Budapest Régiségei 16. (1955)
JELENTÉSEK - Szilágyi János: A rómaikori ásatások fontosabb eredményei Budapest területén és az Aquincumi Múzeum értékesebb gyarapodásai az 1951-53. években : előzetes jelentés 387-426
baut. (Abb. 15, S. 44 : Grundriss der erschliessbaren Teile.) Das westliche Haus enthielt unter anderem zwei Badewannen (aus gebranntem Ton). Eine Badewanne war von unten nicht heizbar, in der anderen konnte man aber durch die Heizeinrichtung unter dem Fussboden das Wasser wärmen (Abb. 7, 8, 9). Während der ersten Bauperiode sowie bei den späteren Umbauten verwendete man in grossen Mengen die Ziegel mit Militärstempel. Ziegelmaterial mit Militärstempel war — ausserhalb des Befestigungswerkes — in erster Linie für die höheren Offiziere erhältlich, besonders in der Zeit, als die Befestigungsarbeiten des Lagers in Gang waren. (Später konnten auch Zivilpersonen für verschiedene Dienstleistungen solches Ziegelmaterial vom Militär erhalten bzw. konnten sie sich aus den verfallenen und vom Militär geräumten Gebäuden solches Material auch ohne Gegenleistung beschaffen.) Wir sind daher der Meinung, dass sich die wohlhabenderen Offiziere während der. ersten Bauperiode an dieser Stelle Luxushäuser errichten Hessen (für ihren Aufenthalt ausserhalb der Dienstzeit). (Über die Bebauung und Besiedlung siehe S. 83—86.) Es ist auffällig, dass im Laufe der dritten Bauperiode (zur Zeit des Diocletian?) das westliche Haus besonders erweitert wurde. Hinsichtlich dieser Erweiterungen nehmen wir an, dass das Steigen der materiellen Mittel und Ansprüche vielleicht als ein Beitrag Zur Geschichte der um die Wende des III. — IV. Jahrhunderts auch im Gebiet der militärischen Kolonie von Aquincum sich vollziehenden Ausbreitung des Grossgrundbesitzertums zu verwerten ist. (Staerman, VD1 1946, III., 256—266). Das endgültige Schicksal und Aufgeben der Häusergruppe wird von K. Póc%y auf S . 83- 86 behandelt. Übrigens wurde an der Fundstelle, nämlich im Keller- und Erdgeschoss eines Mietshauses und im Hof zwischen den beiden modernen Arbeiterhäusern ein lokales Museum eingerichtet, wo die während des Bauens der letzterwähnten Häuser ans Tageslicht gekommenen Denkmäler ausgestellt sind. Auf der Schiff s werf tinsel von Óbuda war es uns in den letzten drei Jahren — im ganzen während 17 Monaten — möglich, Arbeiten zur Erschliessung der luxuriösen Villa des kaiserlichen Statthalters (des Legaten von Ostpannonien) durchzuführen. Das Ergebnis (Abb. 12 : Grundriss) lässt zwar noch einige leere Flecke übrig (besonders an den Stellen wo sich die modernen Fabrikbauten erheben), doch ist es uns gelungen, etwa zwei Drittel des Grundplanes des antiken Palastes nachzuzeichnen. Die Breite des Hauptbaues mag annähernd 83 m, die Länge ungefähr 106 —108 m gewesen sein. Wir unterscheiden 4 Bauperioden, von denen die III. Periode (der beendete Hauptbau) selbst vielleicht 3 Abschnitte der Bautätigkeit bedeutet, insofern als der eigentliche Palast etappenweise seine vollständigste Form erhalten hat. Aus der 1. Bauperiode ist bisher ein einziger Steinbau bekannt geworden: In der Südwestecke des mit einer Mauer umgebenen Hofes (Nr. 27 auf Grundriss), der gegen die Mitte des Südfiügels liegt, wurden die Ruinen eines kleinen HeiHgtumes gefunden (Nr. 28). Unter diesem Heiligtum befinden sich — in anderer Richtung — die Mauerreste eines noch älteren HeiHgtumes. Letzteres mochte wohl zu Ehren des Gottes Merkur bzw. zu Ehren einer mit diesem Gott identifizierten einheimischen Gottheit errichtet worden sein, da in die Mauer der späteren Cella auch ein Altarstei-n eingebaut wurde, dessen Inschrift mit der Widmung MERCV [rio] AVG<usto> beginnt. Diese Inschrift hat sich in den Mörtel eingedrückt (Abb. 14), und so ist der Abdruck dieser Worte auch nach der — während der modernen Steinbrucharbeiten erfolgten — Entfernung des Steinaltärchens erhalten geblieben. Unter dem Niveau (in einer Tiefe von 55—85 cm) der Mauerreste aus der IL Bauperiode (auf Grundriss Nr. 49, 56 und 42) verläuft in regelmässiger und paralleler Anordnung ein Netzwerk von Aushöhlungen von 10 — 12 cm Breite und 6 — 14 cm Höhe. (]. Schauschek hält dies für die Spuren eines Balkennetzwerkes.) Nicht nur das ältere Merkur-Heiligtum war dem Beginn der Bauarbeiten an der Villa Urbana des Statthalters auf der genannten Donauinsel (Mitte des I. Jahrhunderts u. Z. ?) vorangegangen, sondern auch die Bauten der sogenannten II. Periode stammen aus früherer Zeit als der Villenpalast des Legátus Augusti. Da aber die Mauerreste der II. Periode dieselben wesentlichen Merkmale aufweisen wie die am Uferrand des benachbarten kleinen Donauraumes in einer Länge von 50 m, so halten wir es einstweilen für nicht unmöglich, dass sie Bestandteile einer Hafenanlage, vielleicht einer der transitorischen Stützpunkte der Classis (Flavia) Pannonica, gewesen sein konnten. Das Ergebnis der III. Bauperiode ist der eigentliche Palast. Der Vorgang der Bautätigkeit scheint ein folgender gewesen zu sein. Zuerst (107 u. Z. als Aquincum Statthalterresidenz wurde, — BR 14 [1945] 133, 150) wurde wahrscheinlich der Ostflügel errichtet, der für sich genommen den Typus einer Villa Urbana aufweist, mit Eckrisaliten und Fassadenkorridor (Grundriss Nr. 1 — 15). Inder zweiten Bauetappe entstand der Südflügel. Die dritte Phase ist durch die Badeabteilung gekennzeichnet (auf der Nordseite). Die drei Phasen der Bauarbeiten wurden in verhältnismässig kurzen Zeitabständen (vielleicht binnen eines Jahrhunderts) aufgenommen bzw. beendet. Diese Feststellung können wir mit Hilfe der Zeitspanne demonstrieren, die zwischen der rein geometrischen Ornamentik des Fussbodens im Ostflügel (Abb. 16,17, 18) und den tierfigürlichen Mosaikfussböden der Nordseite (Abb. 19, 20, 21) ersichtlich ist. (Badeabteilung: Nr. 63, 57—62. — Auch der Feststellung der Niveauaufnahmen gemäss lag die Oberfläche des tierfigürlichen Mosaikfussbodens am höchsten über dem Niveau der Adria. Zu der Zeit der Mosaiken mit Meerestier szenén: M. E. Blake, Memoirs of the Amer. Acad, in Rome 13 [1936] 142-143; E. Krüger, Arch. Anz. 48 [1933] 675, 678—692. — Ähnliche helmartige Ornamentikreihe, auf dem Grundtypus der Entwicklungszeit nach 423