Budapest Régiségei 17. (1956)

ANYAGKÖZLÉSEK - Huszár Lajos: A budai Várpalota ásatásainak éremleletei 197-240

Denar C. 218 Matthias' I., die Zeichen B-A und B-E auf dem Denar C. 219 Matthias' I., das Zeichen B-E auf dem Denar C. 228 Matthias' L, das Zeichen C-Lilie auf seinem Obolos C. 243 ; endlich kommt der Denar C. 331 A Johanns mit dem Zeichen R-A auch aus dem Jahre 1527 vor (mit dieser Jahreszahl war er uns bisher nicht bekannt). Im wesentlichen sind es diese Münzzeichenvarianten, die in der mittelalter­lichen Serie das Neue repräsentieren. Diesen Beizeichen ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, wird doch ihre Identifizierung mit den aus schriftlichen Quellen überlieferten Namen der »Kammergrafen« einmal dazu bei­tragen, die zeitliche Einordnung der Münztypen endgültig zu bestimmen. An dieser Stelle können wir nicht darauf eingehen, oben angeführte Zeichen zu lösen oder auch nur den Versuch einer Lösung anzustellen, da sich ein solches Unterfangen nur unter Benutzung des gesam­ten Materials und durch Vergleich aller bekann­ter Daten erfolgreich durchführen liesse. Unter den mannigfaltigen Münzzeichen­varianten fällt die grosse Zahl der Zusammen­setzungen mit dem Buchstaben B auf. Der Buchstabe B ist das Beizeichen der Münze von Buda. Diese war während des ganzen 15. Jahr­hunderts von ausserordentlicher Bedeutung, so wird denn — da es sich um eine Budaer Fund­stätte handelt — das Vorkommen solcher Mün­zen verständlich. Diese, aus sicherem Fundort stammenden und verhältnismässig häufigen Budaer Exemplare bilden ein äusserst wert­volles Quellenmaterial für das Studium der Geschichte der Münzprägung von Buda. Im Verhältnis zu den übrigen Münzen sind aus der Zeit Sigismunds der Obolos C. 125A (200 Stück), der Quarting 129 (162 Stück) und aus der Zeit Wladislaws I. die Denare C. 145 A (204 Stück) und C. 146A (161 Stück) auffallend zahlreich vertreten. Für ihren grossen Umlauf spricht auch die Tatsache, dass unter den ordentlichen Münzen auch Fehlprägungen mit einseitiger und doppelter Prägung sowie auf­einander geprägte verschiedene Exemplare vor­kommen. Diese stellen »Ausschuss-Exemplare« dar, die infolge überstürzter Arbeit irgendwie in Umlauf kamen. Sie sind nur bei massen­haftem Geldumlauf zu beobachten, da sie im allgemeinen nur einen kleinen Bruchteil der geprägten Münzmenge ausmachen. Ausserdem weist auch die verhältnismässig grosse Anzahl zeitgenössischer Fälschungen auf einen massen­haften Geldumlauf hin. Diese kommen jedoch auch nur in geringem Prozentsatz vor. So sind z. B. in der Reihe des Obolos C. 125A insge­samt 33.offensichtlich falsche (Kupfer) Münzen zu erkennen (ein Sechstel der ganzen Reihe). Die lange Prägungs- und Umlaufszeit des Obolos C. 125A (1390—1424) rechtfertigt sein massenhaftes Vorkommen, der Quarting C. 129 machte dagegen einen schweren Münzver­schlechterungsprozess durch und dürfte als Münze mit entschiedenem Inflationscharakter in den Jahren von 1430—37 massenhaft im Umlauf gewesen sein. Eine ähnliche Inflationsursache kommt wohl auch für das auffallend häufige Auftreten der Denare C. 145A und C. 146A Wladislaws I. in Betracht. Bei Untersuchung dieser beiden Denartypen machen wir die interessante Wahr­nehmung, dass sie auch schon ursprünglich Billonmünzen, d. h. Münzen von minderwerti­gerem Münzfuss waren. Der Inflationscharakter offenbart sich durch einen stets kleiner wer­denden Münzfuss, was in unserem Fall zum Umlauf von ganz aus Kupfer geprägten Exem­plaren führte. Diese Inflationserscheinüng zog die Ausgabe grosser Münzmengen nach sich und das mag wohl mit überstürzter Prägung einhergegangen sein. Gewiss ist es darauf zurück­zuführen, dass die Münzbilder auf zahlreichen Fundexemplaren der beiden Münztypen ver­zerrt sind, oft ganz barbarischen Charakter aufweisen und die Beizeichen jedes Sinnes ent­behren, obwohl der Charakter der Münzen auf offizielle Prägungenschliessenlässt. 5 Eine eigen­artige Situation ergibt sich nun daraus, dass man bei diesen beiden Typen nicht mit Ge­wissheit feststellen kann, ob das in Rede ste­hende Stück eine offizielle aber deformierte Münze oder aber vielleicht doch eine zeitge­nössische Fälschung darstellt. Weder Reinheit des Münzbildes, noch Feinheit der Münze ermöglichen eine Entscheidung in diesem oder jenem Sinn, da auch offizielle Prägungen ver­zerrte Kupfermünzen sein können. Mit ihren mannigfachen, barbarischen Münzbildern und zeichen dienen jedoch diese Stücke in ihrer Gesamtheit als vorzügliches Quellenmaterial zürn Studium der Prägung und des Umlaufs der beiden Münzsorten. Das häufige Vorkom­men des Zeichens B lässt darauf schliessen, dass die Münzen wohl in der Budâer Münz­stätte geprägt worden sein dürften. In der ergiebigen, aus der Zeit Wladislaws I. stammenden Münzreihe soll besonders auf ein eigentümliches, umgeprägtes Exemplar (Nr. 415) hingewiesen werden. Bei diesem wurde der Stempel C. 146A auf den schon vorhandenen C. 145A geprägt (oder umgekehrt). Das Stück trägt das Beizeichen der Budaer Münze und verdient besonders hervorgehoben zu werden, da eine solche technische Spezialität bei Zeit­bestimmungen eventuell wertvoll sein kann. Offenkundig lässt sich nämlich von der irr­tümlichen Handhabung der Prägestöcke darauf schliessen, dass die Prägung der Münzen (C. 145 A und C. 146A) in kurzem Nacheinander erfolgte. Hervorzuheben sind ferner die Denare C. 162 bzw. C. 166, die auf die Namen János Hunyadi und Wladislawl., bzw. János Hunyadi und Ladislaus V. gemeinsam geprägt wurden. 235

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