Budapest Régiségei 18. (1958)

TANULMÁNYOK - Szilágyi János: Az aquincumi helytartói palota 53-77

gemäss Binnenwände in drei kleinere Räum­lichkeiten mit Terrazzoböden (Beginn des 3. Jahrhunderte ?). Während der früheren Perio­den dürfte hier ein mit einer Mauer umschlosse­ner Werkhof, vielleicht eine Werkhalle auf einem Terrainniveau gewesen sein (mit einem Belag aus gestampftem Lehm und dünner Terrazzoschicht), auf der beispielsweise auch das Gebäude IL stand (gegen Mitte des 2. Jahrhunderts). Eine Trockencella und Kalk­öfen standen hier (letztere in den früheren Perioden). Der obere Terrazzoboden des Ganges Nr. 33 (Abb. 1) liegt ebenfalls in einer, in den Anfang des 3. Jahrhundert zu setzenden Niveau­höhe. Die tiefer liegende lockere Mörtelschicht ist der Belag des Terrainniveaus aus den Jahren um 120 u. Z. Auf gleichen Niveaus und zu gleicher Zeit entstand auch der Raum Nr. 35., der anscheinend zu Beginn des 3. Jahrhunderts in die Teile a —c geteilt wurde. Die Bodenniveaus der Räume Nr. 30—31 wurden bis ans Ende tiefer gehalten ; diese Räume waren vielleicht Magazinkeller oder Kerker. Die Ausgrabungen von 1956 brachten eine Aufklärung auch hinsichtlich der Eintei­lung des Raumes Nr. 36. Auf seiner Südseite war eine separate Cella mit einem Innenraum 2,1 X 2 m eingebaut. Die Erdaufschüttung ist hier zwischen dem unteren und oberen Bodenbelag 75—95 cm dick. Die beiden Böden entstanden auf Niveauschichten, auf denen man im Palastbereich um 120 u. Z. bzw. zu Beginn des 3. Jahrhunderts baute. Der Einbau der Cella und die Einteilung in Teile a —b wurde auch im Werkhof Nr. 36. bzw. in der Werkhalle während der späteren Perioden durchgeführt. Im Laufe unserer neueren Freile­gung wurde auch die Einteilung des Gemaches Nr. 37. geklärt. Auch hier geht die Gliederung in Süd- und Nordteil auf den Anfang des 3. Jahrhunderts zurück. Im übrigen (in seinem südlichen Teil) dürfte der Raum eine Trocken­oder Brennwerkstätte gewesen sein. Von den kleinen Annexbauten konnten wir den Raum des Gemaches Nr. 34 am eingehendsten untersuchen, das man (als Wachtstube?) vor das abschlies­sende Tor des Gangs Nr. 33 baute. Unter dem Schwellenniveau fanden wir tiefer die Spuren eines gestampften Lehmstrichs. Aus der Schutt­masse kam Keramik aus dem 2. Jahrhundert zum Vorschein. Die Bank der Seitenwand liegt in einer in die Mitte des 2. Jahrhunderts zeigen­den Schichtenhöhe. Die Ost- und Südtrakte des Palastes ver­band ein um den Hof verlaufender bedeckter Gang (Abb. 1, Nr. 17 und 26), der U-för­mig endete und nach vollständigem Ausbau an der Ostseite in einer Länge von 51 m, an der Südseite in einer Länge von mindestens 78 m verlief. Eine Art Gehsteig mit 5—6 cm dickem Terrazzobelag war bereit zu Beginn 74 des 2. Jahrhunderts an der Stelle des späteren bedeckten Ganges entstanden, vielleicht^ ein verandaartiger Rundgang zum Hof hin. Über­haupt wuchs die Niveauhöhe im Palastbereich viel rascher an als in den von den Ufern des Flussbettes entfernter liegenden Teilen. Offen­bar wurde dieses Gebiet in stärkerem Mass von den Ablagerungen der Überschwemmungen aufgeschüttet, die die Insel immer häufiger und in immer höheren Lagen heimsuchten, so dass nicht allein der vom Wind herbeigetragene Staub und der Trümmerschutt das zu den neuen Bauwerken ausgeglichene höhere Niveau schu­fen. Auf solche Weise wuchs die Niveauhöhe im Palastbereich binnen etwa anderthalb Jahr­hunderten beiläufig um 120 cm. Der Gang um den Hof wurde übrigens geheizt. In seinen südöstlichen und nordöstlichen Ecken konnte, nach Ausschmierung der Fugen die vollstän­dige Strukturübereinstimmung in der Konstruk­tion seiner Mauern festgestellt werden. Demnach entstanden der Ostflügel des U-Ganges samt den Abzweigungen an den Ecken zu gleicher Zeit. An seinem südwestlichen Ende wendet sich aber der Gang nicht nach Westen ; er hat also keinen Westflügel. Es scheint jedoch, dass am Ende des Ganges im Südwesten ein abstei­gender Weg begonnen hat, der (innerhalb einer Strecke von einigen Metern) ein Gefälle von 40 cm am Ufer des heutigen Kleinen-Donau­armes hatte. Der Nordflügel (Wohnung des Statthalters und Bad). In den Raum Nr. 46, der seine end­gültige L-förmige Gestalt auf einem Boden­liveau aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts gewann, führten auffallend breite Türen. Das in den Hof führende Tor wurde in den nach­folgenden Perioden vermauert. So wurde er zu einer glänzenden repräsentiven Vorhalle vor den Wohnräumen des Statthalters. Die Sockel der Mauern waren mit echten Marmorplatten verkleidet. Früher lag auch hier der Terrazzo­boden auf der tieferen Niveauschicht, auf der man wahrscheinlich um 120 u. Z. im Palast­bereich baute und der Raum Nr. 46 war zu jener Zeit wohl nur ein Zubehör des U-Ganges. Bemerkenswert im Saal Nr. 47 sind, wie in den Sälen Nr. 7 und 41, die Wandnischen. Unter dem ungefähr 15 cm dicken oberen Terrazzo­boden ist eine 10 cm dicke Aufschüttung. Dieser entnahmen wir Ziegel, deren Stempel auf eine Anfertigung zu Beginn des 3. Jahrhunderts weisen. Das stimmt mit dem Umstand überein, dass der Bodenbelag auf ein Niveau gelegt wurde, auf dem bereits an anderen Stellen im Palastbereich um 211—222 gebaut wurde. Den unteren, ungefähr 4 cm dicken Terrazzo­boden (Abb. 8) breitete man über eine andere, 42 cm dicke Aufschüttung aus. Die untere Aufschüttung begann auf demselben Niveau, auf dem u. a. die Heizräume des Osttraktes grundiert wurden.

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