Budapest Régiségei 21. (1964)

TANULMÁNYOK - Sz. Póczy Klára: Aquincum a IV. században 55-77

KLÁRA SZ. PÓCZY AQUINCUM IM 4. JAHRHUNDERT I. DIE ERFORSCHUNG DES SPÄTKAISERZEITLICHEN AQUINCUMS Über die letzte Phase des Lebens in Aquincum werden wir durch inschriftliche Denkmäler und lite­rarische Angaben nur spärlich unterrichtet. Trotz den Schwierigkeiten schilderten András Alföldi und Lajos Nagy im bezüglichen Teil der Monographie „Budapest Története" (Die Geschichte von Budapest) eindrucksvoll den Niedergang des dortigen städtischen Lebens. Ihre Feststellungen über den Zusammen­bruch der Reichsverwaltung sind nicht nur für Aquincum, sondern für das ganze Gebiet Pannoniens gül­tig. 1 Die Verfasser behandelten das Denkmalmaterial des 4. Jahrhunderts zusammenfassend, und boten ein lebhaftes Bild der politischen Ereignisse, die sich an den Grenzen der Provinz vollgezogen hatten. Seit dieser Publikation sind zwei Jahrzehnte verstrichen und in dieser Zwischenzeit lieferte der nach dem zweiten Weltkrieg neugebaute Bezirk Óbuda zahlreiche archäologische Funde der Forschung. 2 Hin­sichtlich der spätkaiserzeitlichen Geschichte Aquincums ergeben sich jedoch stets sämtliche, ungeklärte Probleme, da ja über die wichtige Frage, wo das Militärlager des 4. Jahrhunderts lag, über dessen Befesti­gungssystem wir lediglich auf Vermutungen angewiesen sind, allein weitere Ausgrabungen Aufschluss geben können. Im Verlauf der weiter unten folgenden topographischen Bearbeitung haben wir die Fundorte Aquin­cums aus dem 4. Jahrhundert in die Karte von Óbuda eingezeichnet und haben auf diese Weise auf Grund der Grabungsaufzeichnungen und der Literatur innerhalb des einheitlich als spätkaiserzeitlich bezeichneten Materials drei Perioden zu unterscheiden vermocht. Sodann versuchten wir auf Grund dessen die Ände­rung des Stadtbildes in diesem Zeitraum zu umreissen. Unsere topographische Zusammenstellung umfasst im wesentlichen nur die Militärstadt von Óbuda. Aus der Nachlassenschaft der Bürgerstadt fehlen fast völlig das Fundmaterial und die Grabungsbeobach­tungen des 4. Jahrhunderts. Die Karte über die Gebäude und die öffentlichen Werke im Bereich der Militärstadt und des Legions­lagers wurde zuerst im Jahre 1951 von János Szilágyi zusammengestellt, 3 dieselben 48 Fundorte wurden sodann mit geringen Änderungen im Jahre 1962 im 2. Band des Werkes „Budapest Műemléki Topográ­fiája" (Denkmaltopographie von Budapest) aufgezählt. 4 Sein Fundortkataster beschränkte sich lediglich auf das Innengebiet von Óbuda, vermutlich auf die Umgebung des Lagers und ein Streifen der Lagerstadt. Dies ergänzten wir — und behielten der leichteren Handhabung halber ihre Numerierung — mit dem äusseren Rand der Canabae, dem Grabungsmaterial der vergangenen zehn Jahre, sowie den Fundorten der Friedhöfe und der Einzelgräber. Unser erweiterter Fundortkataster enthält hingegen — soweit es mög­lich war — nur das Denkmalmaterial aus dem 4. Jahrhundert. IL SPÄTKAISERZEITLICHE FUNDORTE IM GELÄNDE DES LAGERS UND DER CANABAE VON AQUINCUM 5 (Von 1—47 verfolgten wir die topographische Zusammenstellung von J. Szilágyi. Seine Feststellun­gen gaben wir in Anführungszeichen an und wo diese sich auf Grund der Ausgrabungen der letzteren Jahre geändert haben, ergänzten wir sie mit den neuen Beobachtungen.) 1—3. Wohngebäude mit Baderaum in der Kiscelli-Gasse 10—12, neben der NS verlaufenden Haupt­verkehrsstrasse bzw. dem Aquädukt. Die Steingebäude wurden vom Anfang des 2. Jahrhunderts an mehrere Male umgebaut. Zur Wende des 3—4. Jahrhunderts fanden neben dem Gebäude Bestattungen in Steinsärgen statt. Mitte des 4. Jahrhunderts gingen die Wohngebäude in Flam­men auf, welche dann nicht wieder hergestellt wurden, sondern die Ruinen boten einige Jahrzehnte lang der germanischen Bevölkerung eine Unterkunft. In den letzten zwei Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts verhessen auch diese die Gebäude, deren Ruinen von nun an nur mehr als Grabstätten dienten. 4. „Strassenkörper-, Ofen- und Wohnhausspuren im Gelände der Canabae" in der Lajos-Gasse 169—171. 5. „In eine lange, gerade Mauer eingebautes, grosses, rundes Gebäude" in der Lajos-Gasse 164—168. 72

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