Budapest Régiségei 27. (1991)

TANULMÁNYOK - Nagy Tibor: A legio II Adiutrix pia fidelis jelenleg nyilvántartható italikus lovagrendű tribunusai 23-43

zahl von ritterlichen Tribunen bekannt. Von diesen 22 tribuni können 8, das heisst mehr als ein Drittel der bisher bekannten, die hier gedient haben, für italische betrachtet werden. Die Laufbahn dieser vor allem im Rahmen der militia equestris — haben wir von der Zeit der Flavii bis zum Ende des 2. Jahrhunderts in chro­nologischer Reihenfolge im I. Teil unserer Arbeit erörtert. Dieser wird in einer der folgenden Nummern der Acta Arch. Hung, erscheinen. Bei dieser Gelegen­heit fassen wir fremdsprachig die aus der Registrie­rung gezogenen Lehren im IL Teil vorgelegten Mittei­lung fast im vollen Umfang zusammen. * * * Von den derzeit registrierbaren 8 dem italischen Ritterorden angehörenden Offizieren der legio IL Adi­utrix kann bei 5 Tribunen ohne jeden Zweifel, bei 2 hingegen mit einer an die Gewissheit grenzenden Wahrscheinlichkeit behauptet werden als Bürger wel­cher italischen Stadt der Betreffende seine militäri­sche Laufbahn begonnen hat. Allein bei Q. Fabius Commodus (Nr. 8.) kann die nähere origo innerhalb Italiens nicht genau festgestellt werden. Den Her­kunftsort der übrigen 7 Tribunen wollen wir auf der beiliegenden 1. Landkarte veranschaulichen, wo die neben die Städtenamen geschriebenen Ziffern darauf hinweisen unter welcher laufenden Nummer wir den in der betreffenden Stadt Gebürtigen im 1. Teil unse­rer Arbeit erörtert haben. Von den 8 registrierten ritterlichen Tribunen ist es nur bei zweien bekannt, dass sie vor Beginn der militia equestris ein oder mehrere munizipale Amter in ihrer Geburtsstadt bekleidet haben, bei einem dritten kann dies mit annähernder Gewissheit angenommen wer­den. Der C. Mulvius Ofilhus Restitutus (Nr. 1.) hat zur Zeit der Flavier — nachdem er in dem noch vor Sulla, vermutlich durch die Gracchi zur colonia erho­benen Grumentum, alle vier Amter der eigenartigen Organisation dieser Stadt versehen — offenbar schon als erwachsener Mann die Offizierslaufbahn des Rit­terordens begonnen, und in beachtenswerter Weise al­le drei Posten der très militiae bekleidet. Demgegenü­ber hat P. Clodius Sur a (Nr. 2.) zur Zeit Traians von den in seiner Geburtsstadt Brixia bestehenden aedilis, questor, IIvir-Ämtern allein die Questur übernommen und verhältnismässig jung seinen Dienst sogleich als tribunus im Verband der legio II Adiutrix übernom­men; nachher aber versah er statt des ö/a-Kommandos zwei curator-Ämter im kaiserlichen Dienst in der Nä­he seiner Geburtsstadt. Der aus Umbrien stammende L. Varius Quintianus (Nr. 4.) leistete vermutlich mit Unterstützung des M. Pontius Laelianus, der Statthalter von Nieder-sodann von Oberpannonien war, und gewissermassen für sei­nen Landsmann betrachtet werden kann, erst als tri­bunus der legio II Adiutrix, und darauffolgend der X Gemina Dienst und vorher ebenfalls niedrigere Mu­nizipalämter in seiner Heimatstadt Vettona bekleidet haben dürfte, — obwohl dies seine Inschrift nicht er­wähnt — da er hier nach seinem Militärdienst sofort zu einem der leitenden Würdenträger der Hllvir quin­quennalis gewählt wurde. Auch diese kurz erwähnten drei Beispiele vermögen darauf zu verweisen, dass ein bedeutender Teil der italischen Tribunen, die im Ver­band der legio II Adiutrix dienten, aus der leitenden Schichte der italienischen Städte hervorgegangen ist. Von den acht Tribunen bekleidete dann jeder zweite alle drei Stufen der militia equestris. In diesem Kreise erwähnen wir als ersten C. Mulvius Ofilhus Restitutus (Nr. 1.), der noch zur Regierungszeit Vespasianus' se­inen ritterlichen Offiziersdienst in Britannien begon­nen hat und in derselben Provinz als tribunus der legio II Adiutrix seine militärische Laufbahn fortsetzte, um diese dann als Kommandant der ala I Vespasiana Dar­danorum, die in dem damals noch ungeteilten Moesi­en stationiert war, in den Achtzigerjahren zu beenden. Seine Ernennung aus dem Offizierscorps der legio II Adiutrix an die Spitze dieses Reiterregimentes kann mit der Laufbahn des Ignotus aus dem africanischen Acholla noch zur Zeit Traianus' verglichen werden, der seinen Dienst als ritterliche Offizier ebenfalls in Britannien begonnen haben dürtfe, den er dann im ersten Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts, nach 103 als tri­bunus der damals in Moesia superior stationierten le­gio II Adiutrix fortgesetzt, und als Kommandant der zu jener Zeit schon zu den Hilfstruppen von Moesia inferior gehörigen ala I Vespasiana Dardanorum be­endet hat. Angesichts der Aufeinanderfolge der Be­kleidung dieser beiden letzten Offiziersposten kann auch in diesem Zusammenhang der Ignotus von Ei­nöd im zweiten Viertel des 2. Jahrhunderts genannt werden. Bei der Ernennung in drei Fällen von dem Tribunat der legio II Adiutrix an die Spitze dieses Re­iterregimentes dürfte seitens der von ab epistulis ge­leiteten kaiserlichen Kanzlei neben militärischen Überlegungen auch jener Gesichtspunkt eine Rolle gespielt haben, dass beide militärischen Verbände zur Regierungszeit Vespasians organisiert wurden. Der chronologisch folgende Bekleider der très mi­litae-Posten T. Furius Victorinus (Nr. 3.) begann sei­nen ritterlichen Offiziersdienst zur Regierungszeit Hadrians in Britannien, von wo er um die Mitte der Hundertdreissiger Jahre zum Offizierscorps der in Aquincum stationierten legio II Adiutrix versetzt, so­dann zum Kommandanten der zum Auxiliarheer der Dacia Porolissensis gehörenden ala I Tungrorum Fron­toniana ernannt wurde. Mit der Offizierslaufbahn des T. Furius Victorinus ist der um etwa dreissig Jahre spätere cursus militaris des T. Attius Tutor von Solva völüg identisch. Ferner diente ebenfalls in Britannien, hernach in Pannonién im Verband der legio II Adiutrix in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts auch der Italiker A. Fabius Proculus (Nr. 7.), der noch als Tri­bun oder unmittelbar nach seinem Dienst starb. Die in Britannien bekleidete militia prima, dann die Zuteilung zum Offizierscorps der Legio von Aquin­cum im 2. Jahrhundert erscheint somit in drei Fällen für bestätigt, und ist auch im Falle des Ignotus von Acholla sehr wahrscheinlich. Diese Aufeinanderfolge erweckte schon früh die Aufmerksamkeit und es wur­de für wahrscheinlich erachtet, dass der Legat einer 40

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