Budapest Régiségei 25. (1984)

TANULMÁNYOK - Póczy Klára: Aquincum-Castra, Canabae, Colonia : az 1976-1980. közötti időszak ásatási eredményeinek összefoglalása 15-34

Aquincum die Auffindung des im Laufe des 4. Jh. er­bauten Castrums. Im Jahr 1976 berichteten wir über den Beginn der auf dem Gebiet des Castrum durchge­führten Grabungen. In der Grabungsperiode 1976— 1980 wurden der südöstliche Eckturm, an der S-Seite ein Teil des Wassergrabens und ein längerer Abschnitt der östlichen Lagermauer am Donauufer freigelegt. Ebenfalls als ein bedeutender Fortschritt können die Forschungen an mehreren Gebäuden im Inneren der Festung, sowohl an der südlichen wie auch an der nörd­lichen Seite der Árpád-Brücke bewertet werden. Auf dem Gebiet der Canabae von Aquincum waren in der Grabungsperiode 1976—1980 an 82 verschiedenen Stellen archäologische Arbeiten im Gange. Von diesen zeigten die sehenswertesten Ergebnisse die im Raum Búvár utca—Szentendrei út—Meggyfa utca—Folyamőr utca durchgeführten Forschungen. Auf diesem Gebiet arbeitet das Museum seit 1973 fast ununterbrochen, und während dieser langen Zeit ist es uns gelungen, die Über­reste eines Gebäudes mit einer Grundfläche von ca. 120X150 m ratenweise ans Tageslicht zu befördern. Das Gebäude war mit Wandmalerei, Mosaikböden, Stuck­verzierung und Skulpturen geschmückt. Von den Begräbnisstätten der Militärstadt wurden entlang der Bécsi út, das heisst an der westlichen Seite des Castrums, mehrere hundert Gräber freigelegt, und an der Stelle der grösseren Begräbnisstätte mit ebenfalls mehreren hundert Gräbern, zwischen der Filatori köz— Bogdányi út—Zay utca, an der W-Seite des Rádl árok sind die Grabungen im Gange. Die Erschliessung eines Gräberfeldes in ähnlichem Ausmass erfolgte an der N­Seite des Aranyhegyi patak, im Raum Benedek Elek utca—Huszti út. Von den spätkaiserzeitlichen Begräbnis­stätten verdienen vor allem die Erschliessung der nächst der Castrummauer aus dem 4. Jh., später unmittelbar an dieser entstandenen Gräberfelder erwähnt zu werden. IL Das Gebiet zwischen Militärstadt und Bürgerstadt Als neues Ergebnis kann man die Forsheung des un­gefähr 1,5 km langen Streifens zwischen der Militärstadt und der Bürgerstadt zu bewerten. Die archäologischen Arbeiten konzentrierten sich auf die hinsichtlich der Topographie der Römerzeit für wichtig erscheinenden Schauplätze. Ein solcher war natürlicherweise die Linie des Aquaeductus, wobei wir parallel zu dieser die rö­mische Hauptsstrasse suchten. Das folgende Forschungs­thema war die Beobachtung der technischen Lösung jener Strassenstrecke, die den Aranyhegyi—Bach über­quert. Wir nahmen an, dass hier eine ständige Brücke be-stand, neben der sich - der Praxis entsprechend -eine Strassenstation befand. Die Spuren beiden Objekte fanden wir im Umkreis der Mozaik utca. III. Die Bürgerstadt von Aquincum An allen vier Seiten der Whranlage des Municipiums wurden in der besprochenen Grabungsperiode For­schungen angestellt. Das Fundament des westlichen Turmes des südlichen Stadttores wurde z. B. im Laufe von Rettungsgrabungen im Zusammenhang mit neuzeit­lichen Komunalbauten freigelegt. Oberhalb des östlichen Turmes des Süd-Tores steht heute ein Transformatoren­haus, bei dessen Fundierung die Überreste des römischen Baues noch vor Jahrzehnten sicherlich vernichtet wurden. Die Fundamente des westlichen Turmes blieben hingegen in gutem Zustand erhalten. Der Bau ist kreisförmig, die aufgehende Mauern dürften vieleckig sein. Gleichfalls ein wichtiges und neues Ergebnis ist die Erschliessung des Nord-Tores der Bürgerstadt am N-Ende der einstigen Krempl-Mühle. Vorderhand war auch hier nur die Freilegung der Ruinen des westlichen Turmes möglich. Interressant ist, dass dieses Tor seinen Charakter vom 2. Jh. bis zum Ende der Römerherrschaft bewahrt hat: Zwischen seinen beiden viereckigen Türmen wickelte sich der Verkehr ab. Das Tor wurde mehrfach umgebaut, später eingeengt und die Fahrbahn erhöht. In der Erschliessung der Wehranlage der Bürgerstadt kann man von wichtigen Fortschritten berichten. Im Laufe der letzteren Jahre ergaben sich immer wieder Gelegenheiten zur Beobachtung der Mauerstrecke und der Spitzgräben an der Süd-West- und Nordseite. Als bedeutendster Erfolg gilt die Erforschung der frühesten Stadtmauer mit Holzkonstruktion und Spitzgräben so­wohl an der Süd- und Westseite. Im Zentrum der Bürgerstadt war die Erschliessung der Überreste des Aquaeductus im Gange, zwischen dem nördlichen und südlichen Stadttor. Die wiederholt erneuerten, öfters höher gesetzten Wasserleitung, ist beachtungswert. Jetzt bot sich erstmals die Gelegenheit zur Beobachtung und Dokumentierung der etappenweise eingeschalteten Behälter, der unterirdischen Verteilungs­leitungen und der zur Ableitung der Überlaufwassers benutzten Kanäle. An der O-Seite der Wasserleitung kam unerwartet die Pflasterung einer 3 m breiten Strasse zum Vorschein, der ebenfalls mehrfach erneut-und erhöht wurde. Die O-Seite der Strasse ist von eineç in recht gutem Zustand erhal­tenen Steinmauer flankiert. Das Objekt steht in einer Länge von 250 m und verbindet das Forum der Bürger­stadt von Aquincum mit dem südlichen Stadttor, es ist durch zwei Querstrassen unterborchen. Die Freilegung des vierten (bisher unbekannten) öffentlichen Bades der Bürgerstadt von Aquincum, an der W-Seite des Aquaeductus, gilt als ein völlig neues archäologisches Ergebnis. Die O-Mauer des Bades würde durch ein Gässchen von dem Aquaeductus getrennt, im W verlief eine schon früher erschlossene Gasse zum Gebäude. Nördüch vom Bad wurden noch in drei weiteren Gebäuden Forschungen durchgeführt; an der Stelle von Werkstätten, später an der von Geschäften, die sich an der ostwestlichen Hauptstrasse der Stadt befanden. Anschliessend an die Rekonstruktion der Szent­endrei út bot sich jetzt erstmals Gelegenheit zur Klärung des Grundrisses des im Mittelpunkt der Bürgerstadt ste­henden grossen Heiligtums und zu Ausgrabungen in dessen NW-en Hälfte. Gelegentlich der Forschungen wurden auch die verschiedenen Bauepochen und selbst 27

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