Budapest Régiségei 17. (1956)
JELENTÉSEK - Duma György: Középkori figurális padlótégla vizsgálata 331-352
sich auf dem Diagramm der Abb. 7 bei ungefähr 800° C, wogegen das der Tone bei ungefähr 720° C liegt. Diese Verschiebung dürfte unserer Meinung nach in den verschiedenen kristallographischen Eigenschaften des Tonminerals begründet sein. Unsere auf Grund der A1 2 0 3 Säureiöslichkeitskurven gezogenen Schlüsse werden von den Kurven der Fe 2 0 3 Löslichkeit ebenfalls bestätigt. Während die Fe 2 0 3 Löslichkeit des Scherbens im frisch hergestellten Zustand bis zur Brennhöhe (800° C) im grossen und ganzen konstante Werte zeigt und nach 800° C seine Säurelöslichkeit — ähnlich wie beim Ton — sich verringert, beschreibt die untersuchte Bodenfliese eine in der Funktion der Temperatur sich ändernde Löslichkeitskurve, was ebenfalls auf die Gegenwart von freiem Tonmineral hinweist. Beachten wir jedoch, dass bei der von uns untersuchten Bodenfliese eine hochgradige Verringerung der Löslichkeit erst über 950° C stattfindet. PHYSIKALISCHE UNTERSUCHUNG TEIL I. UNTERSUCHUNG DES SCHERBENSTOFFES a) Struktur des Scherbens Wir reinigten die rauhflächige Seite der Bodenfliese von den anhaftenden Schmutzablagerungen. Nach der Reinigung kam eine etwa 2 mm breite und zur oberen Fläche, annähernd parallel verlaufende Spalte zum Vorschein. Die Fortsetzung der Spalte konnte in einer Länge von 50 mm auch auf der anderen brüchigen Seite verfolgt werden. Auf den zwei unversehrt gebliebenen Seiten, welche die ursprüngliche Oberfläche behalten haben (und zum Teil glasiert sind, Abb. 2 — 3), waren weder die Fortsetzung der Spalte noch andere Spuren von Sprüngen zu entdecken. Die Seite der Bruchfläche, an der die Spalte nur in einer Länge von 50 mm verfolgt werden konnte, haben wir sorgfältig glattgeschliffen. Abb. 9 bringt das Bild der geglätteten Fläche. Auf der Photographie ist aus der Lage der kleinen Längsspalten der faltige Charakter des Scherbenstoffes deutlich zu sehen. Der rückbiegenden Richtung der Falten folgt auch eine dunkelgraue Reduktionszone. Entlang der Spalte zerlegten wir den Scherben behutsam in zwei Teile. Die Spalte war mit wenig organischen, hauptsächlich aber aus Ton und Karbonaten bestehenden Ablagerungen ausgefüllt. Diese- konnten nur mit mühsamster Arbeit so entfernt werden, dass der Scherben unversehrt bleibe. Nachdem die Innenfläche der Spalte freigelegt worden ist, konnte der faltige Charakter der Tonmasse noch besser beobachtet werden. Abb. 10 bringt in Untersicht die faltige Fläche des zerlegten Ziegels nach Entfernung des auf Abb. 9 sichtbaren linken unteren Teiles. b) Bestimmung des Glühverlustes des Scherbens Die Bestimmung des Glühverlustes erfolgte aus einer Durchschnittsprobe des bei 120° C getrockneten und auf 0,5 mm Kerngrösse zerstückelten Scherbens im elektrischen Glühofen bei Temperatursteigerungen von je 100° C bis zur Höchsttemperatur von 1000° C. Das Glühen führten wir aus, indem wir in den auf die erwünschte Temperatur im voraus angeheizten Ofen den Platintiegel mit dem zum Glühen bestimmten Stoff einsetzten. Bei jedem Glühprozess benutzten wir eine neue Probe von je 3 g, die Glühzeit dauerte 30 Minuten in jedem Wärmegrad. Die Temperatur des Ofens wurde mit Platin-Platinrhodium-Thermo-Element gemessen und teils mit Fallbügelinstrument, teils durch Einschaltung eines Stufentransformators geregelt. Auf diese Weise ist es uns gelungen, die gewünschten Temperaturen von ±3° C zu halten. Die folgende Tabelle und Abb. 11 zeigen die bei der Untersuchung des Glühverlustes erhaltenen Werte. c° Verlust % 120 0,00 500 0,82 600 1,23 700 1,23 800 1,24 900 1,30 1000 1,30 In obiger Abbildung ist auf der Abszisse die Glühtemperatur und auf der Ordinate der Gewichtsverlust des bei 120° C getrockneten Scherbens in Prozenten dargestellt. Der Verlauf der Glühkurve ist typisch für die Tonmineralien. Doch weichen die gemessenen Werte hinsichtlich der OrdnungsgrÖsse von den bei den Tonmineralien gemachten Beobachtungen ab, da in diesem Fall die vorhandenen freien Tonmineralien nur einen kleinen Teil des gesamten verglühten Stoffes ausmachen. Der Glühverlust des Scherbens steigt bis zu 600° C steil an, darüber bleibt "er beinahe konstant, bei 1000° C erreicht er 1,3%. Der beim Nachbrennen des ausgebrannten Scherbens resultierende Glühverlust ist zum kleineren Teil dem Ausbrennen der im Scherben sich angehäuften organischen Stoffe, grösstenteils aber den im Scherben enthaltenen freien Tonmineralien zuzuschreiben. Diese Ergebnisse ste347