Budapest Régiségei 17. (1956)

ANYAGKÖZLÉSEK - Huszár Lajos: A budai Várpalota ásatásainak éremleletei 197-240

Wenn wir die Umstände des Vorkommens dieser antiken Münzen (41 römische und 1 byzantinische) näher ins Auge fassen, stellen wir fest, dass diese zum grössten Teil in Beglei­tung von Münzen des 15. Jahrhunderts auf­treten ; wenn sie aber gegebenenfalls spora­disch allein zutage gefördert werden, so rühren sie auch dann aus Fundstellen oder Schichten her, an denen in ihrer unmittelbaren Nähe doch auch wieder mittelalterliche Münzen vorkom­men. 2 Folglich stellen sie auf keinen Fall Beweise für antike Schichten, unmittelbar uns überlieferte Denkmäler der antiken Welt dar. sondern dürften wohl im Laufe des 15. Jahr­hunderts an ihre gegenwärtige Fundstelle gera­ten sein. In der Umgebung der Burg gab es zweifellos auch schon zu jener Zeit gute Fun­dorte (Aquincum usw.) und die antiken Mün­zen, die auf verschiedenen Wegen in die Burg gelangt waren, dürften sich da und dort mit den übrigen mittelalterlichen Geldstücken ver­mengt haben. Möglicherweise bildeten sie auch schon damals Gegenstand unmittelbaren Inte­resses, war doch die Aufmerksamkeit der Renais­sance- und Protorenaissance-Welt im allge­meinen auf die Denkmäler der antiken Kultur gerichtet. Auch bei uns weisen einzelne Daten darauf hin, dass sich Ansätze von Münzsam­meltätigkeit bereits zu jener Zeit feststellen lassen. 3 Wir wollen diesbezüglich keine weit­gehenden Schlüsse ziehen, doch widerspiegelt die Zusammenstellung nach Fundstätten getreu obenerwähnte Charakteristik der Fundum­stände antiker Geldstücke. Betrachten wir die mittelalterlichen unga­rischen Münzen in ihrer Gesamtheit, so können wir vor allem einige allgemeine Feststellungen machen. Erstens, dass die Ausgrabungen keine neuen Typen ergaben. Die bisher bekannten ungarischen Münzarten des Mittelalters kommen zwar in vielen neuen Varianten vor, doch wurde die im Corpus verarbeitete Münzserie durch keinen neuen Typus bereichert. Zweitens, dass wohl seltenere Münzen zum Vorschein kamen, jedoch kaum solche höheren Wertes. Das heisst mit anderen Worten, dass wir im Fundmaterial zwar Münzen antreffen, die wegen ihrer geringen Exemplarenzahl für unsere heutigen Begriffe Raritäten darstellen (z. B. Nr. 432 und 433), während sie sich zu ihrer Zeit von den übrigen umlaufenden Münzen in nichts unterscheiden ; die ansonst nicht sel­tenen, aber wegen ihres grösseren Metallgehal­, tes zu ihrer Zeit höher gewerteten Münzen sind jedoch äusserst selten. So stossen wir bei­spielsweise im mittelalterlichen Fundmaterial kaum auf Goldgulden (Nr. 469) oder Groschen (Nr. 38, 471). Dieser Umstand allein spricht schon dafür, dass die ausgegrabene Münzmenge tatsächlich im wahren Sinne des Wortes ein »Streufund« sein muss. Diese in Mistgruben oder an sonstigen Stellen bewohnter Stätten offen­bar verstreuten oder zufällig verloren gegange­nen Exemplare waren auch zu ihrer Zeit Münzen geringeren Wertes, während die wertvolleren Geldstücke wohl von ihrem Besitzer höher geschätzt und demnach sorgfältiger aufbe­wahrt wurden. Wir können daher getrost anneh­men, dass die erhaltenen Exemplare die übli­chen damals umlaufenden Münzen darstellten ; sie eignen sich somit ausgezeichnet zu Datie­rungen. Dieselbe Feststellung gilt auch für die Reihe der neuzeitlichen Münzen. Ausser zwei Talern besteht das Fundmaterial aus lauter Münzen niedrigen Wertes (hauptsächlich aus Denaren). Eine Ausnahme bildet der einige Dukaten umfassende Fund, der als Schatzfund zu betrachten ist. In bezug auf das Material der Neuzeit konnten wir die allgemeine Be­obachtung machen, dass es auffallend viele zeit­genössische Fälschungen enthält. Fälschungen sind natürlich auch unter den mittelalterlichen Münzen in grosser Zahl vertreten, unter den neuzeitlichen bilden sie jedoch einen beträcht­lichen Teil des ganzen Materials. Dieser Umstand bestärkt uns neuerdings in der Ansicht, dass die während der Ausgrabungsarbeiten zutage geförderten Stücke tatsächlich Münzen dar­stellen, die irgendwie ausser Umlauf geraten waren. Nach diesen allgemeinen Feststellungen können wir auf den Bericht der Einzelbeob­achtungen übergehen. Die wenigen, aus der Arpadenzeit (Nr. 30—37) stammenden Münzen enthalten nichts Wesentliches ; ihr Datierungswert ist äusserst gross, reichen sie doch bis in die älteste Epoche des Lebens der Burg zurück. Im 14. Jahrhundert, bis zur Zeit König Sigismunds, ist das Vorkom­men von Münzen noch ziemlich sporadisch. Aus der Zeit Karl Roberts, Ludwigs d. Gr. und Marias sind uns im allgemeinen die gewöhn­lichsten Typen mit den üblichen und bekannten Münzzeichen erhalten. Die meisten Münzfunde fallen in die Epoche Sigismunds und Matthias I. Neue Typen wurden — wie bereits erwähnt — nicht zutage geför­dert, doch gibt es unter den zahlreichen Exem­plaren eine Unmenge von Münzzeichenvarian­ten, die auch bisher unbekannte, neue Zeichen enthalten, 4 wodurch die lange Reihe dieser wesentlich ergänzt wird. Wenn wir das ganze mittelalterliche Mate­rial untersuchen (d. h. mit der Sammlung des Münzkabinetts vergleichen), stellen wir auf fol­genden Exemplaren neue Münzzeichen fest : Aus der Zeit Wladislaws I. das Zeichen W—O auf dem Denar C. 145A, die Zeichen A-n, A-S und S-L auf dem Denar C. 149A, die Zeichen W-G,W-S auf dem Denar C. 149C ; aus der Zeit János Hunyadis das Zeichen B-P auf dem Denar C. 162, das Zeichen K-A auf dem Denar C. 217 Matthias' I., das Zeichen n-E auf dem 234

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