Budapest Régiségei 18. (1958)

JELENTÉSEK - Sz. Póczy Klára - Pekáry Tamás: Három metszet az aquincumi legiotábor északi védőrendszerében 529-534

KLÁRA SZ. PÖCZY—T. PEKÁRY DREI SCHNITTE IM NÖRDLICHEN VERTEIDIGUNGSSYSTEM DES LEGIONSLAGERS IN AQUINCUM Selbst nach mehreren Jahrzehnte langen Forschungen ist es nicht gelungen, die Frage hinsichtlich der Lage und der Ausbreitung des Lagers von Aquincum zu klären. In Óbuda wurden an verschiedenen Stellen Über­reste eines Befestigungssystems festgestellt, da aber im Laufe der Jahrhunderte das Lager mehrmals erweitert, umgebaut, sogar verlegt wurde, vermochte man nicht aus den er­wähnten Schnitten ein zusammenhängendes Situationsbild zu konstruieren. Im Jahre 1951 brachte die planvolle Gra­bung von J. Szilágyi und L. Barkóczi die Lagerforschung einen bedeutenden Schritt vorwärts, es wurde namentlich mit Hilfe mehrerer Schnitte die in der Zeit des Domitian erbaute westliche Befestigungsmauer des Legionslagers aufgedeckt (AÉ 1952/2). Vorliegende Arbeit berichtet über neuere Resultate. Während der Jahre von 1952—1956 gelang es uns, durch drei Schnitte einen Ab­schnitt des im 2. Jahrhundert ausgebauten Verteidigungssystems klarzustellen. Hinsicht­lich des mit einem doppelten Wallgraben versehenen Schanzwerksystems stellt sich nun die Frage, ob die beiden Wallgräben tatsäch­lich zusammengehört haben. Nach unseren Beobachtungen dürfte keiner der Wallgräben vor den 10—30er Jahren des 2. Jahrhunderts entstanden sein. Wahrscheinlich hat man zuerst den südlichen Graben gebaut, der einige Jahrzehnte später zugeschüttet wurde, und erst dann ist wohl der tiefere, nördliche Festungsgraben entstanden, zu dem, nach Zeugnis des Trümmerschuttes, sicherlich schon eine aus Stein errichtete Mauer gehört hat. Tiefdringende neuzeitliche Aufwühlungen des Terrains (Gräber aus dem 17.—19. Jahrhun­dert) haben die Stellen, an denen sich die Mauer bzw. Mauern befanden, zerstört. Die Zeit, in der der zweite nördliche Wallgraben aufgegeben und zugeschüttet wurde, setzen wir mit Vorbehalt in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts, mit der Bemerkung, dass der datierende Wert des Verschüttungsmaterials naturgemäss nur als terminus post quem mit in Betracht gezogen werden kann. Trotz den durch die Geländerverhältnisse äusserst erschwerten Umständen hoffen wir, dass anstelle des noch zum Teil hypothetischen Bildes, infolge weiterer Ausgrabungen bal­digst ausschlaggebende Beweise erbracht wer­den können. Diese werden auch die Frage entscheiden, in welchem Zusammenhang die oben beschriebenen Wallgräben mit den in der Kerék- und Ékgassen freigelegten west­lichen Lagermauerüberresten stehen. VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN Abb. 1. Die Stelle der drei Schnitte (I—III) unter den bisher erschlossenen bedeutenderen Über- Abb. resten aus der Römerzeit. 1. Forum (?). 2. Westliches Befestigungssystem. 3. Valetudina- Abb. rium. 4. Horreum stück Miklósgasse 36 3. Schnitt des nördlichen Wallgrabens vor dem Haus Szentendrei Strasse 40 4. Schnitt des südlichen Wallgrabens vor dem Haus Szentendrei Strasse 40 Abb. 2. Schnitt der Befestigung auf dem Grund- Abb. 5. Schnitt des nördlichen Befestigungssystems 534

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