Budapest Régiségei 30. (1993)

Harl, Ortolf: Die Stellung der Frau bei den einheimischen Stämmen Nordpannoniens : eine sozial- und kunstgeschichtliche Studie = A nő helyzete Észak-Pannónia bennszülött törzseinél 7-37

62. Caes. b. G. 6,5,2 63. Die Degeneration der Köpfe auf den Vordersei­ten der Kleinsilbermünzen zu den als Buckel be­zeichneten Motiven möchte GÖBL (a. 0. 59) über­zeugend in die Zeit nach der römischen Landnahme setzen, als diese Münzen noch als Wechselgeld für die römischen Denare benötigt wurden. Die Nen­nung eines einheimischen Münzherren oder die Wiedergabe seines Porträts, mag sie auch noch so falsch verstanden oder mißgebildet gewesen sein, war auf diesen Münzen natürlich fehl am Platze. 64. GÖBL a. O. 56: Die Ostnoriker „blieben keltisch bis in die Knochen". 65. Die Münzprägung der norischen Fürsten und Kö­nige nach dem neuesten Stand der Forschung, in: Die Kultur der Kelten. St. Veiter Historikerge­spräche 1988 (1989) 58 und 63 66. Epigraphische Zeugnisse für die Königsnamen in Noricum, in: R. Göbl, Typologie und Chronologie der keltischen Münzprägung in Noricum 1973, 71-76 67. Z. B.Arminius, Sigimeriprineipis gentis einsßlius .(Veil. Pat. 2, 118,2); Segimundus, Sohn des Sege­stes (Strab. 7,1,4, p. 291 f. C); Vercingetorix, Cellilü filius (Caes. b. G. 7, 4,1). Dazu paßt sehr gut die schlichte Art, mit der bei Tacitus die Herkunft der markomannischen und quadische Könige geschil­dert wird: ...reges exgente ipsonim, nobile Marobo­duiet Tudri genus (Germ. 42,1 ?) 68. Siehe unten in den Kapiteln Einheimische als Ei­gentümer von Sklaven und Frau als Patronin / Erlasserin. 69. CIL III 4579: Vösendorf, BH Wien-Umgebung. 70. RLÖ 18,108, Nr. 29: Wien. 71. Einen weiteren prineeps mit dem römischen no­men simplex Capito kennen wir von den Skordis­kern in Südpannonien CIL III 15134 = MÓCSY Bevölkerung 262, Nr. 230/2. Bei dieser civitas gab es ferner einen T. Flavius Proculus, der prineeps und zugleich praefectiis Scordisconun war: MÓ­CSY Bevölkerung 262, Nr. 228/2 72. E. RÖMER - MARTÜNSE, Römerzeitliche Blcietí­ketten aus Kaisdorf, Steiermark (1990); G. ALFÖL­DY, Die Personennamen auf den Bleietikctten von Kaisdorf (Steiermark) in Norikum, in: Sprachen und Schriften des antiken Mittelmeerraums - FS J. UNTERMANN (1993) 1-32 73. Dieses Argument trifft wahrscheinlich auf das rö­mische Militär zu, das den Rekruten bei der Ein­tragung in die Standeslisten neue Namen zuwies, wobei es möglich war, daß der Rekrut seinen ursprünglichen Namen als Bestandteil der neuen römischen Namensformcl behielt. In solchen Fäl­len mag die Filiation wirklich dazu gedient haben, Rekruten mit gleichem einheimischen Namen zu unterscheiden. Dazu A. MÓCSY, Die Namen der Diplomempfänger, Die römischen Millärdiplome als eine historische Quelle, in: W. Eck - H. Wolff (Hg.) Passauer Historische Forschungen 2, 1866, 440 = A. MÓCSY, Pannonién und das römische Heer - Ausgewählte Aufsätze (1992) 191 74. H. HESBERG (Römische Grabbauten [1992] 42 ff.) nennt das die „Wendung zum Inneren", die in Rom zu einer „introvertierten Repräsentation" führte. 75. Zu den Sklaven und Freigelassenen in Norikum: L. VlDMAN, Acta Antiqua AcadScientHung 9, 1961,153-157 76. Vorbemerkung zum Katalog: Tracht bedeutet, daß die betreffende Frau alle Bestandteile der betreffenden Stammestracht (Schmuck, Kopfbedeckung, Kleidung) trägt, z.B. also eine Boierin den Pelzhut, eine Eraviskerin die Schleierhaube etc. Eigens erwähnt werden Ab­weichungen nur dann, wenn sie diese Norm ver­lassen, wenn z. B. eine Frau barhäuptig ist, weil dies auf ihr jugendliches Alter oder ihren unver­heirateten Status hinzuweisen scheint. Wenn bei der Beschreibung der dargestellten Per­sonen) nichts anderes angegeben wird, ist stets das Hauptbildfeld gemeint. Andernfalls heißt es „Sockelbild" oder „Zwischenbild". Der Begriff „menhirartig" läßt sich nicht im streng wissenschaftlichen Sinne definieren. Er wird hier als Gegensatz zu „Stele" verwendet und soll den urtümlichen Charakter des Steines betonen, der sich vor allem im rohbelassenen Zustand von Oberfläche, Seitenkanten und oberem Abschluß äußert. Verständlich, daß auch die Bildchen, so welche vorhanden sind, in ihrer Primitivität dem Charakter des Steines entsprechen und daß gera­de auf den menhirartigen Steinen Astralsymbole und sonstige - z.T. abstrakte - Ornamente häufig vorkommen. Gelegentlich muß ein und derselbe Grabstein un­ter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Um die Geschlossenheit der einzelnen Themengruppen, nach denen die Rolle der Frau­en dargestellt wird, nicht zu sprengen, habe ich mich entschlossen, solche Steine im Katalog ggf. doppelt zu erwähnen. Ich gehe davon aus, daß die Grabsteine, die ja nicht wenig kosteten und die die/den Verstorbe­nen so darstellen wollten, wie sie/er sich sah, auch wirklich nach den Intentionen des Auftraggebers gestaltet sind. Unter der Voraussetzung, daß die Grabsteine inhaltlich eine Einheit bilden, lassen sich nämlich praktisch alle scheinbaren Unge­reimtheiten aufklären. Argumente, etwa daß Se­rienherstellung, mangelndes Können oder Verstand nislosigkcit von Auftraggebern oder Steinmetzen Widersprüche in bzw. zwischen Bild und Text ver­ursacht hätten, halte ich für Zeugnisse mangelnden Einfühlungsvermögens der Wissenschaftler. 31

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