Budapest Régiségei 29. (1992)
JELENTÉSEK - Czagány István: Az Országház utca 9. sz. műemléképület kutatásának eredményei 117-134
des Neubaues leider nicht restauriert wurde. Darüber öffneten sich am Stockwerk zwei in der Mitte quadratisch geteilte Fenstereinfassungen im Renaissancestil, die ebenfalls nicht hergestellt wurden, obwohl die Forschung die südlichen Anschlagsteine der südlichen Einfassung freilegte. Neben der Mauernische der Fassade stand südlich ein mit Segmentbogen abgeschlossener Portalrahmen, der ein „Profil mit Birnglied gemischtem Typ" zeigte und zum Glück fachgemäß rekonstruiert werden konnte. Hinter diesem liegt der durch Überwölbung des einstigen Gäßchens entstandene Torgang, in dessen nördlicher Mauer zwei Sitznischenreihen mit je vier Nischen waren - unter diesen fand sich eine mit profiliertem Türrahmenstein, der einen spitzbogigen Schluß hatte - in der südlichen Mauer blieben hingegen eine Sedilereihe mit zwei Nischen und eine andere mit vier Nischen erhalten. Die Nischenreihen sind nicht ganz gleichförmig. Die acht Nischen der nördlichen Mauer bilden das umfangreichste, einheitliche Denkmal der hochwertigsten Steinmetzarbeiten der aus Nürnberg stammenden, deutschen Gotik (Országház utca 2., Úri utca 32., Úri utca 64-66.). Die nasenförmigen Endstücke des westlichen, äußeren Nischenpaares der südlichen Mauer führen an die Anjou-Lilien erinnernde, gemeißelte Verzierungen, deshalb entstand es etwas früher als die vorher erwähnten acht Nischen. Die östlichen äußeren Nischen der südlichen Mauer ähneln eher dem Nischentyp der nördlichen Mauer, bloß ihre mittleren Konsolen zeigen eine Abweichung von den auf der anderen Seite sichtbaren, ursprünglich mit Laubblättern verzierten Konsolen. Die gotische Tür der nördlichen Mauer war kein Zugang zum Treppenhaus, sondern zu einer Wohnung, da man im Hofe zur südöstlichen Ecke des Straßentraktes ursprünglich wahrscheinlich einen Turm mit Schneckenstiegen anbaute, die zum Stockwerk führten. Der Türrahmenstein am Stockwerk blieb auch in der Mauer der Hoffassade erhalten. Über dem von südlicher Richtung gerechneten ersten Dreifachfenster des Pilasters der Straßenfront in der Höhe der Mauergleiche des Stockwerkes kamen die abgemeißelten Steinstümpfe eines Konsolenpaares zum Vorschein, die wahrscheinlich einen geschlossenen Erker hielten. Der Straßentrakt unseres Gebäudes dürfte demnach im 15.Jh. wahrscheinlich zweistöckig (wie der Palast unter Úri utca Nr. 31.) gewesen sein. Nach der Belagerung der Burg von Buda im Jahre 1686 wurde der in verhältnismäßig gutem Zustand befindliche spätgotische Palast am Stockwerk mit einem barocken Daubengewölbe mit Stichkappe neugewölbt. Die Wölbung nahm drei Bauperioden in Anspruch. Es wurden dann vom Hofe her nördliche, südliche und schließlich östliche Flügel hinzugebaut, wodurch das Gebäude im 19Jh. bereits einen völlig umbauten Hof hatte. Es bekam 1875 überall eine eklektische Mörtelschicht und Mörtelarchitcktur im Neorenaissanccstil, nach deren Entfernung sämtliche zur Rekonstruktion kommende gotische Elemente wieder sichtbar wurden. Nach dem Neubau zwischen 1959-1961 erhielt das Gebäude eine moderne innere Architektur. 134