Havassy Péter - Selmeczi László szerk.: Régészeti kutatások az M0 autópálya nyomvonalán 1. (BTM műhely 5/I. kötet Budapest, 1992)

M. VIRÁG ZSUZSANNA: Újkőkori és középső rézkori telepnyomok az MO autópálya szigetszentmiklósi szakaszánál

Neolithische und Hochkupferzeitliche Siedlungsspuren an der Autobahntrecke MO bei Szigetszentmiklós ZSUZSANNA M. VIRÁG Im Laufe der, den Bauarbeiten der Autobahnstrecke MO auf der Csepel-Insel vorangehenden Rettungsgra­bungen sind in den Jahren 1988-1989 in der Fundort Szigetszentmiklós-üdülősor auch neolithische und hoch­kupferzeitliche Siedlungsspuren, als Nebenprodukte der Erforschung der frühbronzezeitlichen Siedlung zum Vor­schein gekommen. Während der, den Rettungsgrabun­gen vorangehenden Geländebegehungen haben wir die Spuren einer weiteren neolithischen Siedlung bemerkt, 1300 M südlich von der Spurlinie, am Szigetszentmikló­ser Standort der Hauptstädtischen Wasserwerke. Der be­deutende Teil der Siedlung wurde während der Errich­tung des Wasseranreicherungswerkes vernichtet, so war eine kleinere Freilegung nur am vermutlichen südlichen Rand der Siedlung, im Jahre 1989 möglich. {Abb. 1) Die Fundorte befinden sich auf den hochüberschwem­mungsgebietlichen Inseln der Csepel-Insel, 100-102 M hoch über dem Baltischen Meeresspiegel, mit einem Grat von Norden nach Süden, unter denen sich die in die Oberfläche des Überschwemmungsgebietes eingesch­nittenen Betten der Donau zogen. Ihre Oberfläche ist mit kalkigem Schlamm (umgesiedeltem Loss) bedekt. 4,10 NEOLITHIKUM Szigetszentmiklós-Üdülősor Die sporadischen, ohne Siedlungserscheinungen zum Vorschein gekommenen Keramikbruchstücke gehö­ren auf Grund ihres Materials zum Kreis der transda­nubischen Linienbandkeramik (DVK). Zur beiläufigen Datierung der Siedlungsspur kann uns ein mit antro­pomorphen Einritzungen verzierter Tongegenstand näher bringen, dessen Analogien aus den Fundkomp­lexen der Notenknopf- bzw. Zselizer Kultur bekannt sind. (Abb. 23.,I.) 6-8 Szigetszentmiklós-Vízműtelep Die freigelegten 6 Objekte waren unförmige, verhält­nismässig niedrige Gruben mit unebenem Boden, die im Vergleich zu ihrer Grösse weniges Fundmaterial enthielten. {Abb. 2.) Ihre oberen Teile konnten während der Terrainregelungsarbeiten von Bodenmaschinen be­rührt werden. Darauf weist auch das Vorkommen eines sich unter den Tierknochen vermischten Kinderkno­chens hin, wonach im Objekt 33 auch eine durch Ma­schine zerstörte Kinderbestattung gewesen sein konnte. Objekt 13. Im Keramikmaterial sind die Charakteristika der ältesten Phase der DVK dominierend. Hier sollen die organische Magerung der Feinkeramik, das Erscheinen der Schüsseln in grosser Menge, die rote Inkrustation (Abb. 3., 3.), die kannelurenartige Verzierung {Abb. 3., 20.) 21 und die aus Parallelen bestehende furchenartige Linienverzierung (Abb. 3., 2., 9., 10-14., 16., 19.) erwähnt werden. Gleichzeitig wird das Objekt durch den atypi­schen Notenknopf {Abb. 3., 4.), die um den Gefässkörper herumlaufende Wellenlinie (Abb. 3., II.), 22 das spora­dische Auftreten der mit Sand gemagerten, grauen Ke­ramik (Abb. 3., 15., Abb. 4., 3.) und das allmähliche Verschwinden der aufgestrichenen Barbotine auf das Ende der ältesten DVK-Entwicklung bzw. auf den An­26—30 fang des Notenknopf-Überganges gesetzt. Auf diesem Grund ist der im Fundkomplex vorgekommene Tonanhänger als das bisher bekannte späteste aut­31—39 hentische Exemplar dieses Fundtyps anzusehen. Objekt 32. Der kleine Fundkomplex ist auf Grund des breiten furchenartigen Linienornaments {Abb. 16., 7.) auf die älteste Phase der DVK zu datiren. 40 Objekte 33-34. Sie sind anhand ihres möglichen Zusammenhangs und der Gleichmässigkeit ihres Ke­ramikmaterials als gleichzeitig anzusehen. Die auch für die Feinkeramik charakteristische organische Mage­runq, das Erscheinen der Schüsseln in grosser Men­ge, ' 42 und das Vorkommen der bikonischen Gefäss­form 52 sind die charakteristischen Züge der ältesten DVK. Neben dem determinierenden furchenartigen Lini­enmotiv erscheinen auch die seichte Glättmuster (Abb. 9., J.), 4345, und die Politurmuster (Abb. 9., 2., Abb. 17., 1-2., 4-5.). 48 ^ 49 Im Inneren eines der mit Politurtechnik

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