H.Gyürky Katalin: Üvegek a középkori Magyarországon (BTM műhely 3. kötet Budapest, 1991)

Auszug

AUSZUG Katalin H. Gyürky: Mittelalterliche Gläser in Ungarn Dieser Band berichtet über die zwischen dem ausgehenden 12. Jh. und dem 17. Jh. erzeugten Hohl- und Fenstergläser, die fragmentarisch, als archäologische Funde bei den Erschließungen in Ungarn zum Vorschein gekommen sind. Vorliegende Abhandlung bildet die Fortsetzung des 1986 erschienenen Katalogs mit dem Titel "Das Glas" (Gyürky, 1986), der das Fundmaterial des Historischen Museums der Stadt Budapest bearbeitet hat. Nach dem Erscheinen dieses Katalogs teilte ich noch in einigen kurzen Abhandlungen neuere Funde mit bzw. es wurden von mir einige Teilfragen bearbeitet (Literaturverzeichnis). Hiernach ging ich an eine sich auf das ganze Land erstreckende Materialsammlung heran (Abb. 1.), die mir im Rahmen der mittelalterlichen Ausgrabungen möglich wurde, deshalb ist die ungleichmäßige Verteilung der Fundorte nicht für die Verbreitung des Glases im mittelalterlichen Gebrauch charakteristich. Meine Abhandlung bearbeitet demnach ausschließlich fragmentarische arcäologische Funde, die in ihrer Mehrheit nur in Zeichnungen rekonstruiert werden können. Das Foto kann sie nicht richtig festhalten. Sämtliche Funde liefern neue informationen über bisher nicht bekannte Gegenstände aus solchen Jahrhunderten, über deren materielle Kultur wir Kenntnisse nur durch die Archäologie verschaffen können. Die aus den Fragmenten rekonstruierten Formen lassen sich chronologisch vor allem mit archäologischen Methoden bestimmen. Die Kenntnis der guten Stratigraphie und des vollständigen Fundkomplexes ist unerläßlich. In zweiter Reihe sind die sich auf die Geschichte des Fundortes (freigelegten Objektes) und drittens auf die Analogien beziehenden, also aus ähnlichen archäologioschen Ersließungen stammenden aus- und inländischen Publikationen äußerst wichtig. Bei nicht einem jeden der hier vorgeführten Funde standen mir die nötigen Dokumente zur Verfügung und deshalb war ich gezwungen bei der Zusammenstellung der chronologischen Tafeln (Abb. 2. und 3.) aus meinen früheren Publikationen auch Funde von genau bestimmbarem Zeitalter heranzuziechen. In Ungarn stehen uns urkundliche, historische oder wirtschaftliche Dokumente, die sich auf Erzeugung, Verkauf und Gebrauch von Gläsern beziechen, sowie aus dem erörterten Zeitalter stammen, nur in sehr geringer Menge zur Verfügung. Unsere auf den Ursprung der Gläser beziehenden Feststellungen haben wir aufgrund der für den Archäologen gegebenen Beobachtungen gemacht. Es kann zum Beispiel konstatiert werden, daß der gute oder schlechte Erhaltungszustand der Funde vor allem davon abhängt,nach welchen "Rezepten" ihre Erzeuger gearbeitet haben, sowie mit welch großem fachlichem Können man die Produkte hergestellt hat, und nicht davon, wie lange sie in der Erde waren oder in was für einen Boden sie begraben worden sind. Mit der örtlichen Erzeugung kann man ebenso rechnen, wie mit dem Import. Die Glasfabrikation ist ein sehr altes Gewerbe und wurde nach dem Zerfall des Römischen Reiches über die Völkenwanderungszeit hindurch in sämtlichen Ländern des mittelalterlichen Europas kontinuierlich ausgeübt, höchsten unsere diesbezüglichen Kenntnisse sind lückenhaft. Neuerdings nehmen aber sowohl in den asiatischen, wie auch in den europäischen Ländern die mittelalterlichen Erschließungen, unter diesen auch die von Glashütten, sowie die Anzahl der Glasfunde erfreulicherweise zu. Dies ermöglicht auch für die Verhältnisse in Ungarn eine ganz andere, neue Wertung. Die materielle Kultur Ungarns war im Mittelalter der den europäischen Ländern ähnlich, obwohl durch die maßlosen Kriegszerstörungen dieselben Gegenstände hier nur in ganz kleinen Fragmenten vorkommen. Zur Zeit der Kreuzzüge erschienen auch hier die schönen syrischen Gläser (Benevár, Burg) und die byzantinischen kirchlichen Ausstattungen aus Glas (in Pusztaszer: kirchliche Ollampen, in Buda: der Hedwig-Becher als Reliquiar). Aus Ungarn wurde nur ein einziger Kreuzzug vom König Endre II. geführt, im Jahre 1217 unternommen. Im Zeitalter der Arpaden waren unsere byzantinischen Beziehungen sehr intensiv. Es kann diesem Umstand zugeschrieben werden, daß im 13. Jh. Gläser byzantinischen Typs auch

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