Kaba Melinda: Thermae maiore legionis 2. Adiutricis (Monumenta Historica Budapestinensia 7. kötet Budapest, 1991)
Thermae maiores legionis II. Adiutricis (Deutscher Auszug)
erweitern. Der Plan setzte sich zum Ziele das Bad an Ort und Stelle vorzuführen, insofern hierfür erwähnenswerte Details an die Oberfläche kommen würden. Zu den in Vorbereitung befindlichen Planenwürfen waren je mehrere und ausführlichere archäologische Informationen nötig. Die Verwirklichung all dieser war durchaus keine einfache Aufgabe. Die in Frage kommenden Forschungsgebiete waren nämlich besetzt und die Forschung wurde vor allem durch den enormen Verkehr an der Szentendrei Straße erschwert, ja auch durch den an der O-Seite des Flórián-Warenhauses angelegten Park und mit gespaltenen Steinplatten sorgfältig bedeckten Vorraum unzugänglich gemacht. 1 f\ Im Jahre 1977 konnten wir einen ganzen Monat, 1979 hingegen fünf Monate lang in diesem Gebiet innerhalb von insgesamt drei — 16 m x 24 m, 21 m x 24 m und 24 m x 26 m großen — Sektionen forschen (Abb. 13). Trotz des Gesagten brachte die als Notausgrabung geltende Erschließung dennoch viel Neues ans Tageslicht und ging mit angenehmen Überraschungen einher. Vor allem, daß die Flucht der westlichen Räumlichkeiten von der Grenze des Bades weit über die westliche Seite der Szentendrei Straße reicht und sich insgesamt in etwa 100 m Breite in die östliche Richtung fortsetzt. Infolge der erwähnten Schwierigkeiten konnten wir den Planern keine zusammenhängenden Einzelheiten zur Verfügung stellen, sondern nur die wahrscheinliche Größe und Stelle der Räumlichkeiten des Gebäudes ließen sich unsrerseits mit fiktiven Ergänzungen markieren. Die fertigen Pläne der Unter- und Überführungen versuschten das römerzeitliche Bad, seine der Skizze nach schon bekannt gewordenen und noch zu erwartenden Ruinen in maximalem Maße zu beachten. 17 . . Im Mai 1981 setzte man die Bauarbeiten in Gang. Als erste Arbeitsphase wurden die ein Meter starke obere Schicht des Terrains weggebaggert und Probepfähle eingerammt. In den maschinell abgehobelten Erdstreifen traten überall die Mauern der Baderäume hervor (Abb. 14). Von da an kam es fast viereinhalb Jahre hindurch zu einer sehr harten, ununterbrochenen, archäologischen, simultanen Arbeit mit den Bauarbeitern zusammen. Nicht weniger als fünftausend Arbeiter von 45 Unternehmungen arbeiteten an Ort und Stelle mit zahlreichen Arbeitsmaschinen, die zwar ihre Arbeit halfen und beschleunigten, jedoch die archäologische Erschließungsarbeit oft behinderten. Unsrerseits bildeten wir zu den Ausgrabungen eine aus 20—25 Arbeitskräften bestehende, zur Erdarbeiten ausgezeichnet geeignete Bergarbeiterbrigade für die Forschung dort aus, wo die Arbeit in den Pausen der Erdaushebung ermöglicht wurde oder in der unmittelbaren Nähe der Erdmaschinen, sowie nach ihrem Auszug auf dem frei gewordenen Gelände. Zu den Schwierigkeiten gesellten sich zum Glück viel Verständnis und aufrichtige Hilfsbereitschaft in einem derart großen Maße, wie dies von der Verwirklichung des großen Investitionsprogrammes ermöglicht wurde. Im Laufe der Geländearbeit zeigten sich in der Tat die sich aus dem Umstand ergebenden Probleme, nämlich, daß wir vor dem Beginn der Ausführungsarbeiten keine Möglichkeiten hatten die Ausgrabung auf mehrere und größere Flächen auszudehnen. So konnte es zum Beispiel geschehen, daß völlig unberechenbar die vom skizzierten, fiktiven, unregelmäßigen Grundplan abweichend gebaute große Natatio Nr. 28 im Westtrakt des Bades zum Vorschein kam, an dessen Platz die dem früher gefertigten Plan gemäß die westliche Überführung tragenden Betonpfeiler bereits errichtet wurden. Diese Pfeiler sollte man gerade in die Achse des Beckens einbauen und so hätten sie das 26 m x 13 m große Becken völlig vernichtet. Dank der raschen Maßnahme seitens des Ministerialkommissars dr. Tibor Dalmy und der Projektingenieurin Katalin Bandii konnte binnen drei Tagen ein neuer Plan entworfen werden, der die Stelle der Pfeiler geändert, sie östlicher verschoben hat, so daß vielleicht der imposanteste Saal des Bades bis zum heutigen Tag intakt geblieben ist. Trotz aller Schwierigkeiten wurde am 4. November 1984 — mit dem Zeitpunkt der Eröffnung der ÁrpádBrücke gemeinsam — auch das Bademuseum geöffnet, das mit den monumentalen Überresten des römerzeitlichen Bades, be den Füßen der aus Eisenbeton gebauten Objekte eine einzigartige Sehenswürdigkeit für den Fremdenverkehr darbietet. Über die wissenschaftlichen Ergebnisse hinaus, dokumentiert es die oft hoffnungslos erscheinenden technischen Lösungen, die beispielhafte Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart (Abb. 1). AUSGRABUNGSERGEBNISSE AUS DEN JAHREN 1981-1984 Im Laufe unserer mit der Bautätigkeit einhergehenden, rund vier Jahre in Anspruch genommenen Ausgrabungen konnten wir feststellen, daß die Räume spiegelbildlich entlang einer von Norden nach Süden verlaufenden Achse erbaut wurden. S3