. und 91/6 kamen Münzen von König Sigismund (r. 1387-1437) zum Vorschein. Das Grab 88/9. hat Nord—Süd-Richtung gehabt, mit dem Kopf nach Norden. Nördlich von der dreischiffigen Kirche liegt die erste Kirche des Klosters; diese wurde 1381. zur Kapelle umgebaut. Nördlich davon ist ein Kreuzgang freigelegt worden. Die Nordwand des ersten Kreuzganges des Klosters ist uns nicht bekannt. Auf Grund der freigelegten Mauern könnte sein Hof 10x10 m und der Flur cca 2 m breit sein. Am Ende des XIV. Jahrhunderts wurde der Kreuzgang erweitert. Unter der nördlichen Innenwand haben wir den grossen Abwasserkanal des Klosters mit Ost —West-Richtung gefunden. Die äussere Ostmauer des Kreuzganges wurde unter König Sigismund völlig abgerissen. Somit entstand hier ein lim breiter Kapitelsaal. Das Niveau des Kreuzganghofes war ungefähr um die 339 m. Am Hof sind drei Öfen zu erkennen,