Budapest Régiségei 35/1. (2002)

Hable Tibor: Óbuda-Újlak római kori topográfiájának vázlata 267-278

ÓBUDA - ÚJLAK RÓMAI KORI TOPOGRÁFIÁJÁNAK VÁZLATA DIE SKIZZE DER ROMERZEITLICHEN TOPOGRAPHIE VON OBUDA-UJLAK Budaújlak (früher Újlak, Neustift), das südliche Viertel des 3. Bezirkes von Budapest war in der Römerzeit der südliche Vorraum der Militärstadt von Aquincum. Anfangs gehörte es zum militärischen, später zum bürgerlichen sowie städtischen Territorium der Stadt. Aus topographischer Hinsicht ist es auf drei Zonen verteilbar: 1. Die Zone am Donauufer (die Limesstraße und die Zone der späten Friedhöfe); 2. Die Donauterrasse westlich der Lajos Straße (einheimische Siedlungsgürtel, später agrarische und industrielle Zone, endlich wurde hier ebenfalls bestattet); 3. Hügelhang an der westlichen Seite der Bécsi Straße (Kis­Kecske-Berg): - nach der Auflösung der einheimischen Siedlungen gehörte der östliche Hang Jahrhunderte lang zu einer langen, nord-südlich orientierten Friedhofszone, zum sogenannten "Friedhof der Bécsi Straße" . Seinen östlichen Rand hat eine Straße (in der Spurlinie der heutigen Bécsi Straße) gegrenzt, und bis den 2. Jahrhundert hat ihn ein großer Kanal (oder ein Donauarm) von der mittleren Zone getrennt. Auch hier sind römische öffentliche Werke (wie z.b. Wasserleitung) und industrielle Objekte (wie z.B. Öfen) verstreut zum Vorschein gekommen. Südlich der Szépvölgyi Straße sah das topographische Bild des sich verengendes Ufergürtels sowie des Hanges auch nicht anders aus (frühe Siedlungserscheinungen, Limesstraße, Gräber, industrielle Objekte). Geregelte städtische Einbauung (insulae) war nur nördlich der Nagyszombat Straße, auf dem Gebiet der canabae legionis charakteristisch. Die Denkmäler des Villen­viertels, das die antike Stadt umgab, sind weiter vom Friedhof entfernt, der Szépvölgyi Straße entlang zum Vorschein gekommen. Über das behandelte, 15 ha große Gebiet, begrenzt von den Lajos-Nagyszombat-Bécsi-Kecske Straßen verfügen wir Informationen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. DER ANFANG DER FORSCHUNG (1863-1912) wurde vom eventuellen Vorkommen, von der Beobachtung sowie von der Abschreibung je eines Denkmals charakter­isiert (z.B. das Sarkophag von C. PMartianus aus dem 2. Jahrhundert und eine Statue eines Löwen - Bécsi Straße 56, Fo. 12.; Bauinschrift des Statthalters Fl Martianus aus dem 3. Jahrhundert - Kolosy Platz (?), Fo. 1, dem Gott Jupiter geweihter Altarstein von Aurelius Atta aus dem 3. Jahrhundert - Fo. 2.). GELEGENTUCHE RETTUNGSGRABUNGEN UND FREILEUNGEN (1912-1942): Die systematischen Forschungen waren in dieser großen Neubauperiode sehr beansprucht. Neben den gelegentlichen Beobachtungen (Bécsi Straße 48: - Streuaschengrab - Fo. 16.) immer mehr großflächige Freilegungen (Bécsi Straße 86: Aschengräber aus dem 1/2. Jahrhundert, Fo. 3.; Bécsi Straße 82-84: 48 Aschengräber und 11 Skelettengräber aus dem 1/2. Jahrhundert, Fo. 4.). Nach der Entdeckung von Valentin Kuzsinszky (1925) wurde das Amphitheater der Militärstadt unter der Leitung von János Szilágyi zwischen 1935 und 1939, später von Tibor Nagy zwischen 1940 und 1942 freigelegt. Die Rettung des beträchtlichen Gebäudes (131 x 108 m) hatte einen großen wissenschaftlichen Erfolg, war zugleich die erste und letzte Planfreilegung der Region. DIE REVITAUSIERUNG VON BUDAÚJLAK; SYSTEMATISCHE BEOBACHTUNGEN UND VORHERGEHENDE FREILEGUNGEN (1961­2001): Die Umbauarbeiten/Die Renovierung von Obuda-Ujlak beschränkte^) sich nach 1945 auf die Wiederherstellung der Weltkriegsschaden. Im immer älteren und verödeteren Stadtteil wurden bis 1988 zwei gelegentliche Rettungsgrabungen und eine Sondierung durchgeführt (Bécsi Straße 84: der Grabstein von L V Pudens aus dem Anfang des 2. Jahrhunderts, Fo. 4.; Bécsi Straße 50: eine kleine Strecke der Wasserleitung und ein Verteilungsschacht, Fo. 13, - beide Funde sind während Gartenarbeiten zum Vorschein gekommen). 1978 wurden zweimal 40 m lange Strecken von Forschungsgruben in der südlichen Seite des Amphitheaters (Fo. 5.) zwischen den Nagyszombat und Bokor Straßen von Judit Topái geforscht. Die negativen Resultate haben die frühere Vermutung erwiesen, dass die Umgebung des Gebäudes in einer Weite von 30-40 m nach dem 2. Jahrhundert unbebaut blieb, also dass sich die insulae der Militärstadt nur bis der Linie der Nagyszombat Straße reichten. 1989 belebte sich anhand den politischen Änderun­gen der Immobilienhandel und die Bauindustrie. In Budaújlak musste die vorhergehende ganzflächige Freilegung von 45 Grundstücken zwischen 1988 und 2001 durchgeführt werden. Die meisten dieser Immobilien hatten eine durchschnittliche Grund­oberfläche von 400 bis 600 m 2 , aber es sind auch auf 2-3000 m 2 Größe eingehende Arbeiten vorgekommen. Nach unseren Gesetzen wurden die Kosten der Freilegungen vom Besitzer finanziert. In den Folgenden werden die Forschungsergebnis­se der drei Zonen in Reihe der kleineren topographis­chen Einheiten kurz besprochen. PARZELLE ZWISCHEN DEN BÉCSI-KECSKE-NAGYSZOMBAT STRAßEN (1992-2000): Kecske Straße 29 (1992): - der schon erwähnte bir­ituelle Friedhof steil aus dem 1./2. Jahrhundert mit 26 neueren Gräbern (Fo. 6.) Kecske Straße 25. (1995): - TL Begräbnisse von eben­falls gemischten Ritus (Fo. 7.) Bécsi Straße 80 (2000): - 17 Skeletten- und 14 275

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