Budapest Régiségei 37. (2003)
Siklósi Gyula: Zwei Kirchen mit zentralem Grundriss aus dem Komitat Fejér = Két centrális alaprajzú templom Fejér megyéből 167-184
GYULA SIKLÓSI tragenen Mauer des westlichen Halbrunds 43 gelegenen Grab eine Skelett vor. Das Steingrab hatte 50-100 cm lange und 16-20 cm starke Seitenwände, es war aus 28-30 cm breiten Steinen mit behauener Oberfläche gemauert, sein Boden bestand ebenfalls aus Stein und am Kopfende befand sich ein Steinkissen. Die innere Breite des Steingrabes betrug 65 cm, seine Länge war nicht messbar, da der östliche Teil bei neuzeitlichen Kanalisationsarbeiten eingerissen wurde. Der Brustkorb, linke Arm und das Becken des gestörten Skeletts blieben im westlichen Teil des Grabes relativ unversehrt erhalten, der auf dem Steinkissen ruhende Schädel und einige Knochen kamen fragmentiert zum Vorschein bzw. gingen im Laufe früherer Störungen verloren. Nach Meinung von István Kiszely lagen in dem Grab die Skelettknochen eines etwa 60jährigen, ca. 173-175 cm hohen Mannes. Die steinerne Grabplatte wurde nicht gefunden, aber über den Seitenwänden des Grabes verlief ein einmal erneuertes (zweistreifiges) Fußbodenniveau aus weißem Mörtel, das man beim Verlegen eines Eternitrohres gestört hatte. Am westlichen Grabende erschien das Fußbodenniveau nicht, hier stießen wir nur auf die mit Schutt vermischte Zerstörungsschicht. Das Verhältnis des Fußbodenniveaus zum Grab und insbesondere zur Mauer der Vierpaßkapelle konnte die Fundbergung leider nicht klären. Es scheint jedoch gewiss, dass auch dieses Grab, wie die übrigen, den Bestattungen nach dem Abriss der Kirche zuzuordnen ist. A. Kralovánszky hat übrigens kein zu dem Bau gehörendes Fußbodenniveau beobachtet. 44 Außer dem Steingrab legten wir bei der Rettungsgrabung 1984 südlich der Vierpaßkapelle den Rest einer 200 cm breiten Mauer aus unbehauenen, in gelbem Mörtel verlegten Steinen frei, an die ein 15-25 cm starkes Mörtel-Fußbodenniveau stieß. Nordwestlich davon kam im Leitungsgraben ein weiteres mittelalterliches Mauerdetail zum Vorschein, dem sich ebenfalls ein Fußbodenniveau aus geschüttetem Mörtel anschloss. 1971 hatte A. Kralovánszky, als gradlinige Fortsetzung der nordsüdlichen Mauer der Schulter zur nordwestlichen Ecke der Vierpaßkapelle, eine annähernd nordsüdlich verlaufende, ca. 600 cm lange und ca. 120 cm starke Mauer gefunden, 45 die bis zur Südwestecke der außen 7 x 10,5 m messenden Kapelle verlief. (Die Kapelle ist ihren Maßen nach 43 Die von A. Kralovánszky freigelegte Mauerkrone kam in dem engen Leitungsgraben zwar nicht zum Vorschein, doch anhand der Aufnahmezeichnungen des Ausgräbers war die Stelle des Grabes genau hier lokalisierbar. 44 BÁNKI 1972.185. 45 KRALOVÁNSZKY 1983. 76-77. kaum kleiner als die nördlich von ihr gelegene St. Anna Kapelle.) Der fehlende Teil im Fundament des erwähnten Eckpunktes zeigt eventuell die Stelle eines Strebepfeilers, den man beim Bau der Kapelle abgerissen haben dürfte. Den im Winkel von etwa 120° geknickten nördlichen Eckpunkt der Kapelle stützte ein Strebepfeiler, und ihre südliche Mauer ist wesentlich schmaler (ca. 70 cm) als die übrigen Mauern (ca. 140 cm). Wahrscheinlich hat sie nur als Vormauer gedient, in den Gräben Nr. 1971/XIV-XV fanden sich jedoch keine Details der daneben stehenden Mauer. 46 Die beiden Türme der heutigen barocken Bischofskathedrale enthalten mittelalterliche Details. In beiden Türmen kamen jeweils zwei (ein nördliches und westliches bzw. ein westliches und südliches) Spitzbogenfenster mit Steingitter zum Vorschein. Diese wurden - nach ihrer Freilegung - 1936 erstmals von Géza Lux aufgenommen und in den Fassadenplan eingezeichnet. 47 Alán Kralovánszky hat die Fenster 1967 (XI. 1-22) wiedergefunden, 48 und gleichzeitig stieß man bei der Frühjahrsrenovierung im südwestlichen Turm des Doms auf insgesamt acht (für jede Himmesrichtung zwei) innere Steinkonsolen. Laut Feststellung des für die Fundbergung Verantwortlichen erhielten die mittelalterlichen Turmmauern im Barockzeitalter neue Wandschalen. 49 Bedauerlicherweise gibt es von den damals zum Vorschein gelangten Details keine Dokumentation. Ebenfalls Alán Kralovánszky legte bei der Grabung des Jahres 1968 an der Nordseite des Doms die Reste eines mittelalterlichen Gebäudes (oder mehrerer Gebäude?) frei. 50 Ein Teil dieser Mauern (die beiden nördlichen) bestimmte man als zur frühen Königsburg bzw. zum Palast gehörend. Südlich von diesen kam ein nordsüdlich verlaufender Mauerrest ans Licht, dessen Zusammenhänge unbekannt sind. Bekräftigt haben die Freilegungen von 1968 auch die Stellen der Strebepfeiler (des nordwestlichen und des südwestlichen), die beim barocken Umbau erhalten geblieben waren, im Laufe späterer Umgestaltungen aber abgerissen wurden. Darüber hinaus fand Alán Kralovánszky 1968 die Strebepfeiler des nördlichen Turms sowie die mittelalterliche nördliche Mauerflucht. 51 Damit erwies sich zugleich die Richtigkeit der Ergebnisse 46 KRALOVÁNSZKY 1983. 76-77. 47 OMF Tervtár, 7353: Hauptfassade der St. Stephan Kathedrale von Székesfehérvár 1:100. 48 BÁNKI 1969.150. 49 BÁNKI 1969.150. 50 BÁNKI 1971 166. 51 Székesfehérvár, SZIM Adattár, Dokumentation Arany J. u. 5-7. 170