H.Gyürky Katalin: Üvegek a középkori Magyarországon (BTM műhely 3. kötet Budapest, 1991)

Auszug

als Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens erschienen sind (Buda, Bélapátfalva, Gyulafehérvár). Das Beispiel von Buda, das sich zur Mitte des 13. Jh. zu einer Stadt entwickelt hat, zeigt am besten die ausgedehnte Verbreitung Gebrauches des Glases auch im Kreise des Bürgertums. Das besonders schlechte Zustand dieser Gläser schließt aber auch die Möglichkeit nicht aus, daß diese die in den ungarischen Glashütten erzeugten Stücke von solchen Meistern sind, die im byzantinischen Gebiet gelernt haben. Der Hals der im Zisterzienkloster von Bélapátfalva gefundenen Kropfflasche wurde zum Bespiel aus grünem Waldglas erzeugt. Zur Ersließung der ersten Glashütte kan es im Jahre 1987 in Nordungarn, in der Nähe von Diósjenő (Komitat Nógrád) in einem Wald des Börzsönygebirges (erschlossen von der Archäologen Katalin H. Gyürky und Zsuzsa Miklós). Diese Glashütte war vom 13. bis 15. Jh. in Betrieb. Neben von der Siedlungen fern liegenden, aus mehreren Glashütten bestehenden Siedlung kamen nämlich auch die Fundamente einer gewöhnlichen Hütte zum Vorschein, deren Funde, die einfachen Kochgeschirre aus Ton aus dem obigen Zeitalter stammen. Die Glaserzeugung ist also auch schon im 13. Jh. wahrscheinlich, obwohl vom letzten Jahrzehnt des 13. Jh. an das importierte Venediger Glas zu ihrem großen Rivalen geworden ist. Das Venediger Glas eroberte mit seiner außerordentlichen Schönheit um die Wende des 13-14. Jh. die Märkte Europas. Die bemalten Gläser — vor allem die Becher — erschienen zu dieser Zeit in allen Ländern Europas, die später auch für diese Waren Absatz sicherten. In Ungarn kamen zwei bemalte Becher zum Vorschein: das eine Exemplar in Buda aus der Zeit zwischen 1290-1301 und des andere in Mende-Leányvár (Burg, Komitat Pest), die archäologisch gleichfalls auf das letzte Jahrzehnt des 13. Jh. bestimmt wurden. Auf dem letzteren Fundort kam auch eine mit blauer Fadenauflage verzierte, kleine Schale zum Vorschein. Diesen arbeitsintensiven Stücken folgten die einfacheren Waren, jedoch von sehr guter Qualität in größerer Menge. Der Handel mit Venediger Gläsern wurde nach Ungarn bis 1398 auf der aus Venedig nach Wien und an der westlichen Hälfte unseres Landes durchführenden Handelsroute und dann später über Wien abgewickelt. Nach den ersten speziellen Stücken können auf unseren Fundorten folgende Typen angetroffen werden: Nuppenbecher, Kannelierte Becher, Rippenbecher, Optisch geblasene Becher, Unverzierte Becher mit blauer Fadenumrahmung, Schalen, Flaschen italianischen Typs (Angastare), Doppelkonische Flaschen (italianische Variante), Schüsseln. Schließlich nur vom letzten Drittel des 15. Jh. an: Pokale. Im Jahre 1380 wurde zu Lőcse (Leutschau, Nordungarn) auf einem Altarbild der St. Jakobskirche schon ein Nuppenbecher dargestellt (Abb. 7.). In einer unserer Urkunden aus dem Jahre 1359 wird ein aus Glas erzeugter Becher erwähnt. Das im lateinischen Text vorkommende ungarische Wort bewahrte die eigenartige mittelalterliche ungarische Benennung dieses Glases, die sich deshalb nicht übersetzen läßt. Im 14. Jh. verfügen wir über viele und unter diesen auch gut datierte Funde. Ihre Zahl nimmt aber zu Beginn des 15. Jh. ab und erst um 144C 44 tauchen sie wieder auf. Unserer Meinung nach ist dies nicht dem Zufall, sondern der Verordnung zuzuschreiben, die der Deutsch-Römische Kaiser und ungarische König Sigismund im Jahre 1417 herausgegeben hat und bis 1433 rechtsgültig war. In dieser Verordnung wurde von Sigismund jeder Handel mit Venedig untersagt, da er mit dam Stadtstaat Venedig in einem feindschaftlichen Verhältnis gestanden hat. Die zur Mitte des Jahrhunderts erscheinenden Glaswaren zeigen eine etwas andere Qwalität (sie sind dicker), als die des 14. Jh. und liegen vor allem an dem aus Wien nach Buda führenden Handelsweg. Die Beziehungen Ungarn und Venedig in Hinsicht der schönen

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