Budapest Régiségei 37. (2003)
Siklósi Gyula: Zwei Kirchen mit zentralem Grundriss aus dem Komitat Fejér = Két centrális alaprajzú templom Fejér megyéből 167-184
ZWEI KIRCHEN MIT ZENTRALEM GRUNDRISS AUS DEM KOMITAT FEJÉR unter der Türkenherrschaft nicht eingestellt, denn in der „Alten" Dschami, zu der man die nördlich der St. Peter Kirche stehende St. Anna Kapelle umfunktoniert hatte, war ein Lehrer (moarrif) tätig. 68 Hier unterrichteten am 3. März des Jahres 1546 der Hochschullehrer (moallimi mekteb) Sidi Redscheb und der Schriftmeister (khalfa) Veli bin Tesswidsch, deren Namen im Personalregister vom 31. Januar 1566 stehen. 69 Pfarrer Lajos Martinus ließ zwischen 1688 und 1690 das türkische „cathedra" und den Kammerstuhl der türkischen Schreiber abreißen. 70 Zieht man den Schauplatz der von Martinus veranlassten Renovierungsarbeiten (das Pfarrhaus) in Betracht, wäre es denkbar, dass die Schule im Häuserblock des Pfarrhauses untergebracht war. DER ZUR ST. PETER KIRCHE GEHÖRENDE FRIEDHOT Auf der nördlichen und gleichzeitig vielleicht auch auf der östlichen Seite der St. Peter Kirche erstreckte sich der Kirchhof, welcher in Schriftquellen desöfteren erwähnt wird: erstmals 1470, 71 später in einer Urkunde vom 7. Januar 1478: „.. .cimetarium parochialis ecclesie B. Petri Apostoli...". 72 Seine Einfriedungsmauer zwischen dem Friedhof und der Kleinen Gasse ließ 1688-90 Lajos Martinus errichten (instandsetzen?), der damals 12 Klafter Steinmauer verlegen ließ. 73 Einzelnen Angaben zufolge kamen 1826, 1864 und 1896 in diesem Gebiet Gräber bzw menschliche Knochen zum Vorschein. 74 Gebeine von Menschen fand man 1922 zwischen dem Haus Bierbauer und dem alten Rathaus sowie beim Bau einer neuen Treppe für die Kathedrale. 75 Árpád Dormuth war gleichfalls der Meinung, dass den Dom ein Friedhof umgab, was er mit einer Eintragung der ersten Grundbücher belegt: „Stefans Freudhoff..." 76 Nachdem Lajos Martinus auf dem gerade aufgegebenen türkischen Friedhof ein Mausoleum hatte abreißen lassen, ist gewiss, dass der Friedhof auch von den Türken benutzt wurde. 77 Die Grabungen von A. Kralovánszky ergaben aber, dass man in dem Gebiet auch Ende des 18. Jahrhunderts noch Bestattungen vornahm. 78 Seiner Dokumentation zufolge legte A. Kralovánszky 1968 fünf dieser Gräber frei. 79 68 VELICS-K AMMERER 1890. 51, 266. 69 VELICS-K AMMERER 1890. 51, 266. 70 MÓRA 1972. 213-217. 71 CSÂNKI 1897. 311. 72 CSÂNKI 1897. 309. 73 MÓRA 1972. 213-217. 74 KÁROLY 1898.189. 75 KÁROLY 1898.189, auf Grund einer späteren Eintragung. 76 DORMUTH 1937. 20-21 77 MÓRA 1972. 213-217. 78 BÁNKI 1969. 150; BÁNKI 1971.166. Wie historische Angaben besagen, kam es hier zwischen 1735 und 1742 immer noch zu Beisetzungen, zumindest hat es Mátyás Bél so gesehen. 80 Offiziell wurde der Friedhof im Jahre 1856 geschlossen. 81 TÜRKISCHES MAUSOLEUM Seine Existenz belegt nur eine, nämlich gerade die von seiner Zerstörung kündende, Angabe. Aus den Aufzeichnungen des Pfarrers Lajos Martinus geht hervor, dass er zwischen 1688 und 1690 vier Arbeitern 1,40 Denar bezahlte, damit sie „das im Cimiterium befindliche türkische Mausoleum einrissen". 82 Auf Grund der Angaben darf man die Stelle des Mausoleums im Gebiet zwischen der heutigen Bischofskathedrale und der St. Anna Kapelle vermuten. Da A. Kralovánszky 1968 nahezu das ganze Areal mit Hilfe von großen, breiten Quadranten freigelegt und nach seiner Meinung kein Gebäude solchen Typs gefunden hat, ist es denkbar, dass der aus nicht haltbarem Material errichtete Bau spurlos unterging. ZÁMOLY, SZŐLŐHEGY (15/3) In dem ca. 150 * 120 m umfassenden Areal am Fuße des Forrás- und Gránás- Berges, unterhalb des heutigen Weinberges, kamen wenig Funde zum Vorschein, da die Umgebung von Rasen bedeckt ist. Neben einigen unbedeutenden mittelalterlichen Keramikfragmenten lasen wir an der Fundstelle eine ins 15. Jahrhundert zu datierende gelbe, unten kantig abschließende Wandscherbe auf. 83 Aus dem Gebiet von Szent Tamás gelangte ein teilweise vergoldeter Silbergürtel in die Sammlung von Miklós Jankovich. 84 Zusammen mit den Fundstellen 15/4 und 15/17 identifizierten wir die Fundstelle als das mittelalterliche Dorf Kerekszenttamás. 85 Seinen Namen erhielt es von der Rundkirche (kerek=rund) und dessen Schutzpatron. 86 In einer Urkunde aus dem Jahr 1231 wird das Dorf Kerekszenttamás erstmals erwähnt, und zwar als Besitztum der Sippe Csák. 87 Damals muss die der Ortschaft ihren Namen verleihende Rotunde schon gestanden haben. 88 Königin Elisabet, die Witwe König Alberts, bestätigte 1439 István Rozgonyi und dessen Sohn János 79 SZIM Adattár, Arany J. u. 5-7. 80 BÉL 1977. 105. 81 Fejér megyei Néplap [Volkszeitung des Komitats Fejér] 1935/1 82 MÓRA1972. 215. 83 SZIM 85.23.1; FÜLÖP-SIKLÓSI 1985. 84 Orn. Jank. 464; NAGY 1985. 152. 83 KÁROLY 1901/IY 299. 86 KISS 1988. 717. 87 WERTNER 1.1891180; MOLNÁR 1972. 41 88 MOLNÁR 1972. 41 173