Budapest Régiségei 38. (2004) – Tanulmányok dr. Gerő Győző tiszteletére

Irásné Melis Katalin: A Budapest Margit-szigeti domonkos apácakolostor pusztulása a 16-17. században 107-120

A BUDAPEST MARGIT-SZIGETI DOMONKOS APÁCAKOLOSTOR PUSZTULÁSA A 16-17. SZÁZADBAN Richtung war er 17 m lang. An seiner nördlichen Seite wurde der andere, von der Donau entfernter liegende, nördliche Gebäudeflügel des Schlosses angebaut. Die beiden Gebäudeflügel erstreckten sich an den Seiten eines parallel mit der Donau liegenden, 12 m breiten und 33 m langen, engrecht­eckigen Hofes. In der nordöstlichen Ecke war ein mehrstöckiger Torturm. Die zwischen 1598-1606 verfertigten Ansichten und Belagerungsbilder stellen die Insel im Großen und Ganzen als ein Trümmerfeld dar. Das zeigt, dass die südliche Zweidrittel der Insel wegen der Entwicklung der Schusswaffen im 16. Jahrhundert für die Angreifern und Belagerern beiderseits ohne Interesse war. Die sich gegen den Türken verbündeten europäi­schen Länder haben die heilige Liga am 5. März 1684 für die erneuten Befreiungskrieg zustande gebracht und das vereinigte europäische Heer ist im Juni in Buda angekommen. Am 30 Juni 1684 haben die Türken Pest geplündert und evakuiert, dann ist Karl von Lothringen unter die Trümmern von Pest einmarschiert. Nach kurzer Zeit hat sich aber herausgestellt, dass Pest in den türkischen Geschützfeuern nur mit großen Verlusten bewahrt werden kann und die kaiserlichen Heere haben sich im Herbst 1684 zurückgezogen. Während den Kämpfen wurden die Verwunde­ten in den Häusern von Pest gepflegt. Die in der Sanitätsversorgung des kaiserlichen Heers und des Lazaretts herrschenden Verhältnisse sind aus den Memorabilien des berühmten neapolitanischen Militärarztes, Luca Antonio Portio bekannt. Nach dem neapolitanischen Arzt hat sich die größte Kopflosigkeit in der Krankenversorgung in der Zeit der Belagerung von 1684 entwickelt. Deshalb konnte geschehen, dass das sich zurückziehende kaiserliche Heer 400 Verwundeten zurückließ, die wahrscheinlich in kurzer Zeit gestorben sind. Zur Zeit der Belagerung von 1686 war die Sani­tätsversorgung des kaiserlichen Heers schon bes­ser organisiert. Das Lazarett der Truppe Karls von Lothringen wurde unter den noch stehenden Mau­ern des dominikanischen Frauenklosters auf der Margarethen-Insel eingerichtet. Das Kommando hatte der Arztgeneral, Solari. Der die Belagerung von Buda in 1686 darstellende Stich von Fontana führt das Lazarett und das Gräberfeld auf dem Margarethen-Insel an. (Abb. 5) Zahlreichen Details des schematisch abgebildeten Lazaretts und seines Friedhofs, die Massengräber der Soldaten, die Details der Umbauten von 1686 und die Spuren der Liquidierung des Lazaretts im 18. Jahrhundert wurden während der archäologischen Forschung gefunden. All diese zeigten, dass solche anwend­baren Parterreräume am Anfang des 17. Jahrhun­derts in dem Frauenkloster noch immer vorhanden waren, derer Mauern noch standen. Bis ans Ende des Mittelalters war der Nordflü­gel des königlichen Schlosses mit der nördlichen Seite des Tempelchors völlig zusammengebaut, er hatte im Erdgeschoss sechs Räume. Im Raum Nr. 1 hat sich eine fast den ganzen Raum einnehmende große Eingrabung gezeigt. Für die Freilegung des mittelalterlichen Gehniveaus wurden zwei kleine Profile geöffnet und es hat sich herausgestellt, dass die Eingrabung ein Soldatenmassengrab ist. Die Skelette der regelmäßig aufeinander gelegten Leichen sind zum Vorschein gekommen. (Abb. 6) Es wurde beobachtet, dass hier in drei oder vier Reihen beerdigt wurde. Die anderen Teile des Saa­les wurden nicht gestört, weil es keine Möglichkeit gab, die annähernd 80 Skelette fachgemäß freizu­legen. An der nördlichen Seite der zum Stockwerk führenden Treppe wurden 3 Skelette in einer, türkischen Funde beinhaltenden Grube gefunden. Aus der gestörten Erde zwischen den Gräbern sind zwei Pferdegeschirrbeschläge aus vergolde­tem Kupfer geborgen worden und der Stück mit mehr Verzierung ist hier auch vorgeführt. (Abb. 7) Ein größeres Massengrab befindet sich in dem nördlichen Klostergarten neben dem Tempelschiff, aber auch dieser wurde nicht ausgegraben. Seine Ausbreitung wurde bestimmt, er nimmt einen dreiviertel Teil des Hofes ein. (Abb. 8) Heute ist es schon sicher, dass die Ausgrabungen nach der Hochflut in 1838 ein drittes Soldatenmassengrab aus 1686 vernichtet haben. József Toszt, der Ober­gärtner des Palatins Joseph hat erzählt, dass sie im Schiff des Tempels, unter der Pflasterung in einer Tiefe von anderthalb Fuße auf mehrere hunder­te Skelette gestoßen sind. In den 1990er Jahren wurde jenes mittelalterliche Ziegelgrab gefunden, indem ein Teil der 1838 aufgenommenen mensch­lichen Knochen von Toszt einlegen lassen wurde. Auch von uns wurden die menschlichen Knochen nach ihrer Freilegung in die Grabgrube zurückge­legt. (Abb. 9) Die Grabstätte der Hl. Margarethe war schon vor der Flucht in 1529 leer, weil die Nonnen die Knochen der Hl. Margarethe mit Bezugnahme auf die zerstörende Wirkung der Hochflut schon früher aufgenommen haben. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Grabdenkmal aus weißem Marmor wurde wahrscheinlich nach 1541 zerstört, ein Teil der zerstreuten kleinen Fragmente wurde 1938 und 1962 gefunden. Das Fundament des Grab­denkmals stand am Anfang des 19. Jahrhunderts 115

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