Kaba Melinda: Thermae maiore legionis 2. Adiutricis (Monumenta Historica Budapestinensia 7. kötet Budapest, 1991)
Thermae maiores legionis II. Adiutricis (Deutscher Auszug)
Es gelang uns die palaestra des Bades im Ausmass von 30 x 83 m freizulegen (Abb. 2, Nr. 2). An mehrere Stellen blieb auch der ursprüngliche Eingang erhalten. Der palaestra wurde im Norden auch eine porticus vorgebaut (Abb. 2, Nr. 1). Ihr folgten das frigidarium mit der Piscina (Abb. 2, Nr. 10-11), das Nymphäum (Abb. 2, Nr. 15,17) mit zwei Exedren und Kalksteinbodenbelag, das große Zentralfrigidarium (Abb. 2, Nr. 18). Dem schlössen sich die geheizten Räume des südlichen Traktes: vier Tepidarien (Abb. 2, Nr. 33-34, 40-41) mit den Wärmedurchlassöffnungen, Caldarium (Abb. 2, Nr. 43) mit zwei Alvei (Abb. 2, Nr. 44—45) an; ferner ein runder (Abb. 2, Nr. 30) Sudatorium, ein hufeisenförmiger Saal (Abb. 2, Nr. 24), mit Spuren späterer Umbauten. Der attraktivste Teil des Bades ist die mit einer Apsis abgeschlossene Natatio, an den Ecken mit bogenförmigen Abrundungen und wohlerhaltenem Terrazzoboden. Es ist anzunehmen, daß der Eingang des Bades auf der Seite der via principalis war. Gelegentüch der Fundamentierungsarbeiten für eine Unterführung vermochten wir den westlichen Teilen des Bades, wo wir die Spuren des Eingangstores vermuten, nur teilweise zu erforschen, wo wir mehrere Säle mit Hypocaust-Säulen gefunden haben. Auch im Norden, von der via praetoria her, befand sich ein Eingang für jene, die ihre Freizeit nur in der Palästra und unter den Arkaden der Porticus verbringen wollten. KONSERVIERUNG UND REKONSTRUKTION Die ans Tageslicht gekommenen Überreste des Bades wurden konserviert. Bei den kleineren Rekonstruktionen trachteten wir die Aufmauerung bis eine übersichtliche, bloß der Grundriss interpretierbare Höhe vor Augen zu halten. 34 Bei der Aufführung der ergänzenden Steinreihen der Mauer wurden ein extra zu diesem Zwecke ausprobierter und vom Forschungsinstitut der Silikatindustrie hergestellter, frostbeständiger Mörtel verwendet, um der Frostverwitterung Widerstand leisten zu können. Außerdem wurden die ursprünglichen Mauern ebenfalls mit wasserabweisenden (hydrophoben) chemischen Mitteln behandelt. 35 DIE HEIZUNG DER THERMAE MAIORES Von den erschlossenen Sälen der Therme fanden wir in 13 Räumlichkeiten eine Unterbodenheizung (Hypokaustum) vor (Abb. 2, Nr. 3-4, 9, 30, 31, 33-34, 35, 38, 40-41, 43, 44). Die Seitenmauern der Präfurnien der Hypokausten wurden aus großen Steinblöcken aufgeführt. Der bogenförmige Abschluß war ebenfalls aus behauenen Steinblöcken gesetzt. Oberhalb dieser Schicht folgte noch eine bogenförmig ausgebildete Ziegelreihe. Die Säle, die nicht unmittelbar aus dem Präfurnium beheizt wurden, erhielten aus Wärmedurchlaßöffnungen die Wärme. Im Laufe der Ausgrabungen kamen drei verschiedene architektonische Lösungen dieser Offnungen in Sicht: 1. Die Mauern der Öffnung wurden aus ähnlichen Quader-Steinblöcken mit Ziegelgewölbeabschluß gesetzt wie die Mauer des Raumes. Solche Lösungen wurden bei den Räumen Nr. 33-34, 35, 40-41 konstatiert. 2. Die Wärmedurchlaßöffnung erhielt eine fensterartige Ausbildung aus behauenen Steinblöcken in der NS-Trennungsmauer der Tepidarien Nr. 33-34, sowie im SO-Winkel des Tepidariums Nr. 34. 3. Von den oben erwähnten zwei Lösungen weicht das bei den SO- bzw, SW-Winkeln der Tepidarien Nr. 33-34 festgestellte Verfahren ab. Die Seitenmauern der Öffnungen bildeten aus großem Andesit behauene Monolithen. Die Natursteinsäulen und Ziegelpfeiler der Suspensuren der beheizten Räumlichkeiten kommen gemischt vor, oft auch innerhalb je eines Raumes, wie z.B. im Apodyterium Nr. 9, in den Sudatorien Nr. 30 und 35, sowie im Raum Nr. 31. r • 79 Da der Ziegel gegenüber der höheren Wärmewirkung widerstandsfähiger ist als der Stein, nehmen wir an, daß die Anwendung der Natursteinsäule und des Ziegelpfeilers innerhalb einer Räumlichkeit mit der Ertragung der Wärmewirkung im Zusammenhang steht. DIE WASSERVERSORGUNG DER THERMAE MAJORES Nun noch einige Worte über die Wasserversorgung des Bades. Das Bad erhielt sein Wasser aus zwei Orten: Über eine West-Ost Leitung, welche das Wasser der westliche Berge zum Bad brachte, und über