Budapest Régiségei 22. (1971)

JELENTÉSEK - Parragi Györgyi: Ásatások az aquincumi polgárváros K-i részén 403-410

JEGYZETEK 1 Szilágyi J., Bud. Rég. XIV (1945) 458. 2 Póczy K., Bud. Rég. XVIII (1958) 111. 3 Vezérífy Károly rekonstrukciója. 4 Póczy, i. m. 114. 5 Nagy T., Bud. Rég. XVIII (1958) 168. 6 Alföldi A.—Nagy L. Bud. Tört. L/2 593. 7 Nagy L. Laur. Aqu. II. (Diss. Pann. II. 11) 187 (1941) 8 Fitz J. Intercisa II. (Arch. Hung. XXXVI (1957). 21. 9 Fitz, i. m. V.T.4. 10 Póczy K., Bud. Rég. XVI (1955) 58. 11 Nagy L., Arch. Ért. 1927. 122, 49. kép. 12 Nagy L., Bud. Tört. I./2 597. 13 Alföldi, Bud. Tört. L/2, 672. 14 Nagy T., Bud. Rég. XXI (1964) 25. 15 Nagy T. utóbb idézett m. 46. 18 Nagy T. u. i. m. 31. 17 Nagy L. Az óbudai ókeresztény cella trichora a Rak­tár u.-ban, 52; (1931) Nagy L. Laur. Aqu. 204. 18 Kuzsinszky B., Bud. Rég. XI (1932) 344. 19 Kuzsinszky B., i. m. 335. 20 Nagy T., Bud. Rég. XXI (1964) 31. 21 Nagy L. Laur. Aqu. 208—211, Nagy T., Bud. Rég. XVHI (1958) 160. 22 Nagy L., Az óbudai óker. cella trichora, (1931) 69. 23 Láng N., Bud, Rég. XIII (1943) 3. 24 Láng, i.'m. 8—9. 25 Láng, i. m. 19. 26 Radnóti A., A pannóniai római bronz edények. Diss. Pann II. 6 (1938) 122. 27 Radnóti, i. m. 123. 28 Nagy T., Bud. Rég. XXI (1964) 50. 29 Bökönyi Sándor. GYÖRGYI PARRAGI AUSGRABUNGEN AM ÖSTLICHEN ENDE DER ZIVILSTADT VON AQUINCUM ín der östlichen Hälfte der Aquincumer Zivil­stadt führten wir auf dem Gelände hinter dem Mu­seum eine Ausgrabung durch. Im Laufe dieser kam ein aus zwei Räumen bestehendes Wohnhaus mit Terrazzofussboden zum Vorschein. Unter dem Ter­razzofussboden verlief ein T-förmiger Heizkanal. Das Gebäude war mit Wandgemälden verziert. Felder von rotem, gelbem, weissem und schwarzem Grund wurden durch rote, weisse, grüne Umrahmungsstrei­fen in weitere Felder geteilt. Laut Bezeugung der Fragmente war das Mittelfeld der Wand mit Blu­menmustern und einer Menschengestalt verziert. Auf Grund der mit Konturen gemalten, stilisierten Blumenmuster wurde das Gebäude zuerst in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts ausgemalt. Die Wand­bemalung wurde im 3. Jahrhundert erneuert. An zahlreichen Fragmenten blieb die zweischichtige Farbe erhalten. Zu dieser Zeit gebrauchte der Maler eine einfarbige, weisse Grundfarbe, die von einem hellroten Umrahmungsstreifen abgeschlossen war. Das Gebäude wurde auch von einem Stuckgesims verziert. Nach einer Kymareihe und einem doppelten Leistenglied wurde auf dem Gesims ein rundumlau­fendes Blumenmuster dargestellt. Auf Grund der Relief behandlung und der Analogien dürften die Stuckarbeiten zu Beginn des 3. Jahrhunderts gefer­tigt worden sein. Östlich von diesem Gebäude verlief eine andere, in Lehm gelegte, NS orientierte, sodann nach 0 abbie­gende Mauer. Die östlich orientierte Mauer geht in eine 2 m breite, aus Steinen ausgelegte Fläche über. Von diesem Gelände kamen eine für die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts charakteristische, graue Schale, ferner ein Topf und Schüsselfragmente aus gekörntem Material, ausserdem Wandscherben von Schüsseln aus rotem, gut geschlämmtem Ton zum Vorschein. Unter dem Sigillata-Material finden wir die Produkte der Fabrik zu Rheinzabern vor. Neben den Mauern wurden viele Tierknochen, ausschliess­lich Hornknochen vorgefunden. Von dem kleinen Fundmaterial verdient noch ein Fragment mit der Darstellung eines Eichenzwei­ges erwähnt zu werden, das einer solchen Statue angehört haben dürfte, wie die im Aquincumer Museum befindliche, Amor bei der Weinlese dar­stellende Statue ist. In diesem Bereich wurde auch das Fragment eines Kannenhenkels gefunden, das von einer, einen Frauenkopf darstellenden Maske verziert ist. Aus der Form des Gefässhenkels können wir darauf schliessen, dass die Maske sich nicht auf den Körper des Gefässes aufgestützt, sondern den Mündungsrand verziert und nach dem Inneren des Gefässes geblickt hat. In Pannonién ist dieser Gef äss­typ, dessen Rand zumeist von einer, einen Frauen­kop darstellenden Maske verziert wird, im 1. Jahr­hundert häufig anzutreffen. Fassen wir das Ergebnis der Ausgrabung zu­sammen, so lässt sich feststellen, dass dieses Gebiet in den sechziger Jahren des 2. Jahrhunderts wahr­scheinlich durch eine Feuerbrunst verwüstet und das Gebäude nicht mehr hergestellt wurde. Da wir unter den Tierknochen den sog. „Schlachthofabfall" ge­funden haben, werfen wir die Möglichkeit auf, dass hier ein Schlachthof oder ein Tieraufarbeitungsbe­trieb gestanden haben dürfte. Die Klärung dieser Frage ist Aufgabe weiterer Forschungen. 410

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