Budapest Régiségei 30. (1993)

Harl, Ortolf: Die Stellung der Frau bei den einheimischen Stämmen Nordpannoniens : eine sozial- und kunstgeschichtliche Studie = A nő helyzete Észak-Pannónia bennszülött törzseinél 7-37

43. z. B. Fusca Bargatis 1., RIU 791 44. In der späten Republik waren die bracae, „Hose, Beinkleid" so typisch für die prähistorischen Gal­lier, daß das transalpine Gallien Gallia Bracata genannt wurde, im Gegensatz zur Gallia Togata, dem cisalpinen, roraanisierten Gallien (Mela II 74: pars nostro mari adposita fuit aliquando Braca­ta, nunc Narbonensis; Plin. n.h. III 31: Narbonensis provincia appellaturpars Galliarum, quae interno mari adluitur, Bracata antea dicta. Zu den Bracae vgl. R. NIERHAUS, BJb 153,1953,50 ff.) 45. M. NAGY 1988,93-97. (siehe auch das Schlußka­pitel) 46. Ein gutes Beispiel dafür ist die Grabinschrift für Valauna Nigrini f. aus Mány, Kom. Fejér (J. FITZ, Alba Regia 2/3,1961/2,117). Die ansae der tabula ansata bilden getrennt gearbeitete Rahmen mit kunstvoll geformten Ziernägeln in der Mitte, wo­durch sie wie auf auf einer Unterlage aufgenagelt aussehen. 47. Hier sei darauf verwiesen, daß fast alle norischen Grabstatuen sitzend und nicht stehend dargestellt sind (Eine Zusammenstellung der Sitzstatuen von Norikum findet sich bei E. Walde, Die „Riesin" von St. Donat in Kärnten, in: Echo - FS Joh. B. TRENTINI (1990), 323; dazu kommt noch eine bis­her unbekannte in Stallhofen in der Weststeier­mark). Sogar die scheinbar so römisch wirkenden Ruudplastiken aus dem Secundiniergrab von Sempeter (J. KLEMENC- V. KOLSEK - P. PETRU, Anticne Grobnice v Sempetru, Laibach 1972, Plan nach S. 16) sitzen. 48. Dies könnte z. B. auf einen der wenigen sitzenden Männer zutreffen, den Pollius Danovi f. aus Gött­lesbrunn, dem auf Grund seines hohen Lebensal­ters, er verstarb mit 70 Jahren, eine Rolle als „weiser alter Mann" zugekommen sein könnte (CIL III 4544, CSIR Carn Nr. 247) 49. Wenn man von der Annahme einer Entwicklung von der einfachen zur angereicherten Stele aus­geht, dann müßten die unverzierten, nur gerade mit der Inschrift versehenen Stelen noch älter sein. Abgesehen davon, daß eine derartige Ent­wicklung nicht nachweisbar ist und zusehr von einem für diese Bevölkerungsgruppen untypi­schen Dynamikmodell ausgeht, würde die Exi­stenz noch älterer Stelen nur schwer in die histo­rische Entwicklung passen. 50. Im Inneren Pannoniens scheinen rein keltische Bevölkerungsteile sogar noch bis in die Spätantike weitergelebt zu haben: D. GABLER, Forschungen in der späteisenzeitlich-römerzeitlichen Siedlung von Szakály, Mitt, des Archlnst. der Ungar. Akad. Wiss. 10/11, 1980/81 (1982), 71-99. Siehe dazu auch ders. The shaping of the life of the late La Tène Settlements in the Roman Period, Antaeus 19/20,1990/91, 51-70 30 51. O. HARL, Historische Selektion und Datierung römischer Steindenkmäler im Ostalpenraum, in: 2. Internationales Kolloquium über Probleme des provinzialrömischen Kunstschaffens, Veszprém 1991 (1992), 24 ff. 52. Wohl in Savaria: E. TÓTH Antik tanulmányok/Stu­dia Antiqua 24.1977,196, Anm. 26. Die Gründung der claudischen Kolonie Savaria erfolgte durch deductio von Veteranen der 15. Legion: CIL III 4189 = 10921. 53. z. B. Grabstein des Ti. Iulius Rufus aus Walbers­dorf, CSIR Scarbantia Nr. 9; Grabstein des Vete­ranen Oplus Laepocus Volseti f. aus Lussonium (Dunakömlőd) RIU 1022 = CSIR Lussonium Nr. 37, beide spätestens claudisch. 54. Ein besonders durchsichtiges Beispiel ist die Stele für M. Ulpius Provincialis und seine Frau Ulpia Mattua. Im Hauptbild Büsten eines Ehepaares, im Sockelbild ein Wagen, auf dem fünf Personen sitzen und dem ein Reiter folgt. CIL III 3375; SCHOBER Nr. 211: Tabajd. Das Cognomen Pro­vincialis begegnet nach MÓCSY, Bevölkerung 186 vorwiegend in der Umgebung von Aquincum. 55. E. WEBER, Die römerzeitlichen Inschriften der Steiermark 60, Nr. 9. Weitere überregionale Par­allelen findet man bei M. FALKNER, Die norischen Personennamen auf-u und ihre kulturgeschichtli­che Bedeutung in: W. Brandenstein (Hg.), Früh­geschichte und Sprachwissenschaft, Arbeiten aus dem Institut für allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 1,1948, 40-54 56. Dieses Phänomen sollte einmal eingehend stu­diert werden, da es m. E. das Ende der einheimi­schen Sozialstruktur datieren könnte. Ferner wäre zu fragen, in welchem Umfang, in welchen Gebie­ten und für welche Zwecke auch Grabsteine von römischen Bevölkerungsteilen als Spolien weiter­verwendet wurden. 57. SCHOBER 79 Nr. 171, Abb. 85. Wenn Belatusa als Freigelassene eine Bildstele erhält und sich mit dieser auf die Stufe der boischen Aristokratie stel­len kann, so war dies wohl nur solange möglich, als das Patronatsverhältnis, das in der Inschrift er­wähnt wird, bestand und Belatusa dadurch zu einem Mitglied der família des Cautus machte. 58. R. GÖBL, Typologie und Chronologie der kelti­schen Münzprägung in Noricum 1973; ders., Die Münzprägung der norischen Fürsten und Könige nach dem neuesten Stand der Forschung, in: Die Kultur der Kelten. St. Veiter Historikergespräche 1988 (1989) 54-66. 59. Unter Westnoriker versteht Göbl die Münzen aus dem Kärntner Raum, unter Ostnoriker jene aus dem Gebiet östlich davon über die Steiermark nach Ungarn und vor allem nach Jugoslawien. 60. Caes. b. G. 5, 54, 2 61. a. 0.63

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