Budapest Régiségei 20. (1963)

ANYAGKÖZLÉSEK - Kaba Melinda: Római kori épületmaradványok a Király fürdőnél 259-298

M. KÁBA RÖMERZEITLICHE GEBÄUDERESTE BEIM KIRÁLY-BAD Im Mai 1958 kamen bei der Rohrlegung für die Warm Wasserleitung im IL Bezirk vor dem Gebäude Fo-Straße 84 beim Király-Bad Reste von römerzeitlichen Gebäuden zum Vorschein. Bei der Ausgrabung mußte man sich auf eine teilweise Verbreiterung der Kanalgräben beschränken. Das zusammenhängende Bild der in den vier von dem Bauunternehmen ausge­hobenen Gräben (auf dem Grundriß mit I — IV bezeichnet) gefundenen römischen Denkmäler ist durch das in der Barockzeit hier erbaute Militärlazarett stark gestört. Im blockartig verbreiterten Schnitt am östlichen Ende des Grabens Nr. I befand sich unter einer nach N — S verlaufenden mittelalter­lichen Mauer ein Mauerbogen der Apsis eines römischen Bades. Wand und Fußboden des Wasserbeckens waren mit Terrazzo bedeckt. Diese Schicht bedeckte nur den Sockelteil der Mauern, das aufgehende Mauerwerk war mit Fresken verziert, worüber die in nicht großer Anzahl, doch mit mannigfaltigen Mustern ver­sehenen, erhalten gebliebenen Fragmente den Beweis erbringen. Auch den nach östlicher Richtung führenden Kanal des Wasserbeckens fanden wir. An manchen Stellen war in situ die Bedeckung seiner Seite mit berandeten Ziegeln vorhanden. Aus der hineingefallenen Schutt­schicht des Kanals kamen zahlreiche Ziegel, Imbrex- und Tubusfragmente, alle ohne Stem­pel, zum Vorschein. Der Saal wurde mit einem Hypokaustum geheizt, also die warme Luft unter das Wasser­becken durch einen Kanal geleitet. Im Luft­heizungskanal, den wir ebenfalls freilegen konn­ten, lag eine stark durchbrannte und russige Trachitsäule. Die Wand des Wasserbeckens wurde in opus spicatum-Technik aufgebaut. Der Grund­riß trägt am nördlichen und südlichen Ende des Raumes die Spuren einer Umänderung an sich. Auch der Heizkanal, der die warme Luft weiterleitete, ist verlegt worden, was auf dem Grundriß beim nördlichen Rand des Apsis ­bogens gut zu erkennen ist. Bei diesem Umbau wurde der Bogen stark beschädigt. Auf dem Bodenbelag des Wasserbeckens begleitete die bogenförmige Mauer in regel­mäßigem Abstand die letzte Steinreihe der opus spicatum-Mauerung, wahrscheinlich ein Teil des Wasserbeckens. Der darin befindliche Hohlraum läßt darauf schließen, daß ursprüng­lich dieser Teil ebenfalls geheizt wurde. Der Fußboden war ansonsten auch in diesem kleinen Streifen aus Terrazzo. Seine Spuren sind auch an der Innenseite der Mauerung deutlich erkenn­bar gewesen. Neben den westlichen fragmentarischen Mauerenden des Wasserbeckens führten wir die Ausgrabungen bis zu dem ungestörten gewach­senen Boden fort und haben im Schnitt das Fundamentsniveau der rundbogenförmigen Mauer gefunden. Darunter zog sich eine mit Holzkohle durchsetzte Lehmbewurfschicht ent­lang, in der sich keltische Keramik befand. Wie wir weiter unten sehen werden, kommt diese Schicht überall als die Hinterlassenschaft der einheimischen Urbevölkerung zum Vorschein und stellt die Überreste ihrer einstigen Vorrats­und Wohngruben dar. Der Apsis schließt sich im Süden eine nach O —W orientierte Mauer an, deren Bestimmung wir aber im Rahmen der Notbergung nicht mehr zu klären vermochten. Im Inneren des Wasserbeckens lagen mehre­re, vor allem keramische Funde. Die römische Schichte wurde — wie bereits erwähnt — im Mittelalter, in der Türkenzeit und besonders in der Barockzeit gestört. Das römische Material kommt daher mit den Denkmälern der letzteren Epochen gemischt vor. Nach der Stratigraphie sind drei Niveaus zu unterscheiden. Die älteste Schicht mit der Keramik und mit den Spuren der Gruben, die sich im Schnitt als Denkmäler der einheimischen Bevölkerung abzeichnen, zeugt von einer vor­römerzeitlichen Siedlung. Auch hier macht sich die aus den in den letzteren Jahren durch­geführten Ausgrabungen gezogene Schlußfol­gerung geltend, wonach das Gebiet des späteren Aquincums auch vor der römischen Besetzung nicht unbewohnt war. Im ganzen Gebiet der antiken Provinzhauptstadt finden wir die Denkmäler der einheimischen Urbevölkerung, und nicht nur — wie es die bisherige Forschung angenommen hat —- im Bereich des Oppidums am Gellértberg und in der Siedlung des Viertels Tabán. Die nächste Periode gewährt einen Ein­blick in die frühesten Jahre des Lebens von Aquincum. Betrachten wir das ganze bisher ausgegrabene Material von Aquincum, dieser Militär- und Bürgerstadt, so erkennen wir, daß ein so frühzeitiger und reicher Fundkomplex nirgendwo vorzufinden ist. Die frühesten Siedlungsspuren wurden bei den bisherigen Grabungen an folgenden Stellen entdeckt: die erste Siedlungsperiode unter der Cella trichora in der Raktárgasse, die Schicht unter der Feuerlöschstelle von Aquincum, die Funde der Töpferei von Kiscell und die erste Bauperiode der Villa in der Kiscelli-Straße, die Grube unter dem Laconicum des großen öffent­lichen Bades in der Bürgerstadt, die beiden 296

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