Budapest Régiségei 16. (1955)

JELENTÉSEK - Szilágyi János: A rómaikori ásatások fontosabb eredményei Budapest területén és az Aquincumi Múzeum értékesebb gyarapodásai az 1951-53. években : előzetes jelentés 387-426

150 u. Z.) Ausser den Bauperioden, welche mit Ver­änderungen oder Erweiterungen des Grundrisses verbunden waren, müssen wir noch mit Spuren von Ausbesserungsarbeiten rechnen. Letztere wa­ren manchmal von solchem Ausmass, dass auch (an einigen Stellen) die Tragsäulen des Heizraumes unter dem Fussboden neugebaut werden mussten. So wurden z. B. nach den Kriegsverheerungen in der Zeit des Marc Aurel wahrscheinlich sofortige Renovierungen an der Villa des Statthalters von den Abteilungen der L<egio> XV A<pollinaris> und der LEG<io> II lTAL<ica> in Angriff genom­men, was durch ihre gestempelten Ziegel belegt wird. Es ist hingegen auffällig, dass an anderen Stellen in Aquincum die Rekonstruktionstätigkeit Jahrzehnte auf sich warten Hess. Die IV. Bauperiode des Grundrisses bedeutete Einbauungen im mittleren grossen Hof, ferner Steinmauerumzäumungen bei der Nord-Ost-Ecke oder vielleicht im Vorraum des mittleren Nord­tores (Grundriss Nr. 51—56, 71, 68). Auf den verwendeten Ziegeln endet der Truppenname mit dem Beinamen ANT<oniniana>. Die zahlreichen, (zum Teil den Bauten entnommen) gestempelten Ziegel setzen die IV. Bauperiode in das Zeitalter von Caracalla —Elagabal. Der Ostflügel — mit seinen zum grössten Teil mosaikgeschmückten Räumen — diente wahrschein­lich zur Zerstreuung des Statthalters und seiner Gäste und zu repräsentativen Zwecken. Bisher konn­ten wir in 13 Räumen des Palastes Mosaikspuren feststellen. Der Fussboden und die Innenwand­verzierung des südlichen Palastflügels war in einfacherer Ausführung. In diesem Teil dürfte das Dienstpersonal gewohnt haben und hier waren vielleicht auch die Vorratsräume untergebracht. Das in der Mitte des Hofes separat stehende zweiräu­mige Bauwerk mit Steintreppe diente unserer An­sicht nach wohl dem Kaiserkult (Nr. 50). Der Torso einer Togastatue aus Kalkstein in doppelter Lebens­grösse ist neben dem Bau zum Vorschein gekommen (Abb. 25). Sie ist vielleicht — wenn man aus der­Haartracht des Hals- und Nackenteilfragfmentes eine soweit gehende Folgerung ziehen dara — eine Statue des Kaisers Marc Aurel. Die Togstatue ist 81.5 cm breit. Mit ihrer ursprünglichen Höhe (ungefähr 3 m) übertraf sie sogar die 260 cm hohen Kolossalstatuen des Soproner Kapitoliums. Diese dekorative Villa Urbana verdient wohl „Legatenpalast" genannt zu werden, wenn sie auch inmitten des Legionslagers oder in dessen geschütztem Vorfeld gestanden hat. Die Villa Urba­na auf der Insel war überraschenden feindlichen Angriffen nicht ausgesetzt, da sie durch ein am ande­ren (linken) Donauufer vorgeschobenes Befesti­gungswerk (Transaquincum) geschützt war. Letzte­res konnte eine Kohorte von 500 Mann aufnehmen. Im südlichen Flügel nämlich, entlang der Mauer des Hofes, in dem das Heiligtum stand, war eine Reihe von steinernen Votivaltärchen aufgestellt, die alle von Legaten (in einem einzigen Falle von dem freigelassenen Sklaven eines solchen) gestiftet wur­den. Die Zeit der Aufstellung dieser Serie von Altarchen umfasst den Zeitraum der Jahre 120—210. Diese 8 Steinaltärchen fanden wir in Gruppen ge­gliedert vor. Zwischen den einzelnen Gruppen wäre noch für 10 — 12 Altarsteine Raum gewesen, und darum ist es vielleicht kein Zufall, dass die Fachliteratur die Schif swerftinsel von Óbuda bzw. das Flussbett der Donau neben der modernen Schiffwerft als Fundort für ungefähr dieselbe Anzahl von Altarsteininschriften registriert hat. (CIL III 3479, 3416, 10491, 3445, 10420, 10403, 10411, 10454, 10400, 3418; - nach Möglichkeit in chronologischer Anordnung.) Durch das Zeugnis dieser Serie von Steinaltärchen — bei Berück­sichtigung der früheren Funde — verlängert sich folglich der Zeitraum, innerhalb dessen der Palast von Statthaltern bzw. von Legionskommandanten bewohnt wurde, bis um das Jahr 283. Es seien noch einige wichtige Funde aus der Villa des Legaten angeführt. Die aus etwa 20 Bruchstük­ken zusammengesetzte Kalksteinstatue (Abb. 28) stellt die synkretistische Gottheit Nemesis Fortuna dar. (Halbe Lebensgrösse. Spuren der ursprüng­lichen Bemalung erhalten geblieben, und zwar Ober­gewand rot, Untergewand weiss, Haar dunkelbraun, übrige Teile fleischfarben. Das Material der Statue ist ein lokaler Stein.) Aquincum war übrigens ein Zentrum des Nemesiskultes. Aus einem der Kanäle entnahmen wir die Bruch­stücke eines prunkvollen Glasbechers (Abb 29), in dessen unterem Teil der Trinkspruch PROP „Trink INA auf meine Gesundheit" in zwei Reihen angeordnet, lesbar ist. Die im besseren Zustand erhalten gebliebenen Votivaltarsteine waren entweder dem die Rechts­ordnung des Imperiums personifizierenden Jupiter allein oder ihm und den verschiedensten Gott­heiten gewidmet. Aus den Jahren um 120 u. Z. stammt ein Sandsteinaltärchen mit der Inschrift: I<ovi> 0<ptimo>M<aximo>-PRO SALVTE-L <ucii> CORNELI<i> - LATINIANI - LEG<ati> AVG<usti>-PRO PR<aetore> - IMBRASVS — LIB<ertus>V<otum>S<olvit>L<ibens> M<erito>. (Über das Vorkommen der Person des Latinianus ausserdem bei Stein: Die Legaten v. Moesien, 112 — 113.) In den Jahren 156—158 amtete der Dedikant ei­nes anderen Altarsteines: I<ovi> 0<ptimo>M<axi­mo>- ET LARIBVS MI-LITARIBUS M<a> RC<us>-IALLIVS BASSVS - LEG<atus> AVG <usti>—PR<o> PR<aetore>. Aus den Jahren 161 — 169 oder 176 — 180 stammt die Inschrift: I<ovi> 0<ptimo> M<aximo> ET Di<i>S DE — ABVSQ<e> -TI<berius> HATERIVS SATVR-N1NVS LEG <atus> AVGG<ustorum duorum>— PR<o> PR <aetore>SOD<alis>AVG<usti>CVM-LATRONI­ANO FIL<io> TRIB<uno> — MILdtumx (Zu den beiden schon bekannten Legatennamen: Ritterling, AÉ 41 [1927] 66—67, 73.) Um das Jahr 210 u. Z. vielleicht aber schon frü­her (154 u. Z.), dürfte der bisher nicht bekannte 424

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