Budapest Régiségei 20. (1963)

JELENTÉSEK - A budai vár házainak 1959. évi műemléki kutatásai 489-527

wahrscheinlich zur gleichen Zeit, Anfang des 18. Jahrhunderts, die an dem östlichen Mauer­abschnitt befindliche Sitznische zur Wand­nische umgebaut. Wir haben auch zum Teil die in Spitzbogen auslaufende, mit Abkantung ver­zierte, steinumfaßte Türöffnung zwischen den beiden Sitznischen freigelegt. Die Tür führte in den südlichen Trakt des mittelalterlichen Hau­ses Nr. 15. Überreste des Bodens der Toreinfahrt ka­men nirgends zutage, es konnte nur festgestellt werden, daß es zu der Bástya-Promenade ab­schüssig lief und öfters verändert wurde. Die Toreinfahrt war nicht unterkellert, ein weiterer Beweis dafür, daß die Toreinfahrt des Gebäu­des ursprünglich sich an diesen Ort befand. Die Steinkonsole „in situ" in Stockwerk­höhe an der hier beschriebenen südlichen Mauer deutet an, daß im 14. Jahrhundert die Toreinfahrt mit einer flachen Decke abge­schlossen war. Nach Abtragung der Aufschüttung zwischen dem Kellergewölbe des von der Toreinfahrt nördlich gelegenen Teiles und dem Boden des Erdgeschosses sind in der nördlichen und süd­lichen Mauer je drei Konsolen ,,in situ" von gleichem Maß und Profil zutage gekommen. Demnach war auch der Keller des Hauses aus dem 14. Jahrhundert mit einer flachen Decke abgeschlossen, die man im Verlauf des 15. Jahrhunderts mit einem aus Ziegeln gebauten Tonnengewölbe ersetzte. Während der Forschungen im Teil der Bás­tya-Promenade legten wir die Überreste eines mittelalterlichen Kellers frei, der zu diesem Gebäude gehörte, der — wie der darin befind­liche Brunnen — davon zeugt, daß hier ein Brunnenhaus war. Die flache Decke des Kellers wurde auch hier von Konsolen mit Bogenprofil gehalten, von welchen eine ebenfalls ,,in situ" zum Vorschein kam. Die Kellermauer bildete teils der natürliche Felsen, teils war sie aber aus Steinbrocken gebaut. Aus dem Keller und einem Teil des Brunnens kam Barockkeramik und aus den tieferen Schichten des Brunnens Keramik aus dem 14.—15. Jahrhundert ans Tageslicht. Beide —• Keller und Brunnen — wurden vermutlich zu Beginn des 18. Jahr­hunderts zugeschüttet. Wir haben die Aufschüttung zwischen dem Kellergewölbe und dem Bodenbelag in dem zu­grunde gegangenen Haüyschen Haus Nr. 16 unter dem zweiten Nordflügel ausgehoben, wobei auch hier die Konsolen ,,in situ" her­vortraten, auf welchen, vor dem Gewölbe die flache Decke ruhte, wie auch das Fundament der bereits früher abgetragenen Zwischen­wände des Erdgeschosses. Im Zusammenhang damit gelangten wir zu sehr interessanten Fest­stellungen. Im Fundament der bereits erwähn­ten Zwischenwand fanden wir Balkenstellen am oberen Rand der Konsolen, in denen sogar noch Holzreste erhalten waren. Es unterliegt daher keinem Zweifel, daß diese Zwischenwände mit der flachen Decke gleichzeitig, d. h. in der ersten Bauzeit des Hauses errichtet wurden. Als wir das sich unter den Räumen hinziehende und ebenfalls mittelalterliche, aus Ziegeln ge­legte, wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert stammende Kellergewölbe untersuchten, be­merkten wir, daß es unter den zwischen den Räumen gezogenen Zwischenwänden durch Haustein-Gurtbögen unterbrochen ist. Aus dem bisher Gesagten läßt sich folgern, daß die Zwi­schenwände der auf Konsolen ruhenden fla­chen Decke durch die erfolgte Ni veau Verschie­bung auf Steinen mit größerer Tragfähigkeit basiert wurden. Führen wir den Gedanken weiter, so erhebt sich die Frage, ob sich die ursprüngliche Raumeinteilung des über dem Keller liegenden Geschosses auf Grund der im Kellergewölbe befindlichen Steine rekonstruie­ren läßt. Das zum Haüyschen Haus Nr. 16 gehörende Erdgeschoß bestand ursprünglich aus drei Räumen, die noch im Mittelalter in zwei Räume umgebaut und mit Tonnenge­wölbe abgedeckt worden sind. Die nunmehr unnötige Türöffnung hat man zu einer Wand­nische umgebaut. Die Steinumfassungen der in die verschiedenen Räume führenden Türen blicken mit ihrer Profilseite in die Richtung der südlichen Wohnräume des heutigen Hauses Úri­Straße 6 und bestätigen dadurch, daß sich dort im Mittelalter tatsächlich die Toreinfahrt be­fand. Weiterhin fanden wir am westlichen Ende dieses Teiles den teilweise umgeänderten mit­telalterlichen Kellerabstieg. An dem bisher behandelten Hausteil waren auch mehrere Ausbesserungen aus der Barock­zeit zu beobachten. Im Verlauf der Freilegungen der der Bástya­Promenade zugekehrten Seite kamen au!3er dem bereits ausführlicher beschriebenen mit­telalterlichen Brunnenhaus und Brunnen mit­telalterliche senkrechte Mauer werke und Stein­pflaster, ferner barockzeitliche und neuere Überreste ans Tageslicht. Hier waren zwei Barockbauperioden festzustellen. Aus den Ein­schüttungen kamen in großer Menge keramische Stücke aus dem 18. Jahrhundert zum Vorschein. Die weitere Forschung förderte an mehreren Stellen auch das Hofpflaster aus der Barock­zeit zutage. Oy. Gero ŰRI-ST RASSE 26—28 Das während des zweiten Weltkrieges zu­grunde gegangene Wohngebäude Uri-Straße 26 bildete im Mittelalter die zweite Raumreihe des Nordteiles des heutigen Hauses Nr. 24. Im Lageplan Haüys aus dem Jahre 1687 ist dieses Haus mit der Nr. 30 bezeichnet. Im Jahre 1696 war es schon ein alleinstehendes Haus, das 526

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