Budapest Régiségei 17. (1956)

ANYAGKÖZLÉSEK - Huszár Lajos: A budai Várpalota ásatásainak éremleletei 197-240

entspricht. Diese Einzelfunde liefern in sehr vielen Fällen ausgezeichnete Datierungsbeweise, sind jedoch für numismatische Forschungen weniger brauchbar. Anders verhält es sich mit Fundstätten, an denen Münzen in grösserer Zahl zutage gefördert wurden. Eine solche ist z. B. die Mistgrube IX, in der ganz kleine Münzfunde fast an jedem als Fundstätte fungierenden Schnittpunkt zum Vorschein kamen. Diese klei­nen Funde — mögen sie auch nur aus einigen Münzen bestehen — können gegebenenfalls als wichtiges Quellenmaterial dienen. Ausser ihrer zeitbestimmenden Rolle liefern sie nämlich unter Umständen (bei günstiger Zusammensetzung) vortreffliche Daten zur Lösung der chronolo­gischen Probleme mittelalterlicher Münzen. Ver­gleicht man nämlich alle kleineren und grösseren Fundmaterialien untereinander und mit ande­ren bekannten Fundangaben, so lassen sich Zusammenhänge erschliessen, durch die wichtige chronologische Fragen entschieden werden kön­nen. Da die Frage der Chronologie in unserer Münzgeschichte des Mittelalters trotz der wert­vollen Forschungsarbeiten Alfred Schuleks noch immer viele dunkle und umstrittene Probleme enthält, gilt es, den Quellen wert des Fund­materials auch in dieser Beziehung zu unter­streichen. Eine solche Arbeit kann aber nur an Hand einer, die kleinsten Daten berück­sichtigenden Einzelforschung durchgeführt wer­den. Bei dieser Gelegenheit begnügen wir uns, auf Grund der bei der Verarbeitung gemachten Erfahrungen auch auf die diesbezügliche Bedeu­tung des Fundes hinzuweisen. Die gleichzeitig zutage geförderten Münzen, kleinere und grössere Funde, haben noch eine andere wichtige Rolle, die bei der Untersuchung des Geldumlaufs in Betracht zu ziehen ist. 11 Diese Guppen von Funden vermögen in unse­VERZEICHNIS DE Abb. 1. 470 : Goldforint des Königs Matthias. 1063: Falscher Grossetto ausFerrara. 761 — 802 : Falsche Denare ans dem XVI. Jahrhundert 240 rem Fall in bezug auf die Umlaufszeit einzelner Münzsorten, die Rolle ausländischer Münzen im Inland usw. wertvolle Aufschlüsse zu geben. Womöglich soll das Münzmaterial sehr vieler Fundstätten ähnlicher Zusammensetzung ein­heitlich untersucht werden, da sich die Daten der kurz nacheinander vergrabenen oder ver­streuten Münzen günstig ergänzen. Natürlich vermag dieses Material an sich — und sei es in dieser Beziehung noch so wertvoll — die komplizierten Fragen des Geldumlaufs nicht zu lösen, kann aber als Beweisstück eines zentral gelegenen Gebiets erfolgreich zur Lösung zahl­reicher Fragen beitragen. Bei Untersuchung der Probleme des Geld­umlaufs besteht die numismatische Forschung nicht auf Separierung des an zahlreichen fest­gesetzten Schnittpunkten ans Licht gebrachten Materials — dies ist eher bei Datierungen wichtig —, sondern hält die Betrachtung des auf einheitlichen grösseren Gebietsteilen (z.B. im nördlich der Kapelle gelegenen Hof oder in einer der Mistgruben) zutage geförderten gesam­ten Münzmaterials für aufschlussreich. Dies gilt besonders für Fälle, in denen der Zeitpunkt des Dahingelangens der Münzen noch genauer bestimmt werden kann. (Z. B. eine schon zu ihrer Zeit ausser Gebrauch gesetzte, zuge­schüttete Mistgrube.) Neben den erwähnten hauptsächlichen Ge­sichtspunkten können kleinere und grössere Funde bei verschiedenen Forschungen noch von vielen anderen Gesichtspunkten berücksichtigt werden. Wir stehen von einer ausführlichen Analyse der übrigen Gesichtspunkte ab, konn­ten auch die bisher aufgeworfenen wichtigeren Probleme nur in grossen Zügen andeuten, doch beweisen unsere Ausführungen vielleicht hin­länglich, dass es sich der Mühe lohnte, das Fundmaterial eingehend zu bearbeiten. R ABBILDUNGEN Abb. 2. Jetons Abb. 3. Jetons und Marken

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