Budapest Régiségei 17. (1956)
ANYAGKÖZLÉSEK - Huszár Lajos: A budai Várpalota ásatásainak éremleletei 197-240
L. HUSZÁR DIE MÜNZFUNDE DER AUSGRABUNGEN AUF DEM GEBIET DER BURG VON BUDA Die jahrelangen, umfangreichen Ausgrabungsarbeiten, die zur Freilegung des Gebiets der Burg von Buda führten und ein in jeder Hinsicht äusserst reiches Fundmaterial zutage förderten, blieben auch vom Gesichtspunkt der Münzkunde nicht ohne Erfolg. Schon zu Beginn der Arbeiten war vorauszusehen, dass die Forschungen an diesem so zentral gelegenen, historisch ausserordentlich wichtigen Ort wertvolle Münzfunde zeitigen werden, das Resultat übertraf jedoch die kühnsten Erwartungen. Zugleich mit einem archäologisch und geschichtlich hochwertigen Fundmaterial wurden nämlich zahlreiche Münzen aus der Blütezeit des Palastes ans Licht gebracht, die wir nun, einheitlich verarbeitet, veröffentlichen wollen. Ähnliche Grabungen pflegen stets ansehnliches Münzmaterial zu ergeben, doch handelt es sich hier um eine solche Masse von Münzen, die auch bezüglich ihrer Quantität mit dem aufgearbeiteten und veröffentlichten Material was immer für einer berühmten Freilegung zu wetteifern vermag. Das zutage geförderte Münzmaterial ist von vielfältiger Bedeutung, interessiert uns jedoch im allgemeinen vor allem von drei Hauptgesichtspunkten aus. Erstens als selbständiges Quellenmaterial, d. h. als numismatischer Fund. Zweitens als verlässlicher Faktor, um gleichzeitig gefundene Objekte zeitlich erfolgreich einzuordnen und endlich drittens — wenn wir das Münzmaterial in seiner Gesamtheit bzw. das Material einzelner kleinerer oder grösserer Funde studieren — als authentisches Beweismaterial in bezug auf den Geldumlauf (und so mittelbar auf die Wirtschaftsgeschichte) des Fundortes — in unserem Fall der Burg von Buda. Damit ist natürlich bei weitem nicht jede Möglichkeit hinsichtlich der wissenschaftlichen Ausbeutung des im folgenden behandelten reichen Quellenmaterials erschöpft, doch Hessen wir uns stets — daher auch bei gegenwärtiger Publikation — von obigen drei Hauptprinzipien leiten. Wir nahmen die Auswertung des Münzmaterials im Sinne eines dieser Prinzipien schon früher vor, 1 als wir das Material vom dritten Standpunkt, dem des Geldumlaufs überprüften, wollen daher bei dieser Gelegenheit nicht mehr darauf eingehen. Unter Berücksichtigung der beiden anderen Prinzipien gliederten wir den Stoff in zwei Gruppen. Wir trachteten alle zutage geförderten Münzen einerseits in einheitlicher chronologischer Reihenfolge möglichst genau zu bestimmen, anderseits das verstreut oder als Fund ans Licht gebrachte Münzmaterial innerhalb der kleineren und grösseren Gebietseinheiten nach höchst präzise festgesetzten Fundorten zu sortieren. Da nun die Ergebnisse dieser Zusammenstellung insbesondere für diejenigen von Interesse sind, die die zugleich mit den Münzen zutage geförderten Fundobjekte vom Gesichtspunkt ihrer zeitlichen Eingliederung zu behandeln haben werden, suchen wir diesmal eher eine numismatische Auswertung des Materials zu geben. Wir gedenken dieser Aufgabe in der Weise gerecht zu werden, dass wir die Beobachtungen, die wir bei Bestimmung und Verarbeitung des Münzmaterials machten, festhalten. Diese Auswertung kann sich natürlich nicht in jeder Beziehung auf das verarbeitete Material erstrecken. Dazu gebricht es uns hier an Raum und Möglichkeit. Wir suchen bloss einige Gesichtspunkte hervorzuheben, die sich im Zusammenhang mit dem Münzmaterial ergeben, Probleme auf zu werf en, bei deren Lösung sie von Nutzen sein können oder Exemplare zu behandeln, die vom Standpunkt der Numismatik Anspruch auf besonderes Interesse erheben dürfen. So untersuchten wir den Fund äusserst sorgfältig in bezug auf die Erschliessung von Daten, die uns eine nähere Kenntnis der Münze von Buda vermitteln. Kurz, diese Auswertung bildet eher nur einen Hinweis auf die Bedeutung des verarbeiteten Fundmaterials und behält die Verwertung sämtlicher Schlüsse und nützlicher Beweismittel späteren Einzelforschungen vor. Wir können eine so minutiöse Arbeit ohnehin nur in der Weise durchführen, dass wir alle übrigen bekannten Fundangaben, alle schriftlichen Dokumente und anderen verwendbaren Quellen sorgfältig miteinander vergleichen. Das vor uns liegende Fundmaterial an sich bildet ebenfalls nur eine einzige Quellengruppe, obwohl es — wie wir später sehen werden — in bezug auf einige bisher ungeklärte Probleme auch allein wertvolle Aufschlüsse gibt. Die Zahl der freigelegten und behandelten Münzen beläuft sich insgesamt auf 2837 Stück. Von diesen sind 32 antike Münzen, 1492 ungarische Münzen aus dem Mittelalter, 943 ungarische (und siebenbürgische) Münzen der Neuzeit, 321 ausländische Exemplare, endlich 49 Jetons und Marken. Der überwiegende Teil setzt sich — was nur allzu verständlich ist — aus ungarischen Münzen des Mittelalters zusammen, dagegen überrascht das Vorkommen antiker Münzen, 233