Budapest Régiségei 22. (1971)
TANULMÁNYOK - Kőszegi Frigyes: Későbronzkori kutatások a főváros térségében 51-84
de von Pusztaszer-Kiskőrös-Typ in den Kreis der erwähnten Kultureingereihtwerden. Százhalombatta an der Donau, Sárbogárd und Zsámbék, ferner Ászár (Kom. Komárom) schliessen den Kreis. Etwas westlicher liegen die Gruppen von CsórMagyaralmás, sowie die von Koroncó in der Umgebung von Győr. Die Spätbronzezeit im Raum von Budapest kann mit der Periode Reinecke BC1— 2 und D, mit der früheren Phase der HA und eventuell noch mit dem Ende der BB in Parallele gestellt werden. Die mehr als drei Jahrhunderte umfassende Periode ist an Fundmaterial sehr arm. Über den Fundkomplex von Rákoskeresztúr hinaus lässt sich die auf dem Fundort Zugló-Egressy-Strasse freigelegte Siedlung auf diese Periode datieren. Von der Egressy-Strasse teilte Tompa bereits Scherben mit, die aus einer Siedlung stammen und sich an die Váler Kultur anknüpfen lassen. In dem, in der Sammlung des Historischen Museums von Budapest befindlichen Fundmaterial können auch mehreren Perioden angehörende Funde voneinander getrennt werden. Die uns meist interessierenden spätbronzezeitlichen Funde vertreten die jüngere Hügelgräberkultur. Die Schüssel mit eingezogenem Mündungsrand, die Schalenscherben mit Henkeln von dreieckigem Querschnitt lassen bereits die letzte Phase der Spätbronzezeit in Erscheinung treten. Da unter den Scherben auch Typen aus einer etwas früheren Zeit vorkommen, kann angenommen werden, dass wir einer Hügelgrabersiedlung von längerer Lebensdauer gegenüberstehen. Auf der Budaer Seite, am Südhang des GellértBerges ist das gemischte Fundmaterial der Arbeitstelle Nr. 12 am bedeutendsten. In diesem lassen sich zumindest die Funde von zwei Perioden absondern. Ausser den Gefässen und Scherben des Horizontes von Koszider finden wir auch das Material der Späthügelgräberkultur vor. Die hier gefundenen Gefässseherben lagen auf dem Fussboden, sowie auf der Terrasse darüber. Unter diesen sind die Schüssel mit eingezogenem Mündungsrand, das doppelstumpf kegelige, mit eingeritzter und Buckelornamentik verzierte, urnenförmige Gefäss, Schüsselfragmente mit vollprofiliertem Mündungsrand und auf ihrem Randteil durch Fingereindrücke verzierte Scherben beachtenswert. Sie stammen ebenfalls aus der jüngeren Phase der Hügelgräberkultur und liegen in der Zeit dem Ende der Spätbronzezeit sehr nahe. Die stark profilierten Fragmente mit schrägem Rand und plastisch gezipfelter Verzierung werden irrtümlicherweise an den Kreis der Füzesabony er Kultur geknüpft, da wir die Parallelstücke dieser vor allem bei den Gruppen der Hügelgräberkultur, in vielen Fällen bereits in der Umgebung von Urnengräbern vorfinden . Laut der Bezeugung kleinerer Fundgruppen liess sich das Volk der spätbronzezeitlichen Ausgansperiode der sog. weiterlebenden Hügelgräberkultur auch im Bereich von Békásmegyer nieder. Das Bruchstück einer doppelhenkligen Schale zeigt mit den ähnlichen Stücken der österreichischen Herzogenburger, dem osttransdanubischen Magyaralmásér und der Csorvaer Gruppe im südlichen Alföld einen engen Zusammenhang. Es ist anzunehmen, dass die Gruppe von Csór-Magyaralmás, welche das Komitat Fejér besetzt hielt zum Ausgang der Spätbronzezeit auch im Bereich der Hauptstadt ihren Einfluss fühlbar gemacht hat. Unlängst beschrieben wir aus der Umgebung von Buda eine breite, durch senkrechte Rillen verzierte Schale, die gerade mit den Funden der erwähnten spätbronzezeitlichen weiterlebenden Hügelgräberkultur, näher mit der Gruppe von Mosonszolnok-Cseke in Verbindung steht. Das Ende der Spätbronzezeit, das Auf hören der Selbständigkeit der Hügelgräberkultur deutet im Gebiete Transdanubiens ein reicher Depotfundhorizont an. Leider ist uns aus dem Bereich der Hauptstadt und aus ihrer unmittelbaren Umgebung kaum ein solcher Fund bekannt. Diese Schätze kommen in Osttransdanubien im allgemeinen nur vereinzelt vor. Von den dem Räume von Budapest am nächsten gelegenen Depotfunden können die von Gy érmei, Herceghalom, Székesfehérvár, Lovasberény, Szentendre, sowie von Vácszentlászló erwähnt werden. DIE EPOCHE DER URNENGRÄBER Bereits in der Periode HAI, wahrscheinlich ihrem Ende zu, erschienen in Osttransdanubien die ersten Gruppen der Urnengräberkultur der Mittleren Donaugegend. Zuerst trafen sie vereinzelt ein und besetzten voneinander getrennt je einen geschlossenen Gebietsteil. Ihr frühzeitiges Erscheinen konnten die in diesem Bereich bloss in geringer Seelenzahl lebenden Elemente der Späthügelgräberkultur kaum hindern. Bisher kamen in der Umgebung von Pomáz und in Érdliget teils einer Siedlung, teils einem Urnengräberfeld angehörende, frühzeitige Urnengräberfunde zum Vorschein. Die urnengräberzeitliche Entwicklung der westlichen Hälfte des Karpatenbeckens und damit auch des Raumes von Budapest weicht in einem gewissen Grade von der allgemeinen mitteleuropäischen ab. Die Urnengräberkultur trat im Gebiete unseres Landes wesentlich später als bei unseren wesentlichen und nördlichen Nachbaren auf. Das bedeutendste Zentrum der Budaer Seite lag ohne Zweifel in der Urnengräberzeit im Gebiete von Békásmegyer. Zahlreiche Siedlungen und Urnengräberfelder stehen uns aus dieser Gegend zur Verfügung und von diesen ragt das Urnengräberfeld in der Vöröshadsereg-Strasse, dessen Erschliessung zur Zeit im Gange ist, hervor. Im Laufe der von L. Nagy und Frau R. Schreiber Jahre lang durchgeführten Ausgrabungen kam das am stärksten belegte Gräberfeld der Hauptstadt zum Vorschein. Die religionsgeschichtliche Bedeutung der hier ans Tageslicht gebrachten und unter Bearbeitung stehenden Kultgegenstände liegt ausser Zweifel und diese tragen auch zur gesellschaftlichen 79