Budapest Régiségei 16. (1955)

TANULMÁNYOK - Sz. Póczy Klára: Római épületek Óbudán a Kiscelli u. 10. sz. alatt 41-87

gebessert. Auf dem Boden eines wiederherge­stellten Raumes im Gebäude Nr. 1 der Kiscelli­Strasse wurde eine Münze des Marcus Aurelius gefunden ; auch hier wurden binnen einiger Jahre die durch die Kriege verursachten Schäden repariert. ZWEITE BAUPERIODE: Die neue Anordnung der Grundrisse der Wohn­räume gestaltete sich in dieser Zeit folgendermas­sen: der Westseite des mit Steinplatten ausgelegten rechteckigen Hofes wurden ein Badebassin mit Apsidenabschluss und den Nord- und Südseiten des Hofes je eine Reihe heizbarer Räume ange­schlossen. Der Eingang befand sich wahrscheinlich im Osten. Vor Jahren fand man an der Nordseite der Kiscelli-Strasse Reste einer römischen Strasse und diese mag unsere Insula im Norden abge­schlossen haben. Im Raum H des Gebäudes Nr. 2 wurde der Ter­razzoboden erhöht und die Badewanne aus der ersten Periode abgerissen; von dieser blieben nur die Grundmauern der Seitenwände zwischen den zwei Fussböden erhalten. Anstatt der Wanne mit kaltem Wasser wurde eine andere in einem zu dieser Zeit erbauten, über dem früher als Heizkorridor befindlichen Raum aufgestellt. Deshalb musste statt des neuen Raums E im Westen die Öffnung des Ofens G vermauert werden und die neue Öffnung wurde nach Osten verlegt. In der zweiten Bauperiode wurden im ganzen Gebäude die Heizanlagen ausgebessert und aus diesem Anlass mussten auch die Wände neu ausge­malt werden. Die Ausschmückung der Räume E, D, G aus dieser Zeit blieb nicht erhalten, da das Gebäude später abermals ausgemalt wurde. Die Dekoration des Raumes I jedoch blieb zufällig im Schutt erhalten, da der Mörtel vor dem zweiten Ausmalen abgeschlagen und danach die Bruch­stücke planiert wurden. Bei der Ausgrabung fanden wir in 2—3 Schichten übereinander die schön ge­schmückten Bruchstücke, die bei der Rekon­struktion eine Jagdszene ergaben. Auf vielen Bruchstücken beobachten wir die Nachahmung von Marmor, pflanzliche Ornamente, figurale Verzierungen. Das mittlere Feld war weiss bemalt und durch eine Täfelung gegliedert, doch auch hier war die ganze Wand mit einzelnen grünen Blättern überstreut. In den Tafeln finden wir laufende Tierfiguren, wie Tiger, Panther usw. Die Hauptgestalt ist ein Jäger mit frigischer Mütze, der in seiner Hand einen Kontrastbogen hält. Die Bruchstücke lassen vermuten, dass der Jäger auf einem Schimmel sitzend dargestellt war, da auf einigen Bruchstücken das rote Pferdegeschirr und der Köcher des Reiters zu erkennen sind. In den westlichen Provinzen sind solche Wand­malereien mit Jägerdarstellungen nicht bekannt, doch kann man überraschend viele Übereinstim­mungen mit römerzeitlichen Wanddekorationen der pontischen und kleinasiatischen Städte erkennen. Unter den genannten Bruchstücken fanden wir auch Teile eines bemalten Frieses und einer Halbsäule. Auch solche Dekorationen waren bislang in Pan­nonién unbekannt und auch in diesem Fall können Analogien von Kleinasien erwähnt werden. Untersucht man die Darstellung der Jagdszene von Aquincum auf einer breiteren Basis, so kann man feststellen, dass sie wahrscheinlich aus der Zeit des Severus stammt. In der ausführlichen Abhand­lung besprechen wir auch mehrere Probleme dieser Wandmalerei von Aquincum. In der Militärstadt sind die Wanddekorationen von weiteren sechs Häusern bekannt, die mit der hier erörterten Jagd­szene gemeinsame Züge aufweisen. Der Gedanke liegt nah, dass während der grosszügigen Bautätig­keit in der ersten Hälfte des III. Jahrhunderts eine Malerwerkstatt an der Dekoration der sechs Häuser arbeitete, oder dass diese Werkstatt zumindest mit der Ausschmückung der grösseren Wandflächen beauftragt war. Hingegen muss auch erwähnt wer­den, dass die Figuren der Mittelwände der am reich­sten dekorierten Räume stilistisch nicht einheitlich sind und man die Arbeit von drei verschiedenen Meistern unterscheiden kann. Das kann vielleicht als Beweis dienen, dass die ein grösseres Können erheischenden Arbeiten von den Meistern der Werk­stätten ausgeführt wurden. Die aufgezählten gleichartigen Wandmalereien wurden in verschiedenen öffentlichen Gebäuden von Aquincum gefunden und man kann annehmen, dass dem Lager eine Maler werk statt angegliedert war. Im Laufe des III. Jahrhunderts wurden die Ge­bäude der Kiscelli-Strasse wieder zerstört und die Kleinfunde gelangten anlässlich einer neuen Bau­tätigkeit unter das planierte Schuttmaterial. Die Verwüstung konnte in der zweiten Hälfte des III. Jahrhunderts erfolgt sein, und zwar ungefähr nach 275, da wir noch auf dem Fussböden aus der zwei­ten Bauperiode einen Denar des Kaisers Aurelianus fanden, und Münzen desselben Kaisers in den obersten Schichten jener Abfallgruben entdeckt wurden, die im Norden und Süden die Gebäude abgrenzten. Nach der späteren Bautätigkeit wur­den diese Abfallgruben nicht mehr benutzt und ebendiese Stelle bzw. ihre unmittelbare Umgebung war bereits um die Wende des III. und IV. Jahr­hunderts ein Friedhof. DRITTE BAUPERIODE: Im Gebäude Nr. 1 sind keine grösseren Umge­staltungen vorgenommen worden. Im ganzen Ge­bäude wurde der Fussböden erhöht und die Heiz­anlage ausgebessert. Chronologische Anhaltspunkte über die Zeit der kleineren Ausbesserungen bieten die Gebrauchsgegenstände, die in grosser Menge in den genannten Räumen zum Vorschein kamen. In dieser Bauperiode wurden südlich des Bades zwei weitere Gebäude angeschlossen. Das eine war ein sich in Ost-West-Richtung erstreckendes Wohn­gebäude mit vier Räumen, das andere erstreckte sich gegen Süden; seinen Grundriss konnten wir leider nicht klären, da sich die Reste unter der

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